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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Oberhand behalten hätte. Ganz zu schweigen von den Fingerabdrücken, vor allem auch am Messer.«
    »Ja, ich gebe zu, das hört sich ganz gut an. Fehlt nur noch das Motiv.«
    »Und die Frau überhaupt.«
    »Die kriegen wir schon.« Martin klang zuversichtlich.
    »Ich kümmere mich um das Taxi«, sagte Dieter.
    »…   und ich mich um diese Judoschule.«
     
    Als sie zurück ins Präsidium kamen, war es halb acht. Paul und Michael hatten sich in den Feierabend abgemeldet. Martin griff zum Telefon, um seinen Chef zu informieren und von ihm die Genehmigungen für die bereits eingeleitete Observation und eine Fahndung nach Eva Klein einzuholen. Außerdem beschlossen sie, beim Staatsanwalt einen Hausdurchsuchungsbefehl zu erwirken.
    Dann kümmerte sich Martin um die Arbeitsstelle der Verdächtigen. Eine Stunde später hatte er alle Informationen, die er brauchte. Eva Klein arbeitete seit einem Jahr in der Kampfsportschule Brenner, der zurzeit größten und angesagtesten in Wiesbaden. Sie leitete fünf Stunden am Tag verschiedene Kurse für Erwachsene. Sie hatte vor vierzehn Monaten eine Ausbildung zur Judotrainerin in Frankfurt gemacht und wurde von ihrem jetzigen Arbeitgeber aufgrund ihres Könnens hoch gelobt. Ihre Kurse seien gut besucht und sie als Lehrerin sehr beliebt. Zurzeit habe sie Urlaub, zwei Wochen. Dieser Urlaub sei der erste, den sie in Anspruch genommen habe, seit sie dort arbeite. Sie hatte ihn vor zwei Wochen sehr spontan beantragt. Wohin sie allerdings verreist war, wusste der Leiter der Judoschule nicht zu sagen. Auch zwei ihrer Kollegen wussten nur, dass sie auf gut Glück eine kleine Tour machen wollte. Es hörte sich so an, als hätte sie kein bestimmtes Ziel gehabt.
    Martin erkundigte sich, ob die drei Opfer in der Judoschule bekannt waren, was allerdings nicht der Fall war. Er fragte nach Freunden, Familie und Bekannten von Eva Klein. Da gab es eine Schwester in Düsseldorf und einen Bruder in Stuttgart. Mit beiden telefonierte er, aber beide hatten ihre Schwester lange nicht gesehen.
    Auch Dieter hatte nicht wesentlich mehr herausgefunden. Zwar hatte er das Taxiunternehmen ermittelt, das Eva Klein abgeholt und zum Hauptbahnhof gefahren hatte, ihr Ziel blieb aber unbekannt.
    »Jetzt können wir nur hoffen, dass die Fahndung greift oder die Wohnung einen Hinweis gibt«, sagte Martin zu Dieter. »Aber für heute war’s das nun endgültig. Lass uns nach Hause gehen und morgen weitermachen.«
     
    Während Martin zu Karla fuhr, war auch Anne in ihrem Wagen unterwegs. Auch sie wollte nach Hause, nachdem sie sich bei Kelly das Buch von Saskia besorgt hatte, das sie morgen bei Mark abgeben würde. Nur mit halbem Ohr hörte sie im Radio die Meldung über den Mord an einer jungen Frau in Wiesbaden, die wahrscheinlich Opfer eines Serienmörders geworden war. Mit ihren Gedanken war Anne allerdings ganz woanders.

6

     
     
    Als Martin am nächsten Morgen ins Büro kam, fand er auf seinem Schreibtisch eine kurze Notiz von Paul, der ihm mitteilte, dass Ulf am gestrigen Abend nicht zur Wohnung von Marita Janz gekommen war. Vermutlich wusste er also bereits vom Tod seiner Geliebten. Die Frage war nur woher?
    Neben der Notiz lag der Bericht über die Untersuchung des Messerblocks, in dem ein Messer fehlte. Die Tatwaffe war mit größter Wahrscheinlichkeit keines dieser Schneidwerkzeuge. Alle Messer steckten mit den Schneiden nach unten im Block und hatten erhebliche Furchen ins Holz geritzt. Der leere Messerschlitz wies die gleiche Furche auf, die aber nicht zur Tatwaffe passte. Außerdem war der Griff völlig anders. Das bewies allerdings nichts weiter, als dass der Mörder entweder die Tatwaffe mitgebracht hatte und der Messerblock einfach nicht vollständig war, oder das gefundene Messer, sofern es Frau Janz gehört hatte, normalerweise woanders aufbewahrt wurde. Aus all dem konnte Martin augenblicklich keine relevanten Schlüsse ziehen.
    Von seinen Leuten war niemand im Haus. Alle waren unterwegs, um die besprochenen Nachforschungen anzustellen. Und so beschloss er, die Ärzte von Marita Janz aufzusuchen. Er suchte sich die Namen aus dem Kalender und die dazugehörigen Adressen aus dem Telefonbuch. Es handelte sich um einen Allgemeinmediziner und einen Zahnarzt. Den Zahnarzt ließ er vorerst außer acht und fuhr zu Dr.   Stemmler in die Platterstraße. Die Praxis lag nicht weit entfernt von der Wellritzstraße, sodass er der nächstgelegene Arzt für Marita gewesen war. Dort erfuhr er, dass Marita Janz

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