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abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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alle.«
    »Da musse wohl nachlegen.«
    »Zu viel Jerry Cotton gelesen? Gar nix leg’ ich nach. Ihr habt in vier Tagen den ganzen Kasten und zwei Jägi leer gemacht. Das reicht.«
    »Komm, wir gehen.« Herrmanns klopfte Borowski auf die Schulter. Der wollte nicht so recht glauben, dass sie ihre bahnbrechende Information nicht an den Mann bringen würden, und blieb unschlüssig stehen.
    »Spucks aus, Borowski.« Ich griff mal kurz von außen durch die Luke in den Kiosk und zauberte eine kleine Flasche Boonekamp hervor. »Nur für dich.«
    »Judas«, knurrte Herrmanns.
    »Ach, lassmidochinruhe.« Borowski entfernte das Papier von der kleinen Flasche. »Mach nich so viel Wind hier mit deine Informationen. Also, die Tippse hat wohl Vermisstenanzeige erstattet. So war dat. Dat hat die auffe Pollzeiwache gemacht.«
    »Aha. Woher wisst ihr das?«
    Herrmanns kam wieder zum Stehtisch zurück und starrte auf Borowskis kleine Flasche Boonekamp. Noch 30 Sekunden und ihm würde der Sabber aus den Mundwinkeln fließen. Ich hatte Erbarmen und gab ihm auch eine. Sofort war sein Erpressungsversuch vergessen, und er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Tisch. »Wir ham die Olle gefraacht. Wat sonz?«
    Das war allerdings etwas, das ich nicht erwartet hatte. Die beiden sollten doch nicht in Kontakt treten, auf gar keinen Fall. Ich hatte mit allen Mitteln versucht, wenigstens zwei Dinge in ihren Kopf zu hämmern: erstens kein Feindkontakt und zweitens kein Wort zu Berti.
    »Ihr habt was gemacht?!«
    »Mann, nache Pollzei is die noch mal zurück inne Kanzlei, wir hinterher. Ham gefraacht, ob der Herr Anwalt zu sprechen is, wir hätten da’n Problem und so … schlau, wat?«
    Borowski fiel Herrmanns ins Wort: »…und dann fängt die auf eima dat Flennen an. Wir ham nix gemacht, ehrlich. Erzählt die uns, dat der tagelang nich da war und so. Fast zwei Wochen. Und se kann ihm nich finden und nix. Au nich bei seim Alten, der aber nix unternehmen wollte, weil der eh Knatsch mit seinen Filius hat. Und gezz bis du dran!«
    Da war also der Sattelmann überhaupt gar nicht mehr aufgetaucht, seit Wilma und ich ihn besucht hatten? Und er hatte sich offensichtlich bei seiner Angestellten auch nicht abgemeldet.
    »Und da war vorher keine Polizei in der Kanzlei? Vielleicht in Zivil?«
    »Nee, dat hätten wir mitgekricht. Dat hat die Frau au gesacht, dat sich da scheints keiner für interessiern tut, wo ihr Scheff is.«
    »Habt ihr vielleicht so einen ganz schnieken, älteren Anwaltstypen da gesehen? Handgenähte Schuhe, edler Zwirn und so?«
    »Nee«, kam es von beiden sofort.
    Also hatte Rita meine Ratschläge nicht befolgt. Sie hatte weder das Betrugsdezernat informiert, noch hatte sie Herzig engagiert. Ich hatte mein Bestes getan. Soll sie doch sehen, wie sie klarkommt. Wegen des Trubels um Mia hatte ich in den letzten Tagen kein bisschen über Rita nachgedacht. Man kann sich nicht um alles kümmern.
    »Habt ihr sonst irgendwas bemerkt?«
    »Inne Kanzlei?«
    »Ja, wo denn sonst?«
    »Die Olle sacht, dat die letzte Kundin am Montag vorletzte Woche ’ne Frau war mit’n Köter. Da hatte sie abba schon Feierabend und is dann nach Hause gegangen. Mehr wusste die nich. Die is wohl gekommen, grad als se vor de Tür gegangen is.«
    »Sagt mal, konntet ihr eigentlich mal einen Blick durchs Fenster in sein Büro werfen?«
    »Nee. Rollläden runter. Immer. Nur da, wo die Frau sitzt an ihrn Schreibtisch, da macht die die Rollos hoch.«
    Also hatte Sattelmann sich wirklich abgesetzt. Aber wohin?
    »Hört mal, noch eine Flasche Jägi. Ich hätte da noch was.«
    »Geritzt«, sagte Borowski sofort. Herrmanns rollte mit den Augen. »Borowski! Sei doch nich so voreilich …«
    Um jetzt keine neue Diskussion aufkommen zu lassen, richtete ich mich direkt an Borowski und erklärte: »Also, ihr beide fahrt zum Haus vom alten Richter Sattelmann und guckt mal nach, ob der Sohnemann sich da aufhält. Am besten heute Abend. Und guckt euch die Kellerfenster an, ob da Licht ist oder so. Der Konny hat seine Bude hinten raus, im ehemaligen Swimmingpool. Die Villa ist so groß, dass der Senior gar nicht merken muss, dass sein Sohn da ist.«
    Ich gab den beiden eine genaue Wegbeschreibung, mit welchem Bus sie fahren mussten und wie man bei Sattelmanns ungesehen in den Garten schleichen kann. Ich konnte zwar nicht garantieren, dass sich da in den letzten zwanzig Jahren nichts geändert hatte, aber vielleicht hatten wir ja Glück. Die beiden nickten stumm und warfen

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