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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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trocken.
    »Ziemlich plötzlich«, sagte Vankoti immer noch grinsend.
    »Sylan, ist das wahr?«
    Die Hüterin der Heiligen Quelle hatte das Mädchen scharf ins Auge gefasst und Sylan fragte sich, ob sie vielleicht auch über die Fähigkeit zur Gedankensprache verfügte. Sie beeilte sich zu nicken und ergänzte: »Als wir beim Frühstück saßen, sprach er wieder. Es war sehr lustig.« Es klang gar nicht lustig, aber das war ihr egal. Egal war ihr auch, dass Selana die Augenbraue noch höher zog. »Also keine dunkle Magie, keine schwarzen Beschwörungen oder dämonischen Dienstbarkeiten?«
    Das war Sylan nun doch nicht egal und sie entgegnete unwirsch: »Nein! Wie kannst du nur so etwas denken?!«
    Selana lächelte schwach. »Ich muss so denken, denn unsere Gegner sind zu allem fähig!«
    »Es war definitiv nicht das Werk der Dunklen!«, entgegnete Vankoti jetzt aufgebracht und stand auf.
    »Warum bist du dir da so sicher?«, herrschte ihn Selana mit funkelnden Augen an. »Ist es nicht merkwürdig, dass du Hanrik in dem Moment niederstreckst, als er gegen einen Dämon kämpft, dann von hier flüchtest und schließlich zurückkehrst in Besitz deiner Stimme, die kein Heiler der Welt dir bisher zurückgeben konnte? War dies der versprochene Preis für deinen Einsatz? War dies vielleicht sogar der Plan Eldanas?«
    »Es reicht, Selana!« Falfarevs Stimme, sonst immer eine Spur amüsiert und belustigt, hallte ungewohnt scharf durch den Raum. »Wenn du ihm schon nicht glaubst, was wirst du dann zu der Wahrheit sagen, die ich dir enthüllen werde.«
    Selana richtete ihre dunklen Augen auf den Künstler und nickte ruhig. »Also gut, lassen wir beizeiten alles so stehen, wie ihr es sagt. Aber hütet euch vor Lügen. Denn die Wahrheit will immer ans Licht.«
    Falfarev nickte bestätigend. »Meine Worte. Also, darf ich fortfahren?«
    »Nein, warte!« Mel war plötzlich aufgestanden und starrte Torfun an, der ans Fenster getreten war und hinausschaute. »Du musst mit mir mitkommen!«
    Torfuns Blick wanderte langsam zu dem Mädchen und als er antwortete, klang seine Stimme erstaunt. »Meinst du etwa mich?«
    »Ja, genau. Kommst du mit?«
    »Wo willst du mit ihm hin, Mel?«, fragte Kaisho, obwohl sie die Antwort zu wissen glaubte, denn sie hatte das kleine Mädchen eben erst aus ihrer Höhle geholt, wo sie wieder damit beschäftigt gewesen war, Suppe zu kochen , wie sie es nannte. Doch mehr hatte Kaisho nicht aus ihr herausbekommen. Vielleicht bot sich jetzt eine Möglichkeit hinter das Geheimnis der Kleinen zu gelangen? Schon war Kaisho aufgestanden, doch Mel schüttelte den Kopf. »Ihr müsst alle hier bleiben, nur er darf mitkommen!«, beteuerte sie. Und als die ratlosen Blick von fünf Erwachsenen sie trafen, sagte sie schulterzuckend: »Es ist zu gefährlich für euch!«
    »Aber ich soll mit«, brummte Torfun wenig begeistert und fing den besorgten Blick von Falfarev auf.
    Selana indes fixierte das kleine Mädchen lange. Dann sagte sie: »Also gut, Mel. Ich erlaube dir zu gehen. Aber wenn ihr in einer halben Stunde nicht wieder da seid, werden wir euch suchen. Und du musst mir versprechen, gesund und munter wieder zu kommen…«
    »Für mich ist es nicht gefährlich«, sagte das Mädchen sofort, »und für ihn auch nicht. Und wir werden bald wieder da sein. Ich muss ihm nur etwas zeigen.«
    Torfun verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Du machst mich neugierig«, sagte er und sah tatsächlich so aus. »Wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich mir die Sache anschauen. Seid unbesorgt, ich passe auf das Kind auf. Ihr könnt ja inzwischen Dinge besprechen, die nicht für meine Ohren bestimmt sind.« Sein Blick streifte Falfarev, der langsam nickte, aber dennoch Sorgenfalten auf der Stirn behielt.
    Sylans Inneres rebellierte. Wie konnte Falfarev es zulassen, dass Mel mit einem Dämon in den Wald ging? Sie wollte Einspruch erheben, doch in diesem Moment hörte sie Vankoti in Gedanken sagen: Lass sie! Mel hat noch nie falsch entschieden. Sie hat eine Gabe, der wir uns beugen müssen. Vertrau ihr!
    Was ist, wenn sie sich diesmal irrt?
    Wird sie nicht, beteuerte Vankoti und drückte unter dem Tisch ihre Hand. Die Katze mauzte an der Tür und schlüpfte mit Mel und Torfun hinaus in die Dunkelheit.
    »Ich bewundere immer wieder ihren Mut«, ließ Kaisho jetzt vernehmen. »Und dennoch ist ihr noch nie etwas zugestoßen.«
    »Wollen wir hoffen, dass das so bleibt«, entgegnete Selana düster. »Dein sogenannter Freund , Falfarev…«,

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