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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Aber jetzt entführe ich sie Ihnen. Bei den vielen Drinks, die noch vor uns liegen, müssen wir erst mal eine ordentliche Unterlage am Buffet schaffen.«
    »Na dann, guten Appetit!«, wünschte Helga und winkte.
     
    Nachdem sie sich die Teller bis zum Rand mit allen möglichen Köstlichkeiten vollgeladen hatten, stellten sich Kelly und Anne wieder an einen der Tische.
    »Und? Wie findest du Helga?«, wollte Kelly wissen.
    »Nett, obwohl sie ziemlich viel gefragt hat.«
    »Das ist so eine Macke von ihr. Eine ganz schön neugierige Zeitgenossin, aber liebenswert.«
    »Sie guckt manchmal so traurig.« Anne blickte nachdenklich zu ihr zurück.
    »Sie hat’s in den letzten Jahren nicht ganz leicht gehabt. Vor fünf Jahren starb ihr Mann an Krebs. Dann hat sie vor drei Jahren einen neuen Lebensgefährten gefunden, den sie aber nach einem Jahr verlassen hat, nachdem ihre jüngere Tochter Birgit sich das Leben genommen hat. Sie hat sich von einer Brücke gestürzt.«
    »Das ist ja furchtbar. Warum das denn?« Anne war entsetzt.
    »Ihr Mann hat sie betrogen, und damit ist sie nicht fertig geworden.« Für einen Moment sagte niemand ein Wort. »Helga hat sich sehr verändert seit der Zeit. Mittlerweile lacht sie wenigstens wieder.«
    »Arme Frau.«
    »Sie ist sehr viel bei Saskia und Mark. Sie wohnt praktisch um die Ecke und hilft hier viel im Garten oder wo es gerade brennt.«
    Schweigend aßen die beiden ihre Teller leer.
    »Sag mal«, nahm Anne das Gespräch danach wieder auf. »Wo warst du eigentlich gestern Abend? Ich habe mehrmals versucht dich anzurufen. Zu Hause ging keiner ran und dein Handy war auch aus.«
    »Judotraining.«
    »Freitagabend? Seit wann das denn?«
    »Nur diese Woche. War sozusagen ein Sondertraining.«
    Anne nickte.
    »War was Wichtiges?«, wollte Kelly wissen.
    »Nein, überhaupt nicht. Ich wollte nur mal deine Stimme hören.« Anne lächelte die Freundin an.
    Da kam Mark auf sie zu. »Na, ihr Hübschen? Endlich dringe ich mal zu euch vor.«
    Er stellte sich zwischen die beiden, legte jeder einen Arm um die Taille und zog sie näher zu sich heran.
    »Was wollt ihr trinken? Hier sieht’s ja ziemlich trocken aus. Ich schlage vor, wir stoßen erstmal mit Champagner an und gehen dann zur Bar.«
    »Hört sich gut an«, meinte Kelly. Anne nickte.
    Nachdem sich Mark drei Gläser vom Tablett eines vorübergehenden Kellners geangelt hatte, tranken sie auf sein Wohl.
    »Sag mal«, wandte er sich an Kelly, »wo treibt sich dein Göttergatte diesmal wieder rum?«
    »Patrik ist in Rumänien. Diesmal aber nur für fünf Tage.«
    »Und du bist nicht mitgefahren?«, fragte Mark erstaunt.
    »Na hör mal! Ich kann doch nicht auf deiner Geburtstagsparty fehlen.«
    »Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest.« Er küsste sie auf die Wange. »Außerdem ist mir Anne als deine Begleiterin wesentlich lieber. Wir haben uns ewig nicht gesehen, stimmt’s?«
    »Richtig«, bestätigte Anne, »das letzte Mal bei Kelly. Aber das ist auch schon wieder Monate her.«
    Mark schenkte ihr ein Lächeln. »Ich hoffe, dass nicht wieder so viel Zeit vergeht, bis wir uns wiedersehen?« Offensichtlich erwartete er keine Antwort, denn er sprach sofort weiter. »Lasst uns zu Paolo gehen. Er wird uns einen ganz besonderen Drink mixen.« Wieder umfasste er beide Frauen in der Taille und führte sie zur Bar. Eine größere Menschenmenge, zumeist Frauen, hatte sich hier versammelt.
    »Wusstet ihr, dass die feurigen Italiener bei deutschen Frauen auf Platz eins der Liebhaberskala stehen?«, fragte Anne, während sie sich durch die Menge schoben.
    »Na, ob sie tatsächlich so feurig sind, wie die deutschen Frauen ihnen unterstellen, sei dahingestellt«, zweifelte Mark
    »Kein Zweifel!«, sagte Anne. »Sie sind so, wie sie aussehen. Das ist ihre DNS.«
    »Sieh dir nur Paolo an.« Kelly deutete mit einem Nicken in seine Richtung. »Gebräunte Haut, breite Schultern, magischer Blick und klangvoller Name. Wer kommt da nicht ins Schwärmen?«
    »Na, hoffentlich du!« Mark blickte sie belustigt an.
    »Natürlich nicht. Ich schwärme nur für meinen Mann. Das weißt du doch.«
    Mark und Anne war klar, dass Kelly es genauso meinte, wie sie es gesagt hatte. Für sie gab es nur ihren Patrik. Sie liebte ihn voller Hingabe und ohne Kompromisse. Vor dreieinhalb Jahren hatten sie sich kennengelernt und ein halbes Jahr später geheiratet. Seitdem waren sie sichtbar glücklich. Sein Beruf als Maschinenbauingenieur, führte Patrik mindestens

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