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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Verkäufe aus der letzten Zeit namentlich zuordnen können. Aber das kann ein bisschen dauern.«
    Martin tippte auf ein Foto, das eine Pistole zeigte. »Das ist die Waffe, die wir im Wagen gefunden haben. Eine Walther P99 Compact. Unbenutzt, alle zehn Patronen noch drin, keine Fingerabdrücke.«
    »Moment«, unterbrach ihn Carsten. »Eine Walther P99?«
    »Ja, genau. Erstaunlich, nicht wahr?«
    »Das sollten doch ab 2004 unsere neuen Dienstwaffen werden. Ich hatte kurze Zeit auch eine.«
    »Wie die meisten von uns. Aber im März 2006 wurden die Umstellaktionen größtenteils gestoppt.«
    »Richtig. Da gab’s Probleme mit der Handhabung. Die Dinger hatten Ladehemmungen und das Sicherheitsholster war zu breit, um sich gescheit damit anzuschnallen.« Carsten erinnerte sich mit Grausen an die kurzzeitige Dienstwaffe.
    »Also frage ich mich, woher der Killer eine solche Waffe hatte?«
    »Gute Frage! Entweder ist der Täter einer von uns, oder die Waffe wurde geklaut.«
    »Gehen wir mal von Letzterem aus, wobei wir das noch nicht genau wissen.«
    »Das Ding lässt sich doch über die Identity-Nummer zuordnen.«
    »Schön wär’s! Aber an der Stelle gibt’s nur Kratzspuren. Das Labor versucht noch, die Nummer wieder lesbar zu machen.«
    »Warum lässt der Mörder sie am Tatort liegen?«
    »Er hat so ziemlich alles liegengelassen. Messer, Gürtel, Waffe, Spritze.«
    »Dann musste er sich vielleicht tatsächlich schnell aus dem Staub machen«, mutmaßte Carsten.
    »Nein, das ist es nicht.« Martin schüttelte nachdenklich den Kopf und ließ seinen Blick über die Fotos gleiten. »Bei den letzten Morden hat er auch immer die Messer liegengelassen. Es ist, als wolle er eine Spur legen, von der er genau weiß, dass wir sie nicht deuten können.«
    »Hört sich nach einem Spiel an.«
    »Ja, das Spiel mit dem Tod und der bekloppten Polizei.«
    »Warum bringt er sie nicht auch zu Hause um, wie die anderen? Er ist ein ziemlich großes Risiko eingegangen.« Carsten versuchte, ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
    »Der Täter muss gewusst haben, dass die Klein als Letzte aus der Judoschule kommt. Oder er hat sie beschattet und auf eine gute Gelegenheit gewartet. Der Parkplatz ist zwar ziemlich übersichtlich, aber dunkel und wird zudem nur von Besuchern und Angestellten der Judoschule benutzt. Mir stellt sich da die Frage, wie gut der Täter sein Opfer kannte, und ob es Zufall war, dass sie gerade jetzt umgebracht wurde, wo wir einen Verdächtigen hatten?«
    »Richtig. Es wäre doch praktisch gewesen, den Breitner als Sündenbock dastehen zu lassen.«
    »Es sei denn, er will nicht, dass die Taten jemand anderem angelastet werden. Entweder um denjenigen zu schonen oder um klar zu machen, dass er selbst der Schuldige ist.«
    »Ja, solche Egomanen gibt es immer wieder.«
    »Kannst du mir von deiner Seite noch was Neues über die Klein sagen?«, fragte Martin.
    »Ich hab’ hier eine Zusammenstellung von denen, die mit ihr im Knast saßen. Vielleicht gibt’s in der Richtung irgendeine Verbindung. Ansonsten wissen wir nur, dass sie selbst keine Drogen genommen hat, zumindest keine harten. Als sie gedealt hat, hat sie sich meistens an Schüler rangemacht. Hier ist eine Liste von Kunden. Es ist nur eine Handvoll, aber mehr haben wir nicht. Woher sie den Stoff zum Dealen hatte, wissen wir nicht. Darüber hat sie sich damals ausgeschwiegen.«
    »Wie ist sie aufgeflogen?«
    »Ein Konkurrent hat uns anonym Informationen gegeben, woraufhin wir sie observiert haben.«
    »Verstehe.« Martin sammelte die Fotos zusammen und schob sie zurück in die Akte. »Kannst du bitte überprüfen, ob die anderen Toten in irgendeiner Form was mit dem Drogenmilieu zu tun hatten?«
    »Klar, mach ich. Ich geb dir sofort Bescheid, wenn ich was habe.«
    »Danke dir!«
    Martin trank seinen inzwischen kalt gewordenen Kaffee aus. Für eine halbe Stunde tauschten sie noch private Neuigkeiten aus, dann rief auch schon der nächste Termin. Martin hatte Britta Kling ins Präsidium bestellt. Irgendetwas stimmte mit dieser Person nicht. Was das war, würde er heute herausfinden, egal wie lange es dauern würde.
     
    Und es dauerte Stunden. Wie immer gab sie sich arrogant und sagte nichts, was sie nicht schon zuvor gesagt hatte. Martin platzte fast der Kragen. »Frau Kling«, herrschte er sie an, »wenn Sie uns jetzt nicht sagen, welcher Zusammenhang zwischen Ihnen, Frau Janz und Frau Klein besteht, werde ich Sie dem Haftrichter vorführen.«
    »Sind Sie

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