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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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und vernünftig will ich eigentlich jetzt nicht sein.«
    »Hört sich gut an.« Er nahm sie in die Arme und begann ihren Hals zu küssen.
    »Musst du nicht los?«
    »Ja«, seufzte er. »Muss ich wohl.«
    »Wenn es anfängt kompliziert zu werden«, sagte sie zu ihm, als sie an der Tür standen, »oder du dauernd lügen musst oder einer von uns einfach nicht mehr will, beenden wir es.«
    »In Ordnung.« Ein letzter Kuss. »Ich rufe dich an.«
     
    In der Alwinenstraße wurde Mark ungeduldig erwartet.
    »Wie viele Frauen musstest du noch glücklich machen?«, begrüßte ihn Bernd und ging mit Mark ins Haus.
    »Sehr witzig!«
    »Das sollte in der Tat witzig sein, aber wenn du nicht darüber lachen kannst, liege ich offenbar gar nicht so falsch.« Er blickte Mark forschend ins Gesicht.
    »Guck nicht so. Ich hol dir jetzt den Laptop. Soll ich gleich noch ein Bier mitbringen?«
    »Ne, heute nicht. Ich muss wieder los. Um vier Uhr ist meine Nacht zu Ende.«
    »Warst du bei Anne?«, fragte Bernd unvermittelt, als Mark zurückkam.
    »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden. Warst du oder nicht?«
    Mark brauchte nicht zu antworten. Sein Blick war dem langjährigen Freund Antwort genug. »Mensch, Junge! Du   –«
    »Sag nichts!«, unterbrach Mark ihn. »Ich weiß das alles selbst, aber ich konnte nicht anders. Sie ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich musste hinfahren.«
    »Und? Ich nehme an, ihr habt nicht nur geplaudert?«
    »Nein!«
    Bernd blickte ihn eine ganze Weile an, ohne etwas zu sagen.
    »Hör auf, so vorwurfsvoll zu schweigen!«, rief Mark.
    »Und wie soll das jetzt weitergehen? Willst du sie weiter besuchen?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Du weißt schon, was du aufs Spiel setzt?«
    »Ja, ich weiß. Ich weiß auch, dass das verrückt ist. Das Ganze ist wie ein Rausch und die Heimlichtuerei erhöht den Reiz noch.«
    »Weißt du was? Meinetwegen leg sie ein paarmal flach. Dann merkst du sowieso, dass es nicht anders ist als zu Hause, aber danach schaffst du den Abflug. Versprich mir das!«
    Mark nickte.
    »Und verlieb dich bloß nicht!«, sagte Bernd eindringlich. »Das könnte eine Eigendynamik entwickeln, die du jetzt noch nicht voraussehen kannst. Unterschätz das nicht!«
    Wieder nickte Mark.
    Bernd hob die Hand zum Gruß und verschwand kopfschüttelnd.

22

     
     
    Martin stoppte den Mercedes vor dem grauen Tor, hinter dem sich das Gebäude befand, in dem unter anderem auch das Drogendezernat untergebracht war. Während er langsam zum Eingang ging, zog er ein letztes Mal an seiner Zigarette, um sie gleich darauf auf dem Bürgersteig auszutreten. Auch seine Gesundheit hing gewissermaßen vom Auffinden des Mörders ab, überlegte er. Denn erst, wenn dieser Fall gelöst war, würde er die Glimmstängel wieder in seine Schublade verbannen. Verrückt! Vielleicht sollte er versuchen, diese Dinger ganz aus seinem Leben zu verbannen. Das wäre dann sozusagen sein persönlicher, kleiner Triumph über die Verbrecher, noch bevor er den großen Triumph ihrer Festnahme genießen konnte.
    Er nahm die Treppe in den zweiten Stock und klopfte kurz darauf an Carstens Bürotür, ehe er eintrat. Die beiden begrüßten sich mit Handschlag und setzten sich an einen Tisch. Carsten stellte seinem Freund ungefragt einen Kaffee hin und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Also«, begann Martin, »ich erzähle dir jetzt, was wir wissen, und du sagst mir dann, wer der Mörder ist. Ist das ein Deal?«
    »Klar, kein Problem.« Carsten grinste. »Fang an!«
    Martin berichtete zuerst von den drei Mordfällen und ihrem Ermittlungsstand, bevor er zu Eva Klein kam. Leider vergaß er dabei, die Briefe zu erwähnen, die Marita Janz erhalten hatte. Zum Schluss nahm er einige Fotos aus der mitgebrachten Akte, die die Spuren sowie die Tote aus jedem Blickwinkel und in allen grauenhaften Einzelheiten zeigte, und breitete sie auf dem Tisch aus. »Wegen des Mordes an ihr mussten wir Nils Breitner gehen lassen, weil wir weiterhin davon ausgehen, dass es sich bei allen Morden um denselben Täter handelt.«
    »Und was ist mit seiner Frau? Die hätte doch ein Motiv. Erst bringt sie die Geliebte um, dann Eva Klein, um ihren Mann zu entlasten, weil sie ihn unbedingt behalten will.«
    »Für diese beiden Morde würde das prima funktionieren. Aber was ist dann mit den ersten beiden Opfern? Es gibt keine direkte Verbindung zwischen ihnen. Insgeheim hatte ich schon gehofft, dass Breitners Frau etwas damit zu tun hat, aber das scheint wirklich unlogisch. Außerdem hat

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