Acornas Welt
Rafik hatte ihm dies nahe gelegt, zum einen, weil bereits geplant gewesen war, die Acadecki zur Evakuierung zu benutzen, und darüber hinaus weil die Sharazad geräumiger war, und, falls eine allgemeine Evakuierung notwendig werden sollte, mehr Flüchtlingen Platz bieten würde.
Zusammen mit Aari, der als Übersetzer diente, kamen Kaarlye und Miiri zu Hafiz, bevor er an Bord ging. Miiri sprach als Erste, und dann sagte Aari: »Meine Mutter bittet dich, meine Schwester mit dir und den Kindern zu nehmen.
Meine Eltern geloben hier zu bleiben und weiterhin nach Möglichkeiten zu suchen, diese biologische Waffe, die die Rankenwelt liefert, zu nutzen, obwohl du sicher verstehst, dass kein Liinyaar eine solche Waffe als Instrument der Aggression einsetzen wird, nicht einmal gegen die Khleevi. Aber sie sagen, dass ihnen die Arbeit leichter fallen wird, wenn sie wissen, dass Maati in Sicherheit ist. Sie wollte, dass ich auch mitkomme, aber Khornya und ich möchten bei Kapitän Becker bleiben. Meine Schwester ist jung und begierig nach neuen Erfahrungen, und sie würde sehr gern die Föderationswelten kennen lernen. Also nimm sie bitte mit. Nimm auch Thariinye mit, damit sie einen von ihrer eigenen Art zur Gesellschaft hat.« Er wandte sich wieder seiner Mutter zu, doch Miiri schluckte nur schwer und hatte den Blick abgewandt.
Als Maati und Thariinye an Bord gehen sollten, beschwerte sich Thariinye, dass er auf der Condor bleiben wollte, aber das trug ihm lediglich einen strengen Blick von Neeva ein, die ihm schweigend bedeutete, dass er gehorchen solle.
Niemand sprach aus, nicht einmal im Flüsterton, dass auf diese Weise, falls der Plan scheiterte und die Khleevi Narhii-Vhiliinyar abermals angriffen, zumindest eine junge Linyaari-Frau und ein junger Mann im Föderationsraum in Sicherheit sein würden, als Hoffnung für die Linyaari. Inzwischen würde die Besatzung der Balakiire weiter daran arbeiten, sich mit anderen freiwilligen Rettungsmannschaften abzustimmen, falls es möglich werden sollte, nach Niiri zu fliegen, nachdem die Khleevi von dort weggelockt worden waren. Bedrückende Funkbotschaften von den Khleevi zeigten, wie sie stoische zweihörnige Wesen folterten, die offensichtlich große Schmerzen litten, sich jedoch weigerten, auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben oder Angst zu zeigen. Noch seltsamer war, dass Toroona und Byorn, die bei ihrer Bitte um Hilfe für ihren Planeten so emotional gewesen waren, diese Übertragungen mit derselben stoischen Haltung anschauten.
Ihre Gefühle wurden nur deutlich, wenn sie sich abwandten, während die frustrierten Khleevi sich noch mehr anstrengten, und ihre Gefangenen starben – immer noch ohne einen einzigen Schmerzenslaut von sich gegeben zu haben.
Becker und SB freuten sich über ein kurzes Treffen mit Nadhari. Sie war als Sicherheitschefin jetzt stellvertretende Kommandantin des Mondes der Möglichkeiten und allein Rafik Nadezda unterstellt. Da sie die Sicherheitsvorkehrungen für die Evakuierung überwachte, hatte sie kaum Zeit, Becker rasch zu umarmen. SB begleitete sie eine Weile als Pelzkragen bei ihrer Arbeit.
Nachdem die Passagiere endlich alle auf der Acadecki waren, überwachten Miiri und Kaarlye das Verladen der Kanister voller Pflanzensaft in den Frachtraum. Hafiz wollte diese Proben zur weiteren Erforschung und Analyse in seine Firmenlabors bringen. Sollten die Khleevi sich je in den Föderationsraum wagen, würde die Föderation einem Handelshaus, das ihnen wirksame Geheimwaffen gegen diesen schrecklichen Feind liefern konnte, nicht nur gewaltige Summen, sondern auch großen Einfluss zugestehen.
Aari überraschte Hafiz, indem er den rundlichen, in Seide gekleideten älteren Mann fest umarmte. »Lebe wohl, Onkel Hafiz. Pass auf meine Schwester und auf Thariinye und auf unsere Freunde auf, und auch auf dich selbst. Joh, Khornya, Sahtas Bahtiin und ich werden dich wissen lassen, wann ihr sicher zurückkehren könnt.«
»Äh, leb wohl, Neffe.«
Karina erwiderte die Umarmung ein wenig inniger. »Leb wohl, Aari, und, oh, ist das etwa ein Horn, das dir da wächst?«
Sie streckte die Hand aus, und er ertrug mit großer Selbstbeherrschung, was die Linyaari als höchst unangemessene Vertraulichkeit betrachteten. »Ooh, ich habe gerade einen winzigen Blick in die Zukunft werfen können.
Der Plan wird funktionieren, aber es wird Schwierigkeiten geben – und Gefahr. Passt auf euch auf, liebe Freunde!«
Achtzehn
»Fertig, Kapitän«, sagte Mac. Der
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