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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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Nun trat sie vollständig angezogen vor ihn und einen Augenblick lang, standen sie wie angewurzelt da, bis das Klopfen sie aus ihren Gedanken riss.
         Es war Jenny, eine von Mrs. Jenkins Gehilfinnen, die ihnen das verspätete Frühstück brachte und ihnen somit den Gang in die Küche ersparte. Sie war bereits heute Morgen da gewesen, doch als ihr langes Klopfen unbeantwortet geblieben war, hatte sie sich wieder entfernt.
         Kate ließ Martha einen Dank ausrichten und war sich sicher, dass sie auch in den nächsten Tagen das Gemach nicht würden verlassen müssen, denn Mrs. Jenkins würde schon rechtzeitig für das leibliche Wohl sorgen.
         Sie nahm dem Mädchen das Tablett ab, und nachdem sich Jenny entfernt hatte, schloss sie die Tür. Dann beugte sie sich über den Tisch, um die Speisen auf diesem zu verteilen, während William sich noch immer nicht von der Stelle gerührt hatte.
         Gedankenverloren stand er da und beobachtete ihr Haar, das sie nun wieder zu einem Zopf gebunden hatte, dabei, wie es bei jeder ihrer Bewegungen über ihren schlanken Rücken strich und sich immer wieder in seiner Mitte einfand. Dann wanderte sein Blick jedoch tiefer über ihre schmale Taille, an die sich ihr Kleid aus beigefarbenem Samt schmiegte bis zu ihrem Hintern, über dem die Röcke weiter wurden und den er unter all dem Stoff nur erahnen konnte.
         Doch dies reichte bereits aus, um seine Lust wieder auflodern zu lassen. Wie sollte er das bloß noch so lange aushalten, fragte er sich und ballte seine Fäuste, um sich noch gerade rechtzeitig unter Kontrolle zu bekommen, eh sich Kate zu ihm drehte.
         „Was ist denn los? Kommst du?“, fragte sie mit einem liebenswürdigen Lächeln, das ihre Augen zum Erstrahlen brachte.
         „Aye, ich bin schon da“, beeilte er sich zu sagen, lächelte nun ebenfalls und ging zu ihr herüber, um sich an den Tisch zu setzen und sich gemeinsam mit seiner Frau das Frühstück schmecken zu lassen.    
         Sie hatten ihre Mahlzeit eben beendet, als sie plötzlich Geräusche vom Hof her vernahmen. Sie wechselten einen fragenden Blick und erhoben sich schließlich, um ans Fenster zu gehen und ihre Neugier zu befriedigen.
         Als sie hinausblickten, war Marcus gerade dabei seine Gäste zu verabschieden.
         „Sie wollen tatsächlich schon abreisen?“, dachte Kate laut und betrachtete Coll dabei, wie er auf sein Pferd stieg.
         „Warum wundert es dich?“, fragte William und sie sahen zu, wie die Mackendricks ihre Pferde langsam vom Hof lenkten und als sie nicht mehr zu sehen waren, wandte Kate nun William ihre Aufmerksamkeit zu.
         „Aber wundert es dich denn nicht?“, fragte sie überrascht.
         „Ganz und gar nicht.“ Er schlenderte um das Bett herum, um schließlich auf der Bettkante Platz zu nehmen.
         Kate sah ihm nach und die ungezwungene Geschmeidigkeit, die seinen Bewegungen so eigen war, ließ sie für einen Augenblick die Luft anhalten. Es war schon eigenartig. Gestern hatte sie noch die pure Panik ergriffen, als sie gedacht hatte, er würde bei ihr liegen wollen und nun verspürte sie selbst immer häufiger dieses erregende Kribbeln. Himmel, wenn schon lediglich ein paar Schritte durch das Zimmer von ihm das hier in ihr bewirkten, was wäre dann erst, wenn ...
         Sie brach den Gedanken ab. Einerseits erregte es sie noch mehr, sich vorzustellen, was er alles mit ihr tun könnte und außerdem hatte er bereits begonnen zu sprechen, und da sie seine ersten Worte schon nicht mitbekommen hatte, wollte sie zumindest den Rest hören.
         Sie ließ sich auch aufs Bett nieder und widmete ihm wieder ihre volle Aufmerksamkeit.
         „… gerechnet, dass sie so schnell wie möglich aufbrechen werden, nach dem was auf der Jagd passiert ist“, sagte William und seine Augen verengten sich prüfend, als er den ungewohnten Ausdruck in ihrem Gesicht vernahm, der jedoch nun der Neugier Platz machte.
         Kate rückte näher zu ihm heran und beugte sich verschwörerisch vor.
         „Warum, was ist denn dort vorgefallen?“ Aus reiner Gewohnheit der letzten Tage senkte sie automatisch die Stimme, als sie von den Mackendricks sprach.
         William schien kurz zu überlegen, ob er es ihr überhaupt erzählen sollte, doch schließlich zuckte er die Schultern und sagte: „Adam hat versucht, mich zu töten!“
         Kates Gesicht war starr vor Entsetzen und sie brauchte eine

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