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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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gegolten.
         „Du musst Kate entschuldigen, für gewöhnlich ist sie nicht so unhöflich. Sie war nur wütend, weil ich ihr eben erst mitgeteilt habe, dass wir am Sonnabend ein Willkommensfest für dich bereiten wollen. Und sie hat mit den Vorbereitungen für die Aussaat in den kommenden Tagen bereits viel zu tun“, rechtfertigte Marcus seine Tochter noch immer ein wenig von der Auseinandersetzung mitgenommen.  
         „Es ist aber nicht notwendig ein Fest für mich zu geben“, erwiderte William, dem es unangenehm war, der Grund für den Streit zu sein.
         „Doch es muss sein. Wenn wir niemanden misstrauisch machen wollen, müssen wir dieses Fest so schnell wie möglich stattfinden lassen. Mach dir keine Gedanken, William, du trägst keine Schuld an ihrem Zorn und so wie ich meine Tochter kenne, hat sich dieser hoffentlich bis zum Sonnabend gelegt.“
         „Wenn du das sagst, werde ich dir das wohl glauben müssen, aye?“, erwiderte William mit einem verunsicherten Blick und sie wandten sich ihrem eigentlichen Thema zu.
         Sie sprachen über die Aufgaben, die William übernehmen sollte, und einigten sich darauf, dass er Franks Platz einnehmen würde. Bevor Frank damals nach Edinburgh aufgebrochen war, um ihren Plan, dessen Opfer er geworden war, zu unterstützen, hatte seine Hauptaufgabe darin bestanden, Tom, den Schmied, bei seiner Arbeit zu unterstützen.  
         Dieser benötigte jedoch nicht immer einen Gehilfen und so hatte Frank in der übrigen Zeit überall dort ausgeholfen, wo jemand gebraucht wurde und dies sollte nun William übernehmen.
         In der nächsten Zeit stand zwar die Aussaat an, bei der neben William jeder Mann, der entbehrlich war, helfen würde. Doch sie hatten beide befunden, dass es besser sei, wenn er Tom schon einmal kennenlernen würde und so machten sie sich gemeinsam zur Schmiede auf.
         Während sie so über den Hof schlenderten, führte Marcus William im Geiste durch die Burg. Er erklärte ihm, wo sich was befand und deutete dabei mal hierhin und mal dorthin. William nahm sich vor, all das nachher auf eigene Faust zu erkunden.
         Wieder verfolgten sie neugierige Blicke und auch Marcus bemerkte diese und befand, dass sein Entschluss, das Fest am Sonnabend zu geben, mehr als richtig gewesen war.
         Schließlich erreichten sie die Schmiede, die in der hintersten Ecke des Hofes lag. Sie traten näher und eine Wand aus dickem Rauch schlug ihnen entgegen und nahm ihnen die Sicht. Lediglich das gleichmäßige Geräusch des Hammers auf dem Metall ließ sie wissen, dass Tom dort war.
         „Tom, ich bin es, Marcus!“, rief dieser gegen den Lärm an und erhielt zunächst keine Antwort.
         Sie durchdrangen die Rauchwand, und da die Sicht klarer wurde, entdeckten sie ihn. Tom war in seine Arbeit vertieft und es dauerte ein paar Augenblicke, bis er sie bemerkte. Als er aufsah, hob er grüßend die Hand, legte das Werkzeug ordentlich an die Seite und kam ihnen entgegen.
         William betrachtete ihn beim Näherkommen. Der annähernd vierzigjährige Mann war etwa einen halben Kopf kleiner als er und hatte sein rotblondes Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Er trug einen Kilt und ein ärmelloses Hemd und seine von der Arbeit gestählten Arme glänzten vom Schweiß.
         „Marcus, mein Freund, was führt dich zu mir?“, fragte Tom mit einer freundlichen Miene an Marcus gewandt.
         „Ich komme, um dir deinen neuen Gehilfen vorzustellen. Das ist William, er soll dir zur Hand gehen, wenn du ihn brauchst“, erwiderte Marcus und deutete dabei auf William.
         Während dieser sich bemühte so freundlich und aufgeschlossen zu wirken, wie er nur konnte, wurde Toms Miene zunehmend ernster. Er betrachtete William von oben bis unten und dieser meinte in seinen blauen Augen, Abneigung bemerkt zu haben.
         Tom wusste, wen er vor sich hatte und es war tatsächlich Antipathie, die er William gegenüber verspürte. Für den Schmied war er einer dieser Nichtsnutze, die weder etwas konnten, noch etwas lernen wollten. Schwere Arbeit war für sie unter ihrer Würde und er sah ihn eher als Belastung denn als Hilfe.  
         Sehr darum bemüht, seine wahren Gefühle zu unterdrücken, hieß er William willkommen. Nachdem sie noch ein wenig geplaudert hatten, überließen die beiden Männer den Schmied seiner Arbeit.
         Sie traten wieder in den Hof und wechselten einen skeptischen Blick. Auch

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