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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Okay?«
    »Okay!« Neugierig blickte sie in Martins aufmerksame Augen.
    Er berichtete von Helga Wesselmann.
    »Ich kenne sie«, unterbrach Anne ihn irgendwann. »Ich habe sie auf Marks letzter Geburtstagsparty kennengelernt. Jetzt, wo ich weiß, dass sie ihn beobachten ließ, wird mir einiges klar. Sie hat mich damals schon so neugierig ausgefragt, und später hat sie Mark ständig angerufen, wenn er bei mir war. Immer wollte sie was von ihm. Sie hat das also alles nur vorgetäuscht.«
    »Trauen Sie ihr die Sache mit den Briefen zu oder gar mehr?«
    »Ich glaube nicht, dass ich das beurteilen kann. Dazu kenne ich sie zu wenig. Ich weiß nur, dass sie manchmal traurig und verbittert ist, wegen ihrer toten Tochter. Aber, ob sie deswegen   …?« Nachdenklich schüttelte Anne den Kopf.
    »Nun gut«, schloss Martin das Thema ab und kam zum Eigentlichen. Er erklärte ihr die Möglichkeit der verdeckten Ermittlung und fragte sie, ob sie sich eine aktive Rolle dabei vorstellen könnte.
    »Ich weiß nicht. Ehrlich gesagt bin ich mit dieser Vorstellung etwas überfordert.«
    »Fragen Sie, was Sie wissen wollen oder nicht verstanden haben«, forderte Martin sie auf.
    »Mit ›den Mörder provozieren‹ meinen Sie, dass ich mich mit Mark treffen soll?«
    »Genau! Und das so auffällig, dass Sie auf jeden Fall gesehen werden und die Täterin, wenn wir aufgrund des letzten Briefes mal von einer Frau ausgehen, glauben muss, dass Sie erneut eine Affäre mit ihm begonnen haben.«
    »Wie wollen Sie mich schützen?«
    »Es werden Polizisten rund um die Uhr in Ihrer Nähe sein. Und wir werden über Abhöreinrichtungen ständig wissen, was Sie gerade machen. In Ihrer Wohnung werden klassische Wanzen platziert.«
    »Ja«, bestätigte Dieter, »sie sind nach wie vor die effektivste Abhörmethode. Auch tontechnisch erzielt man damit im Vergleich zu Fern-Abhörvorrichtungen die besten Ergebnisse. Was für ein Telefon haben Sie?«
    »Ich habe ein schnurloses.«
    »Um das zu überwachen, werden wir wahrscheinlich einen Frequenzscanner einsetzen. Dabei handelt es sich um einen Funkempfänger, der im Rahmen seines Frequenzspektrums nach verschiedenen Senderquellen sucht. Die Reichweite dieser Scanner liegt bei dreihundert Metern im Umkreis. Unsere verfügen alle über einen Inverter und Diskriminatorausgang, um die inzwischen standardisierte Verwendung diverser Verschlüsselungsmethoden für digitale, aber auch analoge Telefonsysteme zu umgehen.«
    »Dieter«, unterbrach Martin seine Ausführungen. »Dein Wissen in allen Ehren, aber ich glaube, die genauen technischen Einzelheiten sind für Frau Degener im Augenblick nicht ganz so wichtig.« Er wandte sich Anne zu. »Ich denke, viel entscheidender ist für Sie zu wissen, dass Sie nicht allein sind, sondern ständig Kontakt zu uns besteht. Wenn Sie in Gefahr kommen, sind wir in Sekundenschnelle da.«
    Anne suchte Carstens Blick. »Was sagst du dazu?«, wollte sie von ihm wissen.
    »Es ist sicherlich eine Möglichkeit, die Sache zu beenden, aber sie birgt auch ein enormes Risiko.«
    »Was würdest du mir raten?«
    »Oh, Anne!« Er seufzte. »Ich möchte dich beschützen, und ich würde dich am liebsten nicht in so eine gefährliche Situation bringen und   –«
    »Schon gut. Quäl dich nicht!« Sie lächelte ihn an. »Ich werde es für mich entscheiden.«
    Einige Minuten herrschte Schweigen. Die Anwesenden wechselten stumme Blicke und warteten darauf, dass Anne weitersprach.
    »Ich mache es!«, sagte sie irgendwann fest.
    Martin nickte ernst, während Carsten einen Moment die Augen schloss und leise stöhnte. Das entging Anne nicht, und sie wandte sich ihm zu. »Ich möchte nicht immer in Angst leben. Und ich könnte nie sicher sein, dass nicht irgendwann wieder ein Brief oder eine andere Art von Bedrohung auftaucht. Ich würde mich sicher ständig verfolgt und beobachtet fühlen, aber ich möchte in eine schöne, befreite Zukunft blicken.« Sie nahm seine Hand. »In eine Zukunft mit dir.«
    Er drückte ebenfalls ihre Hand. Am liebsten hätte er sie nie mehr losgelassen. Doch angesichts der erwartungsvollen Blicke der Kommissare löste sich Anne von ihm.
    »Was wird jetzt genau passieren?«, fragte sie Martin.
    »Zunächst müssen wir uns eine Genehmigung für dieses Vorgehen holen. Dann besprechen wir alles Weitere.«

49

     
     
    Wie Dieter bereits vermutet hatte, schien es ein fast hoffnungsloses Unterfangen zu sein, von Egon Milster die Genehmigung für die Überwachung zu bekommen.

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