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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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redete er weiter. »Aber nicht nur das. Sie haben auch das Geld behalten, das meine Ophelia Ihnen bereits gezahlt hat. Wie denken Sie darüber, Miss Cooper?«
    Das brachte mich allerdings ein bisschen aus der Fassung. Mir war ganz entfallen, dass Kendal versprochen hatte, den Scheck zurückzuschicken. Ich selbst hatte von dem Geld gar nichts zu sehen bekommen und verstand darum nicht, wieso das jetzt plötzlich mein Problem sein sollte.
    »Hören Sie, Mr Kapordelis, das Geld hatte ich gar nicht in den Fingern. Mein Partner hatte zugesagt, den Scheck zurückzuschicken, und das wird er ganz bestimmt tun, da bin ich sicher. Wenn Sie ihn kurz anrufen, wird er Ihnen ...«
    »Nun, genau da liegt das Problem, Miss Cooper«, fiel Kapordelis mir ins Wort. »Wir haben nämlich feststellen müssen, dass Mr Adams heute Morgen nach Tampa geflogen ist und unser Geld mitgenommen hat.«
    Ich sah ihn halb entsetzt, halb verlegen an. Ich würde Kendal erwürgen, wenn ich ihn das nächste Mal sah.
    »Verstehe«, sagte ich rasch. »Nun, Mr Kapordelis, da kann ich Ihnen nur anbieten, für ihn auszulegen.« Ich wollte nach meiner Handtasche greifen, die mir vom Schoß gerutscht war, aber Muskelberg packte mein Handgelenk und hob die Tasche auf. Ich sah mit versteinerter Miene zu, wie er darin herumwühlte, dann gab er sie mir wortlos zurück. Nach einem wütenden Blick kramte ich mein Scheckbuch hervor, klappte es auf und begann, das Datum zu schreiben. »Gut. Meines Wissens wurden zweitausend Dollar für den Abend bezahlt. Ist das richtig?«
    Kapordelis lachte und antwortete: »Ja, aber sehen Sie, eine bloße Rückzahlung des Honorars ist kaum eine angemessene Entschädigung.«
    »Wie bitte?« Ich hielt beim Schreiben inne und blickte auf.
    »Ja, ich denke, es wäre nicht mehr als gerecht, den Schaden finanziell wiedergutzumachen. Schließlich war meine Ophelia an ihrem Hochzeitstag ziemlich aufgelöst. Sie und Ihr Partner haben einen ansonsten makellosen Abend verdorben. Ich meine, eine Verdopplung der ursprünglichen Zahlung ist angemessen, finden Sie nicht, Miss Cooper?«
    Mir wich der letzte Rest Farbe aus dem Gesicht. Das war keine Frage, sondern eine Forderung, das war mir klar. Und mir war auch klar, dass die Zahlung von viertausend Dollar an diesen Mann meinen Kontostand auf unter fünfhundert drücken würde. Ich war schon lange nicht mehr so knapp bei Kasse gewesen. Aber hatte ich eine Wahl? Ich holte tief Luft und schrieb den Scheck auf viertausend Dollar aus, riss ihn wütend aus dem Block und reichte ihn Kapordelis, der ihn auf Fehler prüfte und schließlich in die Tasche steckte. Er betrachtete mich ein Weilchen, während ich mich fragte, was als Nächstes käme.
    »Da gibt es noch eine Sache, die Sie für mich tun müssen, um die Schuld zu begleichen.«
    »Natürlich.« Ich seufzte und blickte ihn böse an.
    »Mein Mitarbeiter sagte mir, dass Sie eine recht bemerkenswerte Hellseherin sind.«
    Scheiße. Jetzt saß ich echt in der Tinte.
    »Ich hätte gern eine Sitzung bei Ihnen, bevor Sie gehen.«
    Das sollte wohl ein Witz sein. Er wollte eine Sitzung ... jetzt? Dieser Kotzbrocken hatte mich kidnappen, schlagen und in eine alte Lagerhalle schleifen lassen. Er hatte viertausend Dollar aus mir rausgepresst und wollte jetzt noch seine Zukunft von mir wissen? Auf keinen Fall.
    »Tut mir leid, Mr Kapordelis, aber ich fürchte, Muskelberg hier hat meinem hellseherischen Auge ein Veilchen verpasst, sodass ich nicht imstande sein werde, Ihrem Wunsch zu entsprechen.«
    »Ich verstehe«, sagte Kapordelis. Er nahm die dicke Zigarre aus dem Mund und beäugte mich amüsiert. »Lass uns allein«, sagte er zu Muskelberg und winkte ihn hinaus. Ich hörte seine schweren Schritte in Richtung Tür verschwinden, die kurz darauf leise ins Schloss fiel. Kapordelis wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu und taxierte mich eine Weile, dann sagte er: »Miss Cooper, vielleicht ist Ihnen nicht bewusst, welche Überzeugungskraft ich entfalten kann, wenn ich etwas erreichen will.«
    »Und Ihnen ist vielleicht nicht bewusst, wie sehr der Druck ständiger Nötigung meine hellseherischen Fähigkeiten beeinträchtigt«, erwiderte ich aalglatt und strich demonstrativ über meine geschwollene Wange.
    »Ach ja«, sagte er. »Ich bedaure, dass wir unserer Einladung einen gewissen Nachdruck verleihen mussten, aber ich musste Sie dringend sprechen.«
    »Weswegen denn?«
    »Das würde ich gerne von Ihnen hören«, sagte er und wartete, während ich

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