Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
wissen. Und dieser letzte Brief hier verdeutlicht das wohl auch. Hier ist die Rede davon, den Fall abzuhaken. Und dann die fünf Haken, für jede Tote einen, wenn ich das richtig deute.«
    »Und der letzte Haken gilt mir, nicht wahr?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Wir werden zunächst den Brief untersuchen lassen und versuchen festzustellen, wer ihn abgegeben hat.«
    »Das wissen wir schon«, erklärte Carsten. »Ich habe Annes Kollegen, der den Brief entgegengenommen hat, danach gefragt. Es war ein etwa zehnjähriger Junge, den der Kollege nicht kannte.«
    »Na, gut. Dann gebe ich den Brief jetzt ins Labor und melde mich bei euch, wenn ich etwas weiß.«
    Anne und Carsten verließen das Büro   – und einen ernst dreinblickenden Martin.
    »Als hätte ich geahnt, dass dieser Fall noch nicht abgeschlossen ist«, murmelte er, kam zurück zu seinem Schreibtisch und ließ sich seufzend auf den Stuhl fallen. Er wusste bereits jetzt, dass sie keine Spuren auf dem Brief finden würden. Jetzt mussten sie wohl doch nach diesem Unbekannten fahnden, von dem die Böhmer immer wieder erzählt hatte. Martins Instinkt sagte ihm, dass sie das auf die richtige Spur bringen würde.

46

     
     
    Es hatte nur einmal geläutet, als Martin den Anruf entgegennahm. Das Labor bestätigte genau das, was er schon vermutet hatte. Keine Spuren auf dem Brief. Ein Grund für ihn, seine Kollegen zusammenzurufen und mit ihnen die Sache durchzusprechen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Paul, nachdem alle auf dem neuesten Stand waren.
    »Um herauszubekommen, ob nicht doch die Böhmer als Drahtzieher hinter der Sache steckt, sollten wir uns vielleicht diese Kollegin, die sie im Gefängnis besucht hat, vornehmen«, schlug Dieter vor und schob seine Brille zurecht.
    »Das werden wir auf jeden Fall machen«, nickte Martin. »Aber genauso müssen wir da weitermachen, wo wir vor Daniela Böhmers Verhaftung aufgehört haben, und noch mal alles überdenken.«
    »Und wir sollten uns überlegen, ob wir nicht die Chance, eine verdeckte Ermittlung durchzuführen, ergreifen sollten.« Michael blickte fragend in die Runde.
    »Eine verdeckte Ermittlung, bei der Anne Degener unser Lockvogel ist?« Dieter schüttelte den Kopf, während Martin die Kollegen nachdenklich betrachtete. Er selbst hatte in der letzten Nacht schon über diese Möglichkeit nachgedacht.
    »Genau!« Michael nickte voller Tatendrang.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Milster das genehmigen wird«, zweifelte Dieter. »Er hat doch jetzt seine Mörderin und lobende Kritik eingesteckt. Für ihn ist die Sache sicher erledigt.«
    »Man muss ihn eben überzeugen.« Michael sagte das, als wäre es ein Kinderspiel.
    »Was meinst du dazu, Martin?«, wollte Dieter wissen.
    »Ich bin nicht sicher, muss aber zugeben, dass es eine Möglichkeit wäre.«
    Michael nickte. »Wir müssten nur ein Treffen zwischen Anne und diesem Mark Linn arrangieren.«
    »Mark Linn!«, sagte Paul nachdenklich vor sich hin. »Das ist es!«, rief er laut. »Ich wusste schon die ganze Zeit, dass mir der Name so verflucht bekannt vorkommt, wusste aber nicht woher.«
    Er rannte ins Nachbarzimmer, wo alle Unterlagen des Falles aufbewahrt wurden. Nach ein paar Minuten kam er zurück und schwenkte ein Blatt Papier wie eine Trophäe in der Hand. »Das ist es!«
    »Was, zum Teufel? Mach’s nicht so spannend!«
    Seine drei Kollegen sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Wir hatten doch die Infos der Privatdetekteien. Und in einem der Berichte habe ich den Namen von Mark Linn gelesen. Allerdings noch bevor wir von einem Zusammenhang wussten. Und als wir die Böhmer dann verhaftet hatten, sind wir diesen Sachen natürlich nicht mehr nachgegangen.«
    »Zeig her!«, forderte ihn Martin auf, ihm das Papier zu geben. Während er las, berichtete Paul weiter.
    »Es gibt eine Frau, die Mark Linn überwachen ließ, weil sie ein Verhältnis vermutete.«
    »Diese Frau wohnt ja ganz in der Nähe der Linns«, stellte Martin erstaunt fest.
    »Genau! Und sie hatte auch bereits Fotos und den Ergebnisbericht von der Detektei erhalten. Sie wusste also über die Affäre zwischen Linn und Degener Bescheid.«
    »Hört sich verdammt nach einem Motiv an.«
    »Bevor wir die Idee mit der verdeckten Ermittlung weiterverfolgen, kümmern wir uns um diese Dame. Paul, wir beide fahren da hin, und Michael und Dieter, ihr befragt diese Kollegin Brigitte Mayer.« Martin griff nach seiner Jacke. »Also, los! Worauf wartet ihr?«

47

     
     
    Martin

Weitere Kostenlose Bücher