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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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hatten ihre Hörner aneinander gelegt, legten einander den Arm um Rücken und Hüfte, verließen die Zeremonie Seite an Seite, mit tief ineinander versunkenen Blicken. Außer Aari trug heute niemand eine Hornkappe, und die von den Pärchen ausgestrahlten Gedanken und Gefühle waren unverkennbar zunehmend amouröserer Natur.
    Auch Acorna spürte, wie sie von einer unwillkürlichen Wärme durchströmt wurde, die sie ziemlich in Verlegenheit brachte. Großmama, die sich mit ihrem Gewandärmel gerade Augen und Nase abwischte, lächelte ihr zu. »Das ist eine völlig natürliche Reaktion, Kind. Unsere Zahl ist im Laufe dieser harten Ghaanyi immer weiter zurückgegangen, und wie es im Lied heißt, werden unsere Lieben erst in künftigen Generationen wieder zu uns zurückkehren – also teilen uns unsere Körper mit, dass es an der Zeit ist, für Nachwuchs zu sorgen.«
    Ehe Acorna antworten konnte, sah sie Thariinye auf sich zukommen – und, warme Gefühle hin oder her, sie trat rasch hinter Aari und brachte sich im Innern von Großmamas Pavillon in Sicherheit. Dies schien allerdings auch nicht gerade das Klügste zu sein, was sie hätte tun können, da auch all die anderen Leute paarweise und mit einer Dringlichkeit in den nächstgelegenen Pavillons verschwanden, die keine Zweifel daran offen ließ, dass sie sich Bedürfnissen zu widmen gedachten, die weitaus interessanter waren als der bloße Wunsch, dem Regen zu entkommen.
    Acorna wandte sich von der sich zerstreuenden Menge ab.
    Plötzlich flog die vordere Eingangsklappe von Großmamas Pavillon auf, und Kapitän Becker stürmte herein und hetzte keuchend bis in die Mitte des Raumes, dicht gefolgt von einem uniformierten Kommunikationsoffizier.
    Er brüllte: »Schon gut, schon gut, ich weiß, dass ich eigentlich gar nicht hier sein dürfte… aber das hier ist ein Notfall! Ich muss Aari und die Dame Acor… Khornya finden.
    Sofort! Wo sind sie?«, forderte er von Acorna zu erfahren. Da das Innere des Pavillons sowohl auf Grund des Regens draußen als auch wegen der aus Achtung vor der Bestattungszeremonie abgedunkelten Innenbeleuchtung in einem trüben Halblicht lag, hatte er sie augenscheinlich nicht erkannt.
    »Ich bin hier, Kapitän Becker. Ich bin’s, Acorna. Was ist denn los?«
    Jetzt schlüpfte auch Aari hinter ihr ins Zelt. »Joh?«
    »Ich habe gerade einen Notruf aufgefangen, auf meinem leistungsstärksten Fernorter. Er stammt von einem Raumer namens Shahrazad, Dame Acorna, der auf einem Planeten namens Laboue registriert ist, als Eigentum des Hauses Harakamian.«
    »Onkel Hafiz!«
    »Richtig, das stimmt, Hafiz Harakamian. Sie werden angegriffen.«
    »Das ist blanker Unsinn!«, entrüstete sich der Kommunikationsoffizier, während Beckers unverhofftes Auftauchen eine stetig wachsende Zuschauermenge anzuziehen begann, die auch Liriili einschloss. »Wir haben nicht die Spur eines derartigen Komsignals aufgefangen!«
    »Ach nein? Nun, vielleicht liegt das ja daran, dass ihr nicht wollt, dass irgendwer über eure Anwesenheit hier Bescheid weiß, und ihr die Ohren deshalb auch selbst nicht sonderlich weit aufsperrt«, warf Becker ihm vor. »Aber ich habe eine Ausrüstung, mit der ich Signale sogar noch aus einer halben Galaxie Entfernung auffangen kann.« Wieder an Acorna und Aari gewandt, fuhr er fort: »Könntet ihr bitte veranlassen, dass mir endlich jemand diesen verdammten Treibstoff verkauft, damit ich denen da draußen zu Hilfe kommen kann?«
    »Ich komme auch mit, Joh«, beschloss Aari. »Meine Arbeit hier ist getan, und meine Schwester ist bei Großmama in guten Händen.«

    »Ich auch«, verkündete Acorna. Sie hatte eigentlich erwartet, dass jemand Einwände erheben würde, doch Liriili sah sogar regelrecht erleichtert aus.
    »Ich werde ebenfalls mitkommen«, meldete sich Thariinye zu Wort.
    »Auf keinen Fall«, lehnte Becker ab. »Du wärst mir auch einzeln schon zu viel, Kumpel. Sofern ihr Linyaari nicht eine Kavallerie unterhaltet, was ich, da ihr ja solche Pazifisten seid, stark zu bezweifeln wage, ist der Treibstoff das Einzige, was ich von euch anderen will, und dann seid ihr uns auch schon wieder los.«
    »Geben Sie ihm, was er will«, wies Liriili mit sichtlicher Erleichterung den Komoffizier und das Raumhafenpersonal in der Zuschauermenge an. Sie gab sich nicht die geringste Mühe, ihre Gedanken zu verbergen, und so konnten Acorna und jeder andere sie klar und deutlich lesen. Liriili war begeistert von der Aussicht, den zänkischen Becker und die

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