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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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abschreckend wirken, falls die Dunkle Herrscherin überlegt wiederzukommen!« Er warf Dragon einen langen Blick zu. »Was hast du heute Nacht gesehen?«
    »Alles, seit diese da«, er wies mit der Hand auf den schwarzen Stein und umzeichnete Tenkaras Gestalt, »erschienen ist«, vollendete er den Satz.
    Shekowah nickte. »Gut, dann laufe zurück zur Stadt und weihe einen kleinen Vertrautenkreis von Tempeldienern in das Geheimnis der heutigen Nacht ein. Graf Rahorst soll zudem Soldaten schicken… und zwar solche, die keine Angst vor Geistern haben«, schob er mit grimmer Miene nach.
    Dragon war alles andere als begeistert, aber er nickte artig und machte sich zum Gehen bereit. »Will vielleicht irgendjemand mitkommen?«, fragte er höflichverhaltenen und versuchte, einen interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen.
    Selana ließ ein halbes Knurren hören, das Ritor Weltan Konkurrenz gemacht hätte. »Hast du etwa Angst?«, fragte sie ruppig.
    »Aber, woher denn?«, entgegnete Dragon sofort, zuckte jedoch zusammen als Korkoran just in diesem Moment in rhythmischer Abfolge seine Augen, Ohren und seinen Mund verschwinden und wieder auftauchen ließ, was ihn ein geisterhaftes Aussehen gab.
    »Ich könnte dich begleiten«, schlug der kleine Dämon vor.
    »Nicht nötig!«, entfuhr es Dragon sofort. »Ich gehe dann mal… schnell.« Er deutete eine Verbeugung an, doch Shekowah hielt ihn zurück. »Es war mutig von dir, hier herzukommen, Dragon. Durch dich wissen wir, dass Senja noch lebt und vielleicht bald zu uns stoßen wird. – Ich möchte, dass jemand anderes die Wache am Auge übernimmt und du zu uns zurückkehrst, wenn du Bericht erstattet hast und die Diener des Tempels unterwegs sind. Ich brauche dich vor Ort, denn du gehörst nun zu den Eingeweihten.«
    Dragon lächelte leicht und deutete eine Verbeugung an. »Es wird mir eine Freude sein, wieder zu kommen.« Er straffte ermutigt die Schultern und ging aufrechten Schrittes nach draußen.
    Shekowah sah ihm nach und wandte dann wieder den Lichtarbeitern zu. »Jetzt brauchen wir nur noch einen schnellen Boten, der sich auf den Weg zum Götterfelsen macht, um Jack zu holen, damit er Tenkara verwandeln kann.«
    Torfun nickte angespannt. »Das werde dann wohl ich sein«, sagte er ruhig und wandte seinen Blick dem großen bronzefarbenen Portal zu, durch das soeben Dragon verschwunden war.
    »Warte!«, rief Falfarev und sah den Freund stirnrunzelnd an. »Willst du nicht wissen, ob der graue Stein deine Sonje birgt?«
    Torfun starrte die Steine einen kurzen Moment lang ausdruckslos an. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Wenn es mein Lichtkern ist, umso besser. Und wenn nicht..., zwing mich bitte nicht, mit dieser Gewissheit zu gehen.«
    »Du hast Recht, Torfun«, entfuhr es Shekowah und er trat dicht an den Dämon heran. »Keiner sollte ohne Hoffnung aufbrechen. Aber auch du beschämst uns Lichtarbeiter mit deinem Mut und deiner Hingabe. Mir scheint, wir können noch sehr viel von euch Dunklen lernen.«
    »Er ist kein Dunkler mehr«, unterbrach Falfarev den König und mit einem Blick auf den grauen Stein, fuhr er fort: »Ich weiß, dass es dein Lichtkern ist.«
    Torfun schenkte dem Freund ein leichtes Lächeln. »Und du wirst mich füttern?«
    Falfarev nickte. »Ja, beeil dich!«
    Torfuns Gesichtszüge wurden ernst und er neigte den Kopf. »Erwarte mich morgen Mittag, wenn die Sonne hoch am Himmel steht.«
    Falfarev nickte nur, antworten konnte er nicht mehr. Sein Hals war wie zugeschnürt.
    Torfun verließ die Kathedrale nach Menschenart, wie es zuvor Dragon getan hatte. Nur ging er vielleicht nicht ganz so aufrecht, denn auch seine Substanz war angegriffen. Als er jedoch draußen stand, schaute er auf zu den Sternen und verwandelte sich kurzerhand in einen schwarzen Falken. Dann stieß er einen kreischenden Laut aus und flog in Richtung Norden davon.
     
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    Die Hoffnung, die Shekowah in den Lichtarbeitern geweckt hatte, erwärmte ihre Gemüter und ließ sie neuen Mut schöpfen. Dennoch gaben sie sich nicht dem Gefühl der Sicherheit hin, sondern überlegten konzentriert, welchen neuen Aufgaben sie sich zu stellen hatten.
    »Wir dürfen Ionason nicht allein in der Blauen Mine lassen«, gab Kaisho zu bedenken. »Wenn er tatsächlich dabei ist, ein Mensch zu werden, braucht er unsere Hilfe.«
    Shekowah nickte ernst. »Das ist wahr. Wir sollten Tenkaras letzte Bitte nicht in den Wind schlagen. Ich schlage vor, dass sich zwei von uns auf den Weg zur Blauen

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