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Adam Dalgliesh 09: Wer sein Haus auf Sünden baut

Adam Dalgliesh 09: Wer sein Haus auf Sünden baut

Titel: Adam Dalgliesh 09: Wer sein Haus auf Sünden baut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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Gesellschafterkonferenz nicht besonders gut aufgelegt, und da hat er sich halt über das alberne Ding geärgert. Blackie hat’s dann in die Schreibtischschublade gesteckt.«
    »Haben Sie das gesehen?«
    »Ja, aber nicht nur ich, sondern auch Gabriel Dauntsey und unsere Aushilfe, Mandy Price. Ich nehme an, die Geschichte hat sich rasch rumgesprochen.«
    »Ihr Bruder war also nach der Sitzung schlechter Laune?« fragte Dalgliesh.
    »Das hab’ ich nicht gesagt. Ich sagte, er war nicht besonders gut aufgelegt. Das waren wir übrigens alle nicht. Es ist ja kein Geheimnis, daß Peverell Press in einer Krise steckt. Wir müssen uns damit abfinden, Innocent House zu verkaufen, wenn wir weiter im Geschäft bleiben wollen.«
    »Für Miss Peverell dürften das betrübliche Aussichten sein.«
    »Ich glaube, leicht fällt es keinem von uns. Trotzdem wäre der Gedanke, daß einer von uns diesen Schritt verhindern wollte, indem er Gerard tötete, einfach lächerlich.«
    »Ich habe nichts dergleichen behauptet«, stellte Dalgliesh fest.
    Dann ließ er sie gehen.
    Sie war gerade bis zur Tür gekommen, als Daniel den Kopf hereinsteckte. Er hielt ihr die Tür auf und wartete mit dem, was er zu sagen hatte, bis sie gegangen war.
    »Der Gasmann wär’ jetzt fertig, Sir. Es ist genauso, wie wir vermutet haben. Der Abzug ist total verstopft. Anscheinend handelt sich’s um Schlacke von der Kaminauskleidung, aber im Lauf der Jahre sind natürlich auch jede Menge Staub und andere Rückstände den Abzug runtergerieselt. Der Mann schreibt uns noch ein offizielles Gutachten, aber für ihn steht jetzt schon zweifelsfrei fest, was passiert ist. Bei dem Zustand, in dem der Rauchfang ist, war es lebensgefährlich, den Gasofen anzuzünden.«
    »Aber nur in einem Raum ohne ausreichende Belüftung«, schränkte Dalgliesh ein. »Das hat man uns doch oft genug erklärt. Der brennende Gasofen und das Fenster, das sich nicht öffnen ließ – erst beides zusammen ergab die letale Verbindung.«
    »Ein besonders großer Bruchstein war gleich unten im Abzug verkeilt«, fuhr Daniel fort. »Das Stück kann ganz von selbst aus der Kaminauskleidung gefallen sein, es ist aber auch nicht auszuschließen, daß es absichtlich herausgeschlagen wurde. Eindeutig läßt sich das leider nicht bestimmen. Aber man müßte nur einmal kräftig gegen den Kaminmantel schlagen, und die Brocken würden nur so herunterpurzeln. Wollen Sie sich die Sache mal ansehen, Sir?«
    »Ja, ich komme gleich mit.«
    »Und Sie möchten, daß der Ofen mitsamt dem Schotter ins Labor geht?«
    »Ja, Daniel, ganz recht.« Er brauchte nicht eigens hinzuzufügen: »Und ich will Fingerabdrücke, Fotos, das ganze Arsenal.« Denn seine Mitarbeiter waren, wie immer, Experten in Sachen Mord.
    Auf dem Weg nach oben fragte er: »Schon was Neues über den verschwundenen Recorder oder den Terminkalender von Etienne?«
    »Bis jetzt nicht, Sir. Miss Etienne hat Theater gemacht, als wir die Schreibtische der Angestellten durchsuchen wollten, die heute morgen heimgeschickt wurden oder gerade im Urlaub sind. Und ich dachte mir, Sie würden wegen dieser Geschichte keinen Durchsuchungsbefehl beantragen wollen.«
    »Im Augenblick nicht unbedingt, nein. Wird vielleicht auch überhaupt nicht nötig sein. Wir können die Durchsuchung auf Montag verschieben, wenn wieder alle Mitarbeiter im Haus sind. Falls der Mörder diesen Recorder aus einem bestimmten Grund hat mitgehen lassen, liegt er wahrscheinlich jetzt sowieso schon auf dem Grund der Themse. Und wenn der Witzbold ihn genommen hat, der hier seinen Schabernack treibt, dann könnte er überall und nirgends sein. Das gleiche gilt übrigens auch für den Terminkalender.«
    »Das Diktiergerät war im ganzen Verlag das einzige seiner Art. Es hat Mr. Dauntsey privat gehört. Alle anderen sind größer und entweder Wechselstrom- oder batteriebetriebene Recorder mit den üblichen Sechseinhalb-mal-zehn-Zentimeter-Kassetten. Ach, eh ich’s vergesse, Sir – Mr. de Witt läßt fragen, ob Sie ihn bald drannehmen könnten. Er hat einen schwerkranken Freund bei sich wohnen, dem er versprochen hat, heute zeitig nach Hause zu kommen.«
    »In Ordnung, holen Sie ihn als nächsten.«
    Der Techniker, schon im Mantel und aufbruchsbereit, äußerte lautstark sein Mißfallen, offenbar hin und her gerissen zwischen einem fast an Besitzerstolz grenzenden Interesse für das Gerät an sich und der Empörung des Fachmannes über seinen falschen Gebrauch.
    »Einen Ofen dieses Typs habe ich

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