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Abenteuer des Werner Holt

Abenteuer des Werner Holt

Titel: Abenteuer des Werner Holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Noll
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durch Buschinseln Bahn. Die Züge meldeten sich. Vier Wagen verloren! Der Chef der Sturmartillerie kam: »Sind durch mit Verlusten. Folgen euch.« Und die Panzergrenadiere kamen, schon schwächer: »Kämpfen MGs und Widerstandsnester nieder.« – »Weiter«, rief Burgkert, »Tempo, Klotzsche!«
    Sie näherten sich rasch dem Waldstreifen. Vor dem Wagen fuhr eine Erdfontäne hoch. »Pak! Paaaak!« brüllte Burgkert.
    Nein, Panzer! Panzer … drei Uhr! Wolzow, Panzergranaten!« Und zum Fahrer: »Klotzsche, links hinter die Büsche, schnell! Wolzow, zwei Uhr, die hohe Buche mit dem abgehackten Gipfel, hast du? Links davon, etwa dreißig Meter, im Gebüsch … hast du ihn?« Der Wagen verkroch sich im Buschwerk und hielt. Die Kanone schmetterte. Über Funk riefen Stimmen: »Halbrechts am Waldrand Panzer!« Die Wagen verkrochen sich in den Strauchinseln, zwischen Hainbuchen, jungen Fichten und Gestrüpp. Die Motoren liefen nur noch leise. Die Kanonade der Panzerkanonen schwoll an. Das meterlange, schlanke Rohr ragte durchs Gestrüpp ins Freie. Wolzow rief: »Klotzsche, ich hab einen Zweig vor der Optik … ein Stück vor!« Der Panzer ruckte an und schob den breiten Bug durch die Büsche. Nun konnte auch Holt durch die Optik das weite Feld bis zum Waldrand übersehen. Die Kanone feuerte. »Der ist gut getarnt!« rief Wolzow. Wieder krachte die Kanone. »Treffer!« rief Burgkert. »Gut, er kraucht zurück, rasch noch eins hinterher!« Die Kanone schmetterte, die Kartusche klirrte in den Sack. Vetter riß das Luk auf und warf die heißen Messinghülsen in den Schnee. Kalte Luft stürzte in den Bauch des Panzers. »Noch einer!« sagte Burgkert. »Mehr links, Wolzow, ein Uhr, knall mal in den komischen roten Busch … ja, etwas höher!« Die Abschüsse der Kanone füllten den engen Raum bis zum Bersten. Da fegte es in die Buschinsel, zerfetzte das Hainbuchengestrüpp, knickte die jungen Eichen, überflammte das dürre Geäst mit gelbem Feuer … »Luke dicht!« brüllte Burgkert. »Wolzow! Einer hat uns entdeckt! Rechts! Drei Uhr! Neben dem Busch … schnell doch, er schießt!« Diesmal knallte ein harter Schlag gegen den Panzer. »Treffer! Ist was passiert?« Der Fahrer rief: »Linke Kette!« Der Motor dröhnte, der Panzer ruckte an und hielt wieder. »Alles heil!« Da schlug es drüben flammend in den Waldrand, zerfetzte Bäume und Sträucher, warf Erde und Gebüsch durch die Luft. »Die Fünfzehner!« rief Burgkert aufatmend. Da kam schon der Ruf über das Mittelwellengerät: »Wir decken sie ein! Geht ran, es sind bloß ganz wenige!« Holt suchte eine Verbindung zu den Panzergrenadieren; sie meldeten sich, fern, kaum zu verstehen: »Liegen in der Einbruchstelle, in schwerem Feuer, wehren Gegenangriffeab!« – »Sie haben den Einbruch schon abgeriegelt!« schimpfte Burgkert. »Wenn das bloß bei uns mal so schön klappen würde! Los, Klotzsche!« Wieder stand ein Panzer brennend zwischen den Büschen. Aus dem Wald schlug noch immer Feuer. Sie jagten über die Ebene, bogen nach rechts ab und erreichten endlich eine Straße, überquerten einen Bahndamm und rasten weiter, wieder in Wald hinein. Die Sturmartillerie folgte. Eine halbe Stunde lang fuhren sie die Straße entlang, ohne einen Gegner zu sehen. Burgkert stand im offenen Turmluk. Er brüllte: »Iljuschins!« und ließ sich in den Turm fallen, die Luke schlug über ihm zu.
    Über die Wälder strichen Schlachtflieger, zogen hoch, wendeten und stießen auf die Straße hinab. Die Panzer verkrochen sich im Gehölz und hielten. Bomben barsten. Bordkanonen hackten ins Gebüsch. Die Maschinen kreisten über dem Wald.
    »Jetzt sitzen wir erst mal fest! Ruf die Züge, Holt!« Die Züge meldeten sich. »Ruf die Infanterie!« Die Grenadiere waren nur noch ganz schwach zu hören: »Wehren uns gegen Flankenangriffe mit Panzern.« Burgkert hielt eine frischgeöffnete Schnapsflasche in der Hand. »Panzer? Die haben uns durchgelassen und zerreiben die Grenadiere!« Er trank. Holt rief: »Vetter, steig aus, ob die Luft rein ist!« Vetter kam bald zurück. »Ich hör nichts mehr, sie sind weg!« sagte er. Die elf Panzer krochen auf die Straße und fuhren weiter. Der Wald endete. Ackergelände schloß sich an. Da waren die Schlachtflieger wieder da, und diesmal blieben drei Wagen brennend liegen, nur acht erreichten den schützenden Waldrand. Die nachfolgende Sturmartillerie lag in einem Gehölz fest, von Schlachtfliegern angegriffen, und hatte Verluste. Dann piepte das Rufzeichen, der

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