Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Geliebte sein, sie wollte auch seine Liebe.
„Dann denk darüber nach“, sagte er mit rauer Stimme. „Vielleicht entscheidest du dich doch noch zum Bleiben.“
Rasch wandte Claudia sich ab, damit Roland nicht merken sollte, wie es in ihr aussah. Wie gern würde sie bleiben. Wenn sie sich doch nur mit dem zufrieden geben würde, was er ihr bot. Mehr konnte er vermutlich keiner Frau geben. Aber sie wollte soviel mehr und hatte Angst, innerlich zugrunde zu gehen, wenn sie sich auf einen Kompromiss einließ.
„Nein“, flüsterte sie gebrochen. „Ich werde nicht bleiben.“ Roland lenkte Redman herum, so dass er Claudia ins Gesicht sehen konnte, und packte die Zügel. Mit grimmig verkniffenen Lippen erklärte er: „Also gut, du willst gehen. Und was ist, wenn du schwanger bist? Was wirst du dann tun? Willst du damit auch allein fertig werden? Wirst du mir sagen, dass ich Vater werde, oder wirst du das Baby einfach loswerden und so tun, als hättest du es nie in dir getragen?“
Die Worte trafen sie so tief und unvorbereitet wie Rolands Heiratsantrag vor ein paar Stunden. Sie konnte ihn nur wortlos anblicken und brachte kein Ton hervor.
Um seine Mundwinkel zuckte es. „Schau nicht so entsetzt“, höhnte er. „Du bist alt genug, um zu wissen, was passieren kann, wenn ein Mann und eine Frau miteinander schlafen. Und keiner von uns hat irgendwelche Verhütungsmaßnahmen getroffen.“
Claudia schloss die Augen. Wie schön musste es sein, von Roland ein Kind zu haben. Gegen alle Vernunft hoffte sie einen Augenblick lang, dass er recht hatte.
Dass sie sein Baby bereits in sich trug. Ein verträumtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Roland packte ihren Nacken. „Hör auf, mich so anzuschauen, sonst vergesse ich mich und nehme dich erneut.“
Er brach ab, als Claudia die Augen wieder öffnete, und er das Leuchten darin sah. Seine Kinnmuskeln zuckten. „Wann wirst du Bescheid wissen?“
Stumm rechnete Claudia nach, dann sagte sie: „In etwa einer Woche.“
„Und wenn du schwanger bist? Was wirst du dann tun?“
Sie schluckte ein paar Mal und dachte nach. Wenn es so war, blieb ihr keine Wahl.
Nie hätte sie es über sich gebracht, ein Kind unehelich aufzuziehen, wenn der Vater bereit war, sie zu heiraten. Eine Schwangerschaft würde alles ändern, nur nicht ihre Zweifel.
Mit matter Stimme antwortete sie: „Ich würde es dir nicht verschweigen, wenn ich schwanger sein sollte.“
Roland nahm seinen Hut ab und fuhr sich erregt mit den Fingern durch das Haar.
Dann setzte er ihn wieder auf und erklärte: „Ich habe es schon einmal durchgestanden und mich gefragt, ob ich dich geschwängert habe. Deshalb werde ich es auch ein zweites Mal können. Wenigstens bist du diesmal kein halbes Kind mehr.“
Betroffen merkte Claudia, dass auch ihn dieser Tag vor vielen Jahren so tief berührt hatte. Sie wollte etwas sagen, aber Roland lenkte sein Pferd von ihr fort. „Ich habe noch eine Menge Arbeit zu erledigen“, brummte er. „Lass mich wissen, umwelche Zeit du fort willst. Ich lass die Maschine startklar machen.“
Während er davonritt, sah Claudia ihm nach. Verunsichert beschloss sie, zum Stall zurückzukehren. Die Unterredung mit Roland hatte nur bewirkt, dass sie jetzt über die möglichen Folgen ihrer leidenschaftlichen Nächte mit ihm nachdenken musste.
Sie kehrte ins Haus zurück und ging in die Küche, um zu frühstücken. Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum.
Schließlich rief sie die Fluggesellschaft in Houston an und buchte für den nächsten Tag. Dann ging sie wieder in ihr Zimmer hinauf. Das Packen war schnell erledigt. Der größte Teil ihrer Kleidung war immer noch in Chicago. Auf der Ranch hatten ihr die alten Sachen, die sie zurückgelassen hatte, genügt.
Die Stunden schienen sich endlos hinzuziehen. Claudia konnte das Mittagessen kaum noch erwarten, weil sie Roland dann wieder sehen würde. Sie ging nach unten, um sich nützlich zu machen. Während sie Lorna in der Küche half, spähte sie immer wieder aus dem Fenster.
Ein Pferd galoppierte in den Hof, und der Reiter sprang ab. Claudia hörte aufgeregtes Rufen, aber sie verstand nicht, um was es ging. Beunruhigt wechselte sie einen Blick mit Lorna, und die beiden Frauen stürzten gemeinsam zur Hintertür.
„Was gibt’s?“ rief Claudia Lewis zu, der von den Ställen auf den Transporter zurannte. „Was ist passiert?“
Er drehte sich um, und sie sah, dass seine Miene sehr ernst war. „Der Boss ist mit dem Pferd gestürzt!“
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