Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
mehrere Verbindungstüren und gelangten schließlich in ein großes Lager, wo ein Mikrofilmlesegerät stand, sowie mehrere Tische mit Stühlen, ein Kopierer und reihenweise Aktenschränke.
    Hinter einem Schreibtisch saß eine hübsche junge Frau mit schlanker Figur, frecher Nase und widerspenstigen braunen Haaren. Als wir hereinkamen, blickte sie auf. Sie sortierte gerade einen gigantischen Aktenstapel.
    »Tag, Kristy, wie geht’s denn?«, sagte Steve in liebevollem Ton.
    »Gut, Detective Hurst. Was führt Sie heute Morgen in mein Verlies?«
    »Also, das ist Abigail Cooper«, sagte er und zeigte auf mich. »Sie hilft uns bei ein, zwei Fällen und möchte einen Blick in eine alte Akte werfen. Ich bürge für sie, wenn Sie ihr kurz helfen wollen, okay?«
    »Klar, kein Problem«, meinte Kristy.
    Darauf klopfte Steve mir gutmütig auf die Schulter und sagte: »Kristy wird sich um dich kümmern. Viel Glück und bis später dann, Mädels.«
    »Danke, Steve, bis dann«, sagte ich dankbar lächelnd, als er zur Tür zurückging.
    Nachdem er weg war, wandte ich mich Kristy zu und sagte:
    »Hallo. Ich habe keine Fallnummer oder Aktennummer, aber den Vor- und den Nachnamen - genügt das?«
    Kristy schwenkte auf ihrem Stuhl zum Computer herum und legte die Finger auf die Tastatur. »Höchstwahrscheinlich. Wie lautet der Nachname?«
    »Kapordelis, schreibt sich K-a-p-o-r-d-e-l-i-s.«
    »Vorname?«
    »Dora.«
    Kristy tippte ihn ein und wir warteten eine Weile, während der Rechner arbeitete, dann gab er einen Piepton von sich. »Ja, da haben wir sie. Vermisstenfall, hm?«
    »Genau. Ich brauche nur eine Kopie von der zweiten Seite des Polizeiberichts. Können Sie mir da helfen?«
    »Klar, dauert nur eine Minute«, sagte sie und kritzelte eine Nummer auf einen Post-it, zog ihn vom Block und ging damit zu einer Aktenschrankreihe. Einen Moment später kam sie mit einer Filmrolle in der Hand zurück und ging zielstrebig zum Lesegerät, fädelte die Rolle ein und drückte die Vorspultaste. Wir sahen schweigend zu, wie der Film surrend durchlief und das Bild auf dem Monitor verwischte. Dann drückte Kristy die Stopptaste und ich lächelte, weil sie den Film nur wenig weiterdrehen musste, um den Polizeibericht auf den Bildschirm zu bekommen.
    »Das haben Sie wohl schon mal gemacht«, witzelte ich.
    »Ein oder zwei Mal«, meinte sie schmunzelnd. »Sie brauchen also nur die Seite zwei, ja?«
    »Jep, sie wurde beim Kopieren ausgelassen; alle anderen habe ich.«
    »Gut.« Kristy drückte auf einen Knopf an der Seite des Geräts.
    Hinter uns setzte sich der Kopierer in Gang und wir drehten uns um, als das Licht unter dem Deckel hin- und herglitt. Einen Moment später erschien die Kopie im Ausgabefach.
    Ich lächelte Kristy an, die den Film bereits wieder aufspulte, faltete das Blatt Papier zusammen und steckte es in meine Handtasche. Ich wollte es mir später ansehen und entscheiden, ob etwas erwähnt wurde, dem nachzuspüren sich lohnte.
    »Vielen Dank, Kristy, Sie sind sehr freundlich!«, sagte ich und ging zum Ausgang.
    »Gern geschehen. Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen«, flötete sie hinter mir her.
    Eilig lief ich die Treppe hinauf, denn es war nur eine Frage der Zeit, bis Milo erfahren würde, dass ich in alten Akten herumschnüffelte, und herunterkäme, um der Sache nachzugehen. Auf der Treppe begegnete ich dem Polizisten, der mich zu Hause abgeholt hatte, und bat ihn, mich wieder zurückzubringen. Er guckte ein wenig verärgert, weil er Taxi spielen sollte, aber nachdem er die Augen verdreht und zweimal tief Luft geholt hatte, erklärte er sich bereit.
    Er setzte mich vor meinem Haus ab und ich ging zur Haustür. Als ich aufschließen wollte, durchschoss mich ein eisiger Schreck. Die Tür war nicht abgeschlossen und nur angelehnt. Jemand war im Haus und ich hatte das starke Gefühl, dass da keine Überraschungsparty auf mich wartete.
    Ich stieß die Tür auf und zögerte. Niemand stürzte sich auf mich. Allerdings wehte ein deutlicher Zigarrengestank heraus, der mir in die Nase drang. Ich verzog angewidert das Gesicht und spähte durch meine Diele ins Wohnzimmer. Auf meinem Sofa saßen zwei fette, trollartige Gestalten, schnippten Zigarrenasche auf meinen Wollteppich und verpesteten die Luft mit beißendem Rauch aus den dicken Kubanern, die zwischen ihren Lippen klemmten.
    Das Erste, was mir an ihnen auffiel - abgesehen von den kenden Zigarren -, war ihre Hässlichkeit. Der eine war klein unglaublich fett und sein Gesicht sah

Weitere Kostenlose Bücher