Acornas Welt
mitverfolgen zu können, wie die Trümmer des Khleevi-Schiffs vom Himmel fielen und in einiger Entfernung in ein Meer stürzten. Sie konnten auch die Trümmer ihres eigenen Schiffs am Ufer erkennen.
»Immerhin haben sie ihr Schiff ebenso verloren wie wir unseres«, sagte Maati.
»Ich schätze, das ist eine Art Trost«, erwiderte Thariinye.
»Das Khleevi-Schiff wurde zerstört – vielleicht gibt Liriili ja den Khleevi die Schuld an dieser Geschichte, und nicht mir.
Immer vorausgesetzt, wir leben lange genug, um Gelegenheit zu haben, es zu beichten.« Und dann zeigte er zum Himmel hinauf. Selbst er war ausnahmsweise sprachlos, und Maati begriff sofort wieso.
Vom Himmel sank eine Khleevi-Fähre, die sich in sehr viel besserer Verfassung befand als das Mutterschiff. Während des Falls tauchten zwei Gestalten daraus auf und zogen eine Art Membran hinter der Fähre her, die bewirkte, dass das Gefährt sicher zu Boden segelte.
Maati, die die insektenartigen Geschöpfe zum ersten Mal mit eigenen Augen sah, wenn auch aus einiger Entfernung, war von Entsetzen und Hass erfüllt. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie zu Thariinye aufblickte.
»Sie sind irgendwo da drüben gelandet«, sagte er und zeigte auf den Strand. »Also denke ich, wir sollten in die entgegengesetzte Richtung laufen, und zwar so schnell wir können.«
»Ja«, erwiderte sie. »Aber… aber… Thariinye…«
»Was?«
»Wenn ihr Schiff abgestürzt ist und nur zwei von diesen Wesen rausgekommen sind, heißt das nicht, dass die Condor gewonnen hat?«
»Dieses Risiko können wir nicht eingehen, Kleines, obwohl ich wirklich hoffe, dass du Recht hast, bei den Ahnen. Und jetzt schnell.«
Das brauchte er ihr nicht zweimal zu sagen.
Das Linyaari-Schiff lag in zwei Teile zerbrochen da und sah aus wie ein riesiges Ei, nachdem das Küken ausgeschlüpft ist.
Es hatte sich tief in einen wasserblauen Sandstrand gebohrt, hinter dem sich tiefblaues Wasser bis zum Horizont erstreckte.
Trümmer des Khleevi-Schiffs waren wie große und besonders hässliche Algen auf der Wasseroberfläche und am Strand entlang verstreut; einige waren von den Wellen auf den Sand getragen worden. Hinter dem Strand befand sich eine Reihe blauer Dünen, und dahinter waren die Wedel eines Waldes aus anmutigen Farnbäumen zu sehen, die die Condor zu sich heranzuwinken schienen.
Nachdem das Schiff gelandet war, löste Acorna ihren und SBs Sicherheitsgurt.
»Die Lebensbedingungen sind vorteilhaft«, erklärte die Buck-Rogers-Stimme des Computers dem Kapitän. »Das blaue Zeug, das wie Sand aussieht, ist tatsächlich welcher. Das andere blaue Zeug, das wie Wasser aussieht, ist wirklich Wasser. Allerdings handelt es sich um Salzwasser, also sollten Sie lieber Ihre Entsalzungs- und Reinigungseinheit mitnehmen.
Die Temperatur liegt bei achtzehn Grad Celsius, und es herrscht ein schwacher Wind von drei Komma zwei Knoten.
Die Luft ist atembar und nach menschlichen Maßstäben sogar wohlriechend.«
»Gibt es… Lebensformen?«, wollte Aari wissen.
»Da draußen? Woher soll ich das wissen? Ich bin ein Schiffscomputer, verdammt noch mal, kein Anthropologe.
Meine Wärme- und Bewegungssensoren können gewisse Aktivitäten feststellen, aber das könnte auch von den Trümmern dort im Wasser kommen.«
Die Scanner zeigten genauer, was Buck meinte. Becker lief bei dem Gedanken an so viel Bergungsgut das Wasser im Mund zusammen.
Aari war nüchterner. »Zeigen die Scanner an, ob da lebende Wesen drin sind?«
Becker schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Meine Scanner sind dazu gedacht, Schrott anzuzeigen.«
»Ich hoffe, Thariinye und Maati sind noch rechtzeitig in die Fluchtkapsel gestiegen«, sagte Acorna mit einem kleinen Schauder. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendetwas sonst diesen Aufprall überlebt haben könnte.«
Becker meinte: »Seht euch das Schiff doch an. Ich kann keine Anzeichen von ihnen oder der Kapsel in den Trümmern erkennen. Sie sind hier irgendwo. Und wenn das der Fall ist, Prinzessin, dann werden wir sie finden. Ich hoffe nur, dass keiner dieser blöden Käfer es in eine ähnliche Kapsel geschafft hat.«
»Ihre Schiffe haben keine Kapseln, Joh«, erklärte Aari. »Ihre Panzer schützen sie gegen vieles, was andere Lebewesen umbringen würde.«
»Was ist mit diesem großen Stück Schrott da drüben, das wie eine Fähre aussieht, Kapitän?«, wollte Mac wissen.
»Rrrrrowwsst!«, verkündete SB.
»Die Katze sagt, es gehört den Khleevi«, erläuterte
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