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Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod

Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod

Titel: Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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erschien. Einen Moment lang regte sich niemand,
nur Dr. Glenister ging seelenruhig zu ihrer Gladstone-Tasche zurück,
als sei sie taub.
    Dalgliesh nahm den Hörer auf. Es war Whetstone. »Der Fotograf
ist da, und die beiden Leute von der Spurensicherung sind unterwegs,
Sir. Wenn Sie einfach an jemanden aus Ihrem Team übergeben, fahre ich
jetzt los.«
    »Danke«, sagte Dalgliesh. »Ich komme selber runter.«
    Was es im Schlafzimmer zu sehen gab, hatte er gesehen. Er war
ganz froh, dass seine Anwesenheit bei Dr. Glenisters Untersuchung der
Leiche nicht erforderlich war. »Der Fotograf ist eingetroffen«, sagte
er. »Wenn es Ihnen recht ist, schicke ich ihn rauf.«
    »Ich brauche hier höchstens noch zehn Minuten«, sagte Dr.
Glenister. »Also schicken Sie ihn ruhig rauf. Und wenn er fertig ist,
rufe ich den Leichenwagen. Die Leute werden auch froh sein, wenn die
Tote endlich aus dem Haus ist. Aber ich muss noch mit Ihnen reden,
bevor ich losfahre.«
    Kate hatte die ganze Zeit geschwiegen. Als sie die Treppe
hinuntergingen, sagte Dalgliesh zu Benton: »Kümmern Sie sich um den
Fotografen und die Leute von der Spurensicherung, okay? Sie sollen
anfangen, sobald die Leiche abtransportiert ist. Die Fingerabdrücke
nehmen wir später, aber ich rechne nicht damit, dass wir etwas
Brauchbares finden. Wahrscheinlich ist jeder Einzelne vom Personal
irgendwann einmal im Zimmer gewesen. Kate, kommen Sie bitte mit mir ins
Büro. Chandler-Powell müsste den Namen von Rhoda Gradwyns nächstem
Angehörigen kennen, vielleicht auch ihres Anwalts. Jemand muss die
Nachricht überbringen, am besten, wir beauftragen das örtliche
Polizeirevier, wo immer das ist. Und wir müssen noch viel mehr über
dieses Haus wissen, die Grundrisse, das Personal, das Chandler-Powell
beschäftigt, wann die Leute hier sind. Der Mörder könnte chirurgische
Handschuhe benutzt haben. Allerdings dürfte den meisten Leuten bekannt
sein, dass man auf der Innenseite von Latexhandschuhen Fingerabdrücke
finden kann, also wird der Täter sie vernichtet haben. Die
Spurensicherung soll sich um den Fahrstuhl kümmern. So, Kate, jetzt
wollen wir hören, was Mr. Chandler-Powell uns zu erzählen hat.«

7
    C handler-Powell saß am Schreibtisch in
seinem Büro. Er hatte zwei Karten vor sich ausgebreitet, eine von der
Lage des Hauses in Beziehung zum Dorf, die zweite ein Plan vom Manor.
Als sie eintraten, stand er auf und kam um den Schreibtisch herum. Sie
beugten sich gemeinsam über die Karten.
    Er sagte: »Der Patientenflügel, in dem Sie gerade waren, ist
hier auf der Westseite, zusammen mit Schwester Hollands Schlaf- und
Wohnzimmer. Zum Mittelteil des Hauses gehören Eingangshalle, Großer
Saal, Bibliothek, Speisesaal und eine Wohnung für den Koch und seine
Frau, Dean und Kimberley Bostock, neben der Küche mit Blick auf den
Kräutergarten. Das Hausmädchen, Sharon Bateman, hat im Stock über den
Bostocks ein Wohnschlafzimmer. Meine Räume und Miss Cressetts Wohnung
sind im Ostflügel, dazu Mrs. Frenshams Wohnzimmer und Schlafzimmer
sowie zwei Gästezimmer, die zurzeit leer stehen. Ich habe Ihnen eine
Liste der Beschäftigten gemacht, die nicht im Hause wohnen. Außer den
Leuten, die Sie gesehen haben, beschäftige ich noch einen Anästhesisten
und zusätzliches Pflegepersonal für den OP. Manche kommen an den
Operationstagen frühmorgens mit dem Bus, andere haben einen Wagen.
Keiner bleibt über Nacht. Eine der Aushilfsschwestern, Ruth Frazer,
hatte zusammen mit Schwester Holland Dienst, bis sie um halb zehn das
Haus verließ.«
    »Der alte Mann, der uns das Tor geöffnet hat, ist der hier
fest angestellt?«
    »Das ist Tom Mogworthy. Ich habe ihn beim Kauf des Manor
geerbt. Er arbeitet hier seit dreißig Jahren als Gärtner. Stammt aus
einer alten Familie hier in Dorset und sieht sich als Experte für die
Geschichte, Mythologie und Traditionen des Landes, je blutiger desto
besser. Mogs Vater ist schon vor seiner Geburt nach London ins East End
gezogen, und Mog ist erst mit dreißig in diese Gegend zurückgekehrt, in
der er seine Wurzeln sieht. In mancher Hinsicht ist er mehr ein Cockney
als ein Mann vom Lande. Soweit ich das beurteilen kann, besitzt er
keine mörderischen Anwandlungen, und wenn man kopflose Reiter,
Hexenflüche und royalistische Geisterarmeen abrechnet, ist er eine
ehrliche und zuverlässige Haut. Marcus Westhall und seine Schwester
wohnen im Stone Cottage, das zum Manor gehört.«
    »Und Rhoda Gradwyn?«, fragte Dalgliesh. »Wie sind Sie zu
dieser

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