Abgründe der Leidenschaft
schießen, bevor wir weitermachen.«
Carla benutzte den Spiegel hinter dem Schreibtisch, um ihr Make-up aufzufrischen. »Wo würdest du gern beginnen?«
Tim schob einen Sessel ans Fenster, veränderte seine Position ein paarmal und sagte dann: »Setz dich und lass uns mal schauen.« Carla nahm im Sessel Platz, doch Tim schüttelte den Kopf und zog sie auf die Beine. Er verschob den Sessel etwas und ließ sie wieder Platz nehmen. »Ja. Das ist gut«, murmelte er schließlich.
Jean-Claudes Rat befolgend hatte Carla sich für ein schlichtes, leuchtend grünes ärmelloses Top und eine schwarze Marlene-Hose entschieden. Sie hatte eine Goldkette und große goldene Ohrringe dazu kombiniert. Als sie sich in den Sessel setzte, schüttelte sie ihr kurzes Haar auf. Tim beobachtete, wie das Sonnenlicht durchs Fenster fiel und die rötlichen Highlights zum Leuchten brachte. Carla hatte Lidschatten in drei verschiedenen Farbtönen aufgetragen, dazu Eyeliner und Wimperntusche, wie Jean-Claude es ihr gezeigt hatte. Und zusammen mit dem Rouge und dem Lippenstift war sie mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
»Du siehst umwerfend aus«, bemerkte Tim. »Jetzt wende mir dein Gesicht zu und neige den Kopf ein wenig.« Ein paar Minuten vergingen, in denen er durch den Sucher blickte und die Neigung von Carlas Kopf und die Achse ihrer Schultern abstimmte. Außerdem stellte er ein Stativ mit einer Digicam auf, die auf den Sessel gerichtet war.
»Du filmst?«
»Sicher. Du wirst überrascht sein, wie viele Männer dich gern auf DVD ansehen – wohl wissend, dass du nackt und willig neben ihnen liegst.«
»Ich habe nie darüber nachgedacht, aber ich lerne ja schnell. Hat Ronnie auch eine DVD ?«
»Einige. Ich kann es auch abstellen, wenn du es nicht möchtest.«
Carla starrte in die Linse der Digicam und stellte fest, dass sie es erregend fand, im Fokus der Kamera zu sein.
Soll ich bis zum Äußersten gehen? Aber – wem will ich eigentlich etwas vormachen? Natürlich werde ich das tun.
»Lass die Kamera an. Ist schon in Ordnung.«
Endlich hatte Tim sie so positioniert, dass er zufrieden war. »Jetzt schließ die Augen.« Sie gehorchte. »Stell dir vor, du liegst ausgestreckt auf einer Decke auf einer abgeschiedenen Waldlichtung. Die Sonne scheint vom Himmel und wärmt dein Gesicht. Kannst du sie spüren?« Carla wollte nicken, doch er hielt sie davon ab. »Nicht nicken. Erzähl es mir nur. Fühlt sich die strahlende Sonne auf deiner Haut heiß an?«
»Ja«, sagte Carla leise und reckte das Gesicht der Wärme entgegen.
»Jetzt mach die Augen auf.« Als sie die Augen öffnete, machte Tim ein paar Aufnahmen von ihr und fing den weichen, verträumten Ausdruck ein, den er haben wollte. »Schließ die Augen wieder. Du liegst noch immer auf der Lichtung, aber jetzt bist du nackt. Du kannst die Sonne auf deinem gesamten Körper spüren, auf deinen Schultern, deinem Bauch, deinen Brüsten.« Er hielt inne und beobachtete ihr Gesicht. »Öffne die Augen.« Er machte wieder ein paar Bilder. »Gott, die Kamera liebt dich«, murmelte er.
»Mehr?«, fragte Carla mit rauher Stimme.
»Mach die Augen zu.« Sie gehorchte, und er fuhr mit seiner Geschichte fort. »Ein Mann kommt aus dem Wald. Du kannst ihn nicht sehen, weil deine Augen geschlossen sind, aber er ist groß und sehr gutaussehend, hat einen tollen Körper und sanfte Hände. Er trägt eine verwaschene blaue Jeans und sonst nichts. Du musst die Augen nicht aufschlagen, um zu wissen, dass er deinen Körper betrachtet, aber du hast keine Angst. Die Hitze seines Blickes verstärkt die Hitze der Sonne noch. Er starrt auf deine Brüste, und er kann sehen, dass deine Nippel hart werden. Obwohl du so tust, als würdest du schlafen, weiß er es, Carla. Er weiß, dass du erregt bist. Er weiß, dass er der Grund für deine Erregung ist.« Als Carla die Augen aufmachte, drückte Tim wieder auf den Auslöser. Dann bat er sie, die Haltung ihres Armes zu verändern, den Kopf zu neigen und machte noch einige Bilder von ihr. Während die Kamera klickte, streckte Carla sich, legte den Arm hinter den Kopf, spielte sinnliche Spiele mit der Kamera.
»Schließ die Augen. Es ist wichtig, dass der Mann glaubt, du würdest schlafen. Denn wenn er sich nun neben dir auf der Decke ausstreckt, bleibst du ruhig und dein Körper entspannt. Einen Moment lang sieht er dich einfach nur an, dann streicht er mit einem Finger durch dein Schamhaar und streichelt kurz über deine Lustknospe. Du bleibst reglos, willst, dass er
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