Aerzte zum verlieben Band 39
Zimmer.
Zurück lieà er eine Leere, die Gemma fast körperlich spürte.
7. KAPITEL
Als Gemma aufwachte, wusste sie im ersten Moment nicht, wo sie sich befand. Ein Kinderzimmer? Ein Kind in den Armen?
Das kleine Mädchen patschte ihr ins Gesicht, berührte ihre Sommersprossen mit dem winzigen Zeigefinger und lachte dabei gurrend. Neben ihnen stand eine junge Frau in grauem Kaftan und grauer Hose, einen besorgten Ausdruck in den kohlschwarzen Augen.
Langsam kehrte die Erinnerung zurück, nur der Name fiel Gemma nicht mehr ein.
âEs tut mir leidâ, sagte sie leise, um Fajella nicht zu erschrecken. âIch habe Ihren Namen vergessen.â
âAnya.â Die junge Frau verbeugte sich anmutig. âMiryam wartet drauÃen. Sie möchten sich vor dem Frühstück sicher noch umziehen.â
Und duschen, dachte Gemma, während sie auf ihre zerknitterte Kleidung hinabblickte. Sie stand auf, gab Fajella einen zarten Kuss auf die runde Wange und reichte das Mädchen an Anya weiter. Miryam führte sie zurück ins Gästehaus. Gemma duschte und zog einen langen Rock und eine langärmelige Bluse an, Sachen, die sie sich aus Respekt vor den hiesigen Sitten noch in Sydney gekauft hatte.
âSoll ich mein Haar bedecken?â
Ein vehementes Nein war die Antwort. âAlle hier, die Frauen, die Hausangestellten und besonders die Kinder reden von Ihren roten Haarenâ, erklärte Miryam. âZeigen Sie sie â nur wenn Sie nach drauÃen gehen, binden Sie besser ein Kopftuch um.â
âDavon habe ich einen ganzen Stapel mitgebrachtâ, erwiderte Gemma lachend. Sie folgte Miryam aus dem Haus, schlüpfte in ihre Sandalen, die in einer Reihe mit vielen anderen vor der Tür standen, und folgte ihrer Begleiterin zum Nebenhaus, wo sie die Schuhe wieder abstreifte, ehe sie es betrat.
Die Frauen saÃen in anmutiger Haltung auf Teppichen, die Beine seitlich angewinkelt und unter den langen Gewändern verborgen. Auf farbenfrohen Tüchern standen Schüsseln und Platten mit Speisen vor ihnen, ähnlich denen, die sie im Flugzeug gegessen hatte.
âKommen Sie, setzen Sie sich hierher.â Eine ältere Frau, mit der sie schon am Vorabend ein paar Worte gewechselt hatte, winkte Gemma zu sich. Gehorsam lieà Gemma sich nieder und bemühte sich, die Beine einigermaÃen elegant unter den Rock zu bekommen. Lieber hätte sie mit gekreuzten Beinen gesessen, fürchtete jedoch, damit gegen irgendwelche Anstandsregeln zu verstoÃen.
Die ältere Frau und auch die anderen stellten sich ihr vor. Gemma behielt keinen einzigen Namen. Alles war so neu und faszinierend für sie, dass sie sich aufs Zuhören und Zuschauen beschränkte. Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, kamen die Kinder herein, schüchtern zuerst, während sie jede Anwesende ehrerbietig begrüÃten. Die Scheu fiel bald von ihnen ab, und sie erkämpften sich lachend und schubsend ihren Platz zwischen den Frauen, die wohl ihre Mütter oder GroÃmütter waren. Zu Gemmas Ãberraschung kam Fajella auf unsicheren Beinen auf sie zugewankt, kroch vertrauensvoll auf ihren Schoà und betastete mit groÃen Augen Gemmas rote Haare.
Bevor Gemmas Herz vor Rührung schmelzen konnte, erschien glücklicherweise Miryam.
âSeine Hoheit ist hier, um Sie zum Krankenhaus zu fahrenâ, teilte sie ihr mit. Ihre Worte lösten ein aufgeregtes Geschnatter unter den Frauen aus.
Nur ungern hob Gemma das kleine Mädchen vom SchoÃ, reichte es der älteren Frau und folgte Miryam hinaus.
âNormalerweise hätte er einen Wagen geschicktâ, erklärte ihr Miryam auf dem Weg zum Gästehaus die Aufregung der Frauen. Gemma wollte sich noch ein wenig frisch machen, ehe sie losfuhren. âDa Sie Fajella das Leben gerettet haben, ehrt er Sie, indem er persönlich kommt.â
Mich ehren? Gemma schüttelte den Kopf. Es gab bestimmt nur einen Grund, warum Yusef höchstpersönlich kam â weil das Projekt für ihn so ungemein wichtig war.
Als sie schlieÃlich die schimmernde schwarze Limousine erreichten, öffnete der Chauffeur ihr die Tür, und Gemma stieg ein. Yusef saà über einen Laptop gebeugt in dem weichen Ledersitz und blickte nur kurz auf. Nichts in seiner unbewegten Miene deutete darauf hin, dass er sie gestern Abend leidenschaftlich geküsst hatte.
âGuten Morgen, Gemmaâ, sagte er. âTut mir leid, aber ich
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