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Absolute Beginners

Absolute Beginners

Titel: Absolute Beginners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin MacInnes
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in der Gerrard Street in Soho kostet, tatsächlich mache ich ihn mir aber selbst, mit einer Nagelschere und einem Dreifach-Spiegel von Suzette, wenn ich ihr kleines Apartment in Bayswater, W2, besuche.
    »Und du«, sagte ich, weil ich beschlossen hatte, dass Angriff die beste Verteidigung ist, wenn auch oh! so anstrengend, »du bildest dir offenbar ein, dass du unwiderstehlich aussiehst, in diesem scheußlichen Männerbekleidungsaufzug, den du reduziert im Sommerschlussverkauf in der örtlichen Kasbah erstanden hast.«
    »Es ist männlich«, sagte er, »und es ist korrekt.«
    Ich betrachtete seine hängenden mistfarbenen Gewänder. »Ha!«, war so ungefähr alles, was ich dazu sagte.
    »Darüber hinaus«, fuhr er fort, »hab ich kein Geld dafür rausgeschmissen. Es ist mein Armee-Abschiedsanzug.«
    Himmel, ja, so sah er aus – ja !
    »Wenn du deinen Militärdienst geleistet hast«, sagte der arme alte Tölpel und verzog sein Ohrfeigengesicht zu einem listigen Grinsen, »kriegst du auch einen, wirst sehen. Und wenigstens einmal einen vernünftigen Haarschnitt.«
    Ich betrachtete den Blödmann. »Vernon«, sagte ich, »du tust mir leid. Irgendwie hast du die Fete verpasst, du scheinst überhaupt nie eine Jugend gehabt zu haben. Zu versuchen, dir die einfachsten Dinge des Lebens zu erklären, ist schlicht Verschwendung von wertvoller Atemluft, aber sieh zu, dass du wenigstens dies kapierst, wenn dein Mikroben-Gehirn dazu in der Lage ist: Weder Ruhm noch Ehre liegen darin, zum Militärdienst gezwungen zu werden. Wenn er freiwillig wäre, ja, vielleicht, aber nicht, wenn man einfach eingezogen wird.«
    »Der Krieg«, sagte Vern, »war Britanniens größte Stunde.«
    »Welcher Krieg? Meinst du Zypern, Junge? Oder Suez? Oder Korea?«
    »Nein, Dummkopf. Ich meine den richtigen Krieg, an den du dich gar nicht erinnerst.«
    »Na ja, Vernon«, sagte ich, »du kannst mir bitte glauben, dass ich da heilfroh drüber bin. Ihr ganzen Oldies seid ja offenbar sehr darauf aus, ihn im Gedächtnis zu behalten, denn jedes Mal, wenn ich eine Zeitung aufschlage oder ein Buch kaufe oder ins Kino gehe, sehe ich nichts außer Krieg, Krieg, Krieg. Ihr Pensionäre liebt ihn offenbar sehr, den alten, alten Kampf.«
    »Du hast halt keine Ahnung«, sagte Vern.
    »Tja, wenn das so ist, Vern, ist das ziemlich okay für mich. Denn ich sage dir: Weil ich kein totaler Trottel bin, habe ich nicht die Absicht, Soldat zu spielen, und zwar aus ganz simplen Gründen, zuallererst aus dem Grund, dass große Armeen offensichtlich nicht mehr notwendig sind, jetzt mit dem Atom, und zweitens, dass niemand mir befiehlt zu tun, was ich nicht tun will, nein, oder versucht, mich zu erpressen mit dieser blödsinnigen Mischung aus Drohungen und Lobpreisungen, auf die ein Gockel wie du reinfällt, weil du zum Formularausfüller, Steuerzahler und Kanonenfutter geboren bist … na ja, Junge, schau dich einfach mal im Spiegel an.«
    Da war er für eine Weile still. »Komm schon«, sagte ich. »Sei ein guter Halbbruder und lass mich meine Arbeit machen. Wieso bist du überhaupt in dieses Zimmer gezogen?«
    »Du irrst dich!«, rief er. »Du wirst es machen müssen!«
    »Dieses Thema ist erledigt. Das haben wir gründlich behandelt. Bitte vergiss es.«
    »Was wir haben, musst du auch.«
    »Vernon«, sagte ich, »ich sag dir das nur ungern, aber du sprichst wirklich nicht sehr gut.«
    »Du wirst schon sehen!«
    »Alles klar«, sagte ich, »Ich werd’s schon sehen.«
    Ich versuchte, wie du sicher gemerkt hast, ihn aus dem Zimmer zu vertreiben, aber der Junge ist so sensibel wie das Hinterteil eines Lasters und plumpste einfach wieder aufs Bett, erschöpft von der geistigen Anstrengung unserer Unterhaltung. Also schob ich ihn aus meinen Gedanken und arbeitete still an meinen Bildern, bis Dad mit zwei Tassen Tee an die Tür klopfte, und als wir beide da in der Dunkelheit standen und nur das rote Licht brannte, ließen wir diesen Schwachkopf einfach links liegen und dachten noch nicht mal drüber nach, ob er wach war und uns belauschte, oder davon träumte, sechs Victoria-Kreuze zu gewinnen.
    Dad fragte mich, was es Neues gab.
    Ehrlich gesagt bringt mich das immer in Verlegenheit, denn welche Neuigkeiten ich Dad auch erzähle, er kommt doch immer wieder auf seine zwei Lieblingsthemen zu sprechen, nämlich, Nummer eins, wie viel besser ich es hätte als er in den 1930ern, und, Nummer zwei, warum ich nicht wieder in mein »Zuhause« zurückkäme – und er meint offenbar

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