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Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod

Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod

Titel: Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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Nachrichten, Liebling, besonders was Annie betrifft.«
    Sie ging auf seine ausgestreckten Arme zu und sagte: »Benton
und Kate haben mich in Wareham abgeholt, bevor sie nach London
aufgebrochen sind. Ich dachte, du hättest auf der Heimfahrt vielleicht
gerne Gesellschaft.«
     
     

Fünftes
Buch Frühling
Dorset, Cambridge
    1
    A m offiziellen ersten Frühlingstag saßen
George Chandler-Powell und Helena Cressett nebeneinander am
Schreibtisch im Büro. Drei Stunden lang hatten sie eine Abfolge von
Zahlen, Tabellen und Bauplänen studiert und diskutiert, und nun
streckten beide – wie in stiller Übereinkunft – die
Hand aus, um den Computer auszuschalten.
    Chandler-Powell lehnte sich zurück. »Finanziell ist es also
machbar. Es hängt natürlich davon ab, dass ich gut haushalte und mehr
Privatpatienten im St. Angela's aufnehme. Der Gewinn, den das
Restaurant abwirft, wird kaum für den Unterhalt des Gartens reichen,
zumindest in der ersten Zeit.«
    Helena legte die Pläne zusammen. »Was den Gewinn aus dem St.
Angela's betrifft, waren wir zurückhaltend«, meinte sie. »Schon bei der
jetzigen Anzahl von Behandlungen sind Sie während der letzten drei
Jahre auf zwei Drittel unserer Schätzung gekommen. Gut, der Umbau der
Stallungen ist teurer, als Sie geplant hatten, aber der Architekt hat
gute Arbeit geleistet. Wenn sich Ihre Fernost-Aktien gut entwickeln,
könnten Sie die Kosten aus dem Portfolio abdecken, ansonsten müssten
Sie einen Kredit aufnehmen.«
    »Müssen wir am Tor ein Schild anbringen, damit die Leute
wissen, dass hier ein Restaurant ist?«
    »Nicht unbedingt. Aber wenigstens die Öffnungszeiten müssen
wir irgendwo vermerken. Sie dürfen nicht zu heikel sein, George.
Entweder führen wir ein kommerzielles Unternehmen oder nicht.«
    »Dean und Kimberley Bostock scheinen sich ja darüber zu
freuen«, sagte Chandler-Powell, »aber sie können auch nicht alles
schaffen.«
    »Deshalb haben wir Teilzeitkräfte und einen zusätzlichen Koch
eingeplant, wenn das Restaurant erst einmal etabliert ist«, antwortete
Helena. »Und wenn keine Patienten mehr da sind – die im Manor
immer sehr anspruchsvoll waren –, müssen sie nur noch für Sie
kochen, wenn Sie hier sind, für die Angestellten, die hier wohnen, und
für mich. Dean ist euphorisch. Wir haben hier einiges vor, immerhin
soll es ein erstklassiges Restaurant werden, keine Imbissstube. Es soll
Gäste aus dem ganzen County und von weiter her anlocken. Dean ist ein
ausgezeichneter Koch. Sie werden ihn nicht halten können, wenn er hier
nicht zeigen darf, was er kann. Ich habe Dean noch nie so zufrieden und
ruhig erlebt wie jetzt. Kimberley ist glücklich über ihre
Schwangerschaft, und Dean hilft mir, ein Restaurant zu planen, das er
als sein eigenes betrachten kann. Und das Kind wird kein Problem sein.
In das Manor gehört ein Kind.«
    Chandler-Powell stand auf und reckte die Arme über den Kopf.
»Lassen Sie uns einen Spaziergang zum Steinkreis machen. Der Tag ist zu
schön, um ihn am Schreibtisch zu verbringen.«
    Schweigend zogen sie sich ihre Jacken an und verließen das
Haus durch die Westtür. Der Operationssaal war bereits leer geräumt
worden, und auch die letzten medizinischen Gerätschaften hatte man
entfernt. »Sie müssen sich Gedanken machen, was Sie mit dem Westflügel
anfangen wollen«, sagte Helena.
    »Wir lassen die Suiten so, wie sie sind. Wenn wir zusätzliche
Kräfte benötigen, können wir die Zimmer gut brauchen. Aber Sie sind
froh, dass es die Klinik nicht mehr gibt, nicht wahr? Ihnen war sie
immer ein Dorn im Auge.«
    »Hat man mir das so deutlich angemerkt? Es tut mir leid, aber
sie war einfach ein Fremdkörper. Sie hat nie hierher gehört.«
    »Und in hundert Jahren wird sie vergessen sein.«
    »Wohl kaum, sie ist längst Teil der Geschichte des Manor. Und
Ihre letzte Privatpatientin wird schon gar nicht in Vergessenheit
geraten.«
    »Candace hatte mich vor ihr gewarnt«, sagte er. »Sie wollte
sie nie hier haben. Wenn ich sie in London operiert hätte, wäre sie
nicht gestorben, und unser aller Leben würde anders aussehen.«
    »Anders, aber nicht unbedingt besser«, warf sie ein. »Was
halten Sie von Candace' Geständnis?«
    »Vom ersten Teil, dass sie Rhoda getötet hat, bin ich
überzeugt.«
    »Mord oder Totschlag?«
    »Ich glaube, sie hat die Beherrschung verloren, aber sie wurde
nicht bedroht oder provoziert. Eine Jury würde sie sicherlich des
Mordes schuldig sprechen.«
    »Wenn der Fall je vor Gericht gekommen

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