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Abschied von Eden

Titel: Abschied von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ist?«
    »Vielleicht.«
    »Vielleicht weißt du auch zufällig, wer ihr Zuhälter ist?«
    »Vielleicht auch nicht.«
    »Vielleicht aber doch.«
    Maynona sah nach rechts und starrte auf die rosa Stoffelefanten und die schwarzweißen Pandas.
    »Ich glaub’, die war selbstständig, seit es Letwoine erwischt hat«, sagte Chrissie.
    »Guter Versuch«, sagte Decker. »Aber du weißt doch genauso gut wie ich, daß hier niemand selbstständig ist.«
    »Dann war sie vielleicht auch nicht selbstständig«, sagte Chrissie. Sie knotete den Träger ihres Büstenhalters auf und band ihn fester. Durch den größeren Druck wurden ihre runden Brüste flach und quollen an der Seite des Halters heraus. Sie lächelte Decker aufreizend an.
    Der verzog keine Miene, sondern fragte: »Wenn Myra Steele also nicht selbstständig war, für wen hat sie dann gearbeitet?«
    Die Frauen schwiegen.
    Decker nahm ein Päckchen Zigaretten heraus und bot allen Dreien eine an. Nachdem er den Frauen Feuer gegeben hatte, zündete er sich selbst eine an.
    »Laufen hier in der Gegend nicht so ein paar neue ausländische Geschäftsleute rum, die euch Mädels angst machen?« fragte er.
    »Kann schon sein«, sagte Amanda.
    »Haben die auch Namen?«
    »Von mir erfahren S’ die nich«, sagte Amanda.
    Decker hielt seine Jacke auf. »Seht ihr die Pistole?«
    Die Frauen antworteten nicht.
    »Das ist eine Neun-Millimeter-Automatik«, sagte er. »Wir Schnüffler passen uns langsam der Zeit an, ihr wißt schon, was ich meine. Wenn Mr. Ausländischer Geschäftsmann euch schikaniert, sagt ihr’s mir, und Mr. Beretta und ich werden ihn mal zum Essen einladen.«
    »Scheiße, das Ding ist ja mickrig gegen ’ne Abgesägte«, sagte Amanda.
    »Wir können auch mit Schrotflinten umgehen«, sagte Decker. »Aber nun mal langsam. Erzähl mir lieber erst mal, wer Myras Typ ist.«
    »Ich erzähl’ Ihnen gar nix, weil ich zufällig weiß, daß dieser Kerl verrückter als ’n Haufen Scheiße ist«, sagte Amanda.
    Decker fragte sich lächelnd, wie verrückt ein Haufen Scheiße sein mochte. »Mr. Ausländischer Geschäftsmann mit dem Latino-Charme?« sagte er.
    Ein leichtes Flackern war in Amandas Augen zu bemerken. Decker fuhr fort. »Hat er dir vielleicht mit irgendwelchem Hokuspokus Angst eingejagt?«
    »Bin nich beim selben Typ wie Myra«, sagte Amanda trotzig.
    »Ganz sicher?«
    »Ja.«
    »Sagt dir der Name Conquistador was?«
    Amanda grinste höhnisch. »Das is ’n Waschlappen.«
    »El Cid?«
    »Waschlappen numero dos.«
    »Was kannst du mir denn über Myras Typ erzählen?«
    Die Nutte strich sich mit den Fingern über die Lippen.
    »Denk scharf nach, Honey«, sagte Decker. »Erzähl mir was, sonst könnte dein Typ Dinge erfahren, die er nicht erfahren soll.«
    »Jetzt mach’ ich mir aber gleich vor Angst in die Hose«, sagte Amanda. Doch die Coolness war gespielt.
    »Myras Typ hat angeblich ’ne Tätowierung auf dem Handrücken«, rückte Maynona schließlich heraus. »Zwischen Daumen und Zeigefinger.«
    Darauf meldete sich Chrissie zu Wort: »Ein Herz mit einem Band drauf.«
    Decker nickte. Eine Mariel-Tätowierung – traditionellerweise das Zeichen des Henkers. Der Typ verhieß nichts Gutes. »Sonst noch was?« fragte er.
    »Ich schwöre bei Gott, das ist alles, was ich weiß«, sagte May. »Wir halten uns von diesen Typen fern.«
    Decker glaubte ihren Augen, nicht allerdings ihren Worten.
    »Das is doch alles Quatsch«, sagte Amanda. »Es hieß, ihr Kunde hätt’ sie geschlitzt und nich ihr Zuhälter.« Sie biß sich auf die Lippen, dann sagte sie: »Oder wissen Sie was andres?«
    »Yeah, was ist mit diesem üblen Kunden?« fragte Decker. »Kennt den eine von euch?«
    Die Frauen antworteten nicht, tauschten aber wissende Blicke.
    »Hat eine von euch den schon mal bedient?«
    »Warum interessieren Sie sich so sehr für Myra Steele?« fragte Chrissie. Sie kratzte sich die Wange, die immer noch von Akne vernarbt war. »Und für ihren Kunden?«
    »Weil es Gerüchte gibt, daß dieser üble Kunde gegen Kaution freigelassen wurde«, sagte Decker. »Jetzt haben wir ’nen stinksauren Zuhälter und ’nen verrückten Kunden frei rumlaufen. Verdammt noch mal, Ladies. Ich will nicht, daß eine von euch so endet wie Myra.«
    Decker bemerkte, wie Maynona die Augenbrauen hochzog.
    »Hast du ihn mal bedient?« fragte er.
    Sie antwortete nicht.
    »Meine Güte, ihr Mädels seid aber heute abend schweigsam«, sagte Decker. »Wißt ihr, was ich jetzt mache? Ich werde jetzt einige

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