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Abgeferkelt: Roman (German Edition)

Abgeferkelt: Roman (German Edition)

Titel: Abgeferkelt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hackenberg
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nicht ähnlich.
    Verblüfft ließ er sich auf sein Bett sinken. Gut, er hatte nicht erwartet, dass sie in hysterischen Jubel ausbrechen würde, wenn er anrief. Aber ein bisschen mehr Begeisterung hätte er sich schon erhofft – zumal er sogar an ihre Briefe gedacht hatte. Er schnappte sich eines der Kuverts und drehte es um. Der Absender war ein gewisser Dr. Cedric Buddington, Anwalt und Notar aus Grümmstein. Das roch nach Erbschaft. Und diese Dokumente sollte er jetzt tatsächlich wegschmeißen?
    Ihm kam ein Gedanke: Wer würde mitbekommen, wenn er vorher schnell einen Blick darauf warf? Eben. Keiner. Kurz entschlossen öffnete er den Umschlag und überflog das Anschreiben. »… und teilen Ihnen mit, dass Ihr Vater Sie zur Alleininhaberin des Verlagshauses Amberg und der Grümmsteiner Zeitung bestimmt hat …«
    Erstaunt schnellte Ralfs Kopf nach oben. Wie jetzt – Alleininhaberin? Kati war unter die Zeitungsverleger gegangen und hatte kein einziges Wort darüber verloren …?
    Er ging zur Mini-Bar, nahm einen Beutel Erdnüsse heraus und riss ihn auf. Sein Leben hatte sich in den vergangenen Monaten nicht gerade zum Positiven entwickelt. Der Reiz, mit Chantal ins Bett zu gehen, war schnell verflogen, und die anfängliche Hoffnung, seine berufliche Karriere mit dieser Affäre befördern zu können, hatte sich als Farce herausgestellt. Seine Geliebte, die gleichzeitig seine Chefin war, dachte nicht im Traum daran, ihn zum Ressortleiter zu ernennen. Dafür wurde sie reichlich ungehalten, wenn er nicht haargenau das tat, was sie von ihm verlangte – ihren hässlichen Hund auszuführen stand dabei ganz oben auf der Liste der Unzumutbarkeiten.
    Wie viel entspannter war es damals doch mit Kati gewesen, überlegte Ralf, während er sich eine weitere Handvoll Nüsse in den Mund schob. Kati hatte stets zu ihm aufgeschaut, war lieb und nachgiebig gewesen. Und dass sie jetzt auch noch einen eigenen Verlag besaß, ließ sie in seinen Augen in einem ganz neuen Licht erscheinen. Er dachte angestrengt nach. Ob sie ihn zurücknehmen würde, wenn er sie darum bat? Am Telefon vorhin hatte es sich nicht danach angehört. Trotzdem musste er es versuchen, das war er sich einfach schuldig. Und wenn sie ihn erst wieder sah, würden sich die Dinge vielleicht ganz von selbst einrenken …
    Das Handy auf dem Bett klingelte just in dem Moment, als er sich noch ein Piccolöchen aus der Mini-Bar genehmigte.
    Chantal.
    Aber die konnte warten.
    *
    Am Montagmorgen blieb ein Stuhl in der Redaktionskonferenz unbesetzt.
    »Wo ist Kati?«, erkundige sich Jonas und versuchte, so beiläufig wie möglich zu klingen.
    »Auf der Müllkippe«, antwortete Manolo. »Da wird eine neue Planierraupe eingeweiht.«
    Guido gluckste in sich hinein.
    »Was ist so komisch?«
    »Ich stell mir gerade vor, wie Kati auf ihren hohen Hacken durch die Wertstoffe stelzt …«
    »Zum Totlachen«, sagte Jonas, ohne dabei sonderlich belustigt zu klingen. »Hätte das nicht mal jemand anders machen können?«
    »Wer denn? Charlotte muss gleich auf den Turm der Auferstehungskirche kraxeln, um den neuen Wetterhahn zu knipsen.«
    »Schon mal auf die Idee gekommen, einen unattraktiven Außentermin selbst zu übernehmen?«
    »Wozu?«, verteidigte sich Guido. »Kati hat auf ihren High Heels die bessere Aussicht. Und im Gegensatz zu mir ist Charlotte schwindelfrei.«
    Die Praktikantin schnaubte verächtlich.
    Einen Moment lang erwog Jonas, eine Grundsatzrede zum Thema faire Arbeitsteilung zu halten, entschied sich dann aber dagegen. »Lasst hören«, sagte er stattdessen. »Womit erfreuen wir unsere Leser in der morgigen Ausgabe?«
    »Mit einem Einbruch im Anglerfachmarkt an der Schnürstraße«, sagte Jupp Sievers, der Polizeireporter. »Dort sind heute Nacht alle Wurmbestände aus dem Kühlschrank geklaut worden …«
    »Gibt’s schon Lösegeldforderungen?«, unkte Guido.
    »Nee, aber das Ganze hat trotzdem einen hochbrisanten Hintergrund.«
    »Nämlich?«, wollte Heinz wissen.
    »Da waren durchgeknallte Tierschützer am Werk. Die haben sogar das Terrarium mit den Lebendködern umgekippt, und jetzt wimmelt es im ganzen Laden von Heuschrecken.«
    Manolo musste grinsen. »Na, dann viel Spaß beim Aufsammeln.«
    »Ich dachte, das wäre eine schöne Geschichte für Charlotte«, sagte Jupp sofort, obwohl er sonst peinlich genau darauf achtete, dass niemand in seinem Revier wilderte. »Vielleicht könnte sie nach der Aktion auf dem Kirchturm …?«
    »Das macht Guido«,

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