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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgendwie arrangieren.«
    »Vielleicht hat sie mit der Wesselmann gemeinsame Sache gemacht«, spekulierte Paul.
    »Wir werden herausbekommen, ob sich die beiden kennen. Am besten fährst du zu Mark Linn ins Büro, fragst ihn und informierst ihn über die Machenschaften seiner Schwiegermutter.«
    Als die Befragungen und die Durchsuchung abgeschlossen waren, hatten sie bei ihrer nächsten Besprechung nicht allzu viel vorzuweisen. Sie hatten eine Verdächtige, der man im Augenblick nichts weiter vorwerfen konnte, als dass sie ihren Schwiegersohn überwachen ließ. In ihrer Wohnung wurde auch nichts gefunden, was auf irgendeinen Zusammenhang mit den Morden oder Daniela Böhmer schließen ließ. Das alles hatte zwar nichts zu heißen, bedeutete aber, dass sie Frau Wesselmann gehen lassen mussten.
    Brigitte Mayer stellte sich als die einzige Kollegin von Daniela Böhmer heraus, die freundschaftlichen Kontakt zu ihr gepflegt hatte. Allerdings hatten Dieter und Michael nicht den Eindruck, dass diese Freundschaft tief genug ging, als dass sie für Daniela anonyme Briefe verschicken würde. Trotzdem wurden ihre Fingerabdrücke genommen und mit denen auf dem Brief verglichen. Aber es gab keine Übereinstimmung. Die einzigen Fingerabdrücke, die zu finden waren, stammten von Anne, ihrem Kollegen und, der Größe nach zu urteilen, von dem zustellenden Jungen.
    »Also«, schloss Martin nach einer Zusammenfassung der Fakten, »haben wir mal wieder nicht wirklich was in der Hand. Zumindest bis jetzt. Vielleicht kann das Labor uns bald noch etwas zu dem Brief sagen. Zum Beispiel, aus welcher Zeitung die Buchstaben sind und von wann. Wie alt der Kleber ist und   –«
    »Ja, vielleicht können die Jungs ja mal zaubern«, unterbrach ihn Michael, der die Möglichkeit, labortechnisch noch etwas herauszubekommen, ziemlich gering einschätzte. »Trotzdem bleibe ich dabei, dass wir die verdeckte Ermittlung durchführen sollten. Uns bleibt gar nichts anderes übrig, wenn wir entscheidend weiterkommen wollen.«
    »Im Moment sieht es zumindest so aus«, stimmte ihm Martin zu. »Es wäre eine Möglichkeit rauszufinden, ob der Brief ernst zu nehmen ist. Wenn nichts passiert, zeigt es uns, dass die Böhmer schuldig ist. Und wir können uns nicht nachsagen lassen, nicht alles getan zu haben.«
    »Vielleicht habt ihr recht«, meinte Dieter nachdenklich. »Aber bevor wir das genau planen, muss Frau Degener erst mal einwilligen, und da wäre ich nicht so sicher.«
    »Richtig!«, bestätigte Martin. »Ich werde sie für morgen früh herbestellen. Sagen wir um zehn. Aber zuvor spreche ich noch mit Carsten. Der kennt sie etwas besser als wir.«
    »Vielleicht wäre es auch gut, Frau Hansen zu befragen, ob man ihr das zumuten kann«, schlug Paul vor.
    »Können wir machen. Ich arrangiere das. Und wenn Frau Degener damit einverstanden ist, besprechen wir alles Weitere. Aber die Laborergebnisse will ich auf jeden Fall noch abwarten, ehe wir dann tatsächlich tätig werden. Und dich, Dieter, wollte ich bitten, zu recherchieren, ob wir nicht doch noch was über den Jungen herausbekommen.«

48

     
     
    Eine halbe Stunde bevor Anne in Begleitung eines Polizisten im Präsidium ankommen sollte, traf sich Martin an diesem Donnerstagmorgen mit Carsten und Barbara Hansen.
    »Warum hast du Anne herbestellt?«, fragte Carsten, als Martin ihm davon erzählte. »Ich hätte sie doch abholen können.«
    »Ich wollte gern vorher mit dir allein sprechen.«
    Carsten blickte den Freund fragend an. »Ist was passiert?«
    »Ja und nein. Leider haben unsere Ermittlungen von gestern nichts ergeben.« Martin berichtete von Frau Wesselmann, was seine beiden Zuhörer erstaunt zur Kenntnis nahmen. »Und deshalb haben wir uns was anderes überlegt, um weiterzukommen und deiner Freundin zu helfen.« Er wandte sich Barbara Hansen zu. »Was meinen Sie? Können wir Frau Degener zumuten, an verdeckten Ermittlungen mitzuwirken?«
    »Was?«, rief Carsten, bevor Barbara auch nur den Mund aufmachen konnte. »Du willst Anne als Lockvogel benutzen?« Er blickte seinen Freund ungläubig an.
    »Der Lockvogel ist sie, ob sie will oder nicht. Wenn der Brief echt ist, wovon ich inzwischen ausgehe, dann ist sie die Nächste auf seiner beziehungsweise ihrer Liste. Das Labor hat heute Morgen den Bericht über die Untersuchung des Briefes geschickt. Die Zeitungsschnipsel stammen aus dem ›Hessischen Anzeiger‹. Das ließ sich anhand des Papiers eindeutig feststellen. Außerdem wurden zwei Wörter

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