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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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furchtbar erschöpft aus.«
    Ihre Mutter nahm Tassen aus dem Schrank neben der Spüle und wandte sich ihr zu. »Ihre Schwangerschaft verläuft etwas schwierig.«
    Der Gesichtsausdruck ihrer Mutter verriet Kitt, dass es um mehr ging. »Ich wette, es ist nicht ihre erste Schwangerschaft. Bestimmt hat sie schon einige gehabt, die Kinder aber verloren.«
    Ihre Mutter musste nicht erst etwas darauf erwidern. Die Art, wie sie sich umdrehte, war bereits Antwort genug.
    »Es ist alles beim Alten geblieben«, sagte Kitt. »Wie ich sehe, erlaubt die Schar den Ehemännern noch immer, ihre Frauen zu schlagen.«
    »Es ist nicht die Art der Schar, sich in das Leben eines verheirateten Paars einzumischen«, sagte Serena, und die Traurigkeit in ihrer Stimme brach Kitt fast das Herz.
    Das hier sollte ein freudiges Wiedersehen sein, denn seit fast zwei Jahrzehnten konnte sie erstmals wieder mit ihrer Mutter sprechen. »Es tut mir leid, Mam. Ich bin nicht hergekommen, um mit dir zu streiten.«
    Serena zeigte ihr ein strahlendes und gleichzeitig trauriges Lächeln, und sie legte ihre warme Hand auf Kitts Wange. »Ich habe dich vermisst, besonders seit dein Bruder …«
    Kitt zog ihre Mutter an sich. Ihr dünnes Gesicht erzitterte plötzlich unter starken Schluchzern. Bald kam auch Kitts eigener Kummer an die Oberfläche, und sie weinte zusammen mit ihrer Mutter. Nach ein paar Minuten machte sich Serena von ihr los, nahm die Schürze, die über der Lehne eines Stuhls neben ihr hing, und trocknete damit Kitts Tränen.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte Serena und ging ins Badezimmer.
    Kitt trat an die Spüle und wusch sich die Tränen weg, dann trocknete sie sich das Gesicht mit einem Küchenhandtuch. Beim Tod ihres Bruders hatte sie geweint, weil sie seitdem allein war. Aber jetzt weinte sie, weil sie bald wieder gehen musste. Zum ersten Mal, seit sie ihn verloren hatte, erschien ihr die Welt nicht mehr so leer.
    »Es tut mir leid«, sagte Serena, als sie zurückkam. »Das ist das erste Mal, dass ich weinen konnte – richtig weinen.«
    »Ich habe gerade dasselbe gedacht«, gab Kitt zu.
    Ihre Mutter streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern über Kitts Wange. »Deine Töchter sehen dir sehr ähnlich. Ich dachte, es wäre, als hätte ich dich wieder bei mir. Aber so ist es nicht.«
    »Ich habe den Eindruck, dass es ziemlich gute Kinder sind.«
    »Sie sind nicht in der Schar aufgewachsen und erzogen worden, also verhalten sie sich nicht so, wie man es erwarten könnte. Das ist einer der Gründe, warum dein Vater sie auf die Akademie geschickt hat. Sie sind genauso halsstarrig und unabhängig wie ihre Mutter.« Serena lächelte, und plötzlich wurde es heller im Raum.
    »Dieses Lächeln habe ich so vermisst«, sagte Kitt und umarmte ihre Mutter wieder.
    »Ich glaube, das ist der Grund, warum dein Vater dich hergeschickt hat«, meinte Serena. »Vor ein paar Wochen hat er dasselbe gesagt.«
    »Ich glaube, du hast recht.« Wenn es eines gab, dessen sich Kitt immer sicher gewesen war, dann war es die Tatsache, wie sehr ihr Vater seine Frau liebte.
    »Und jetzt sollten wir das hier zu den Tiger-Jungs bringen.« Serena stellte einen Teller mit hausgemachten Plätzchen auf das Tablett mit dem Kaffee.
    Ein Kind von etwa sieben oder acht Jahren erschien an der Hintertür. Es war ganz rot im Gesicht und sah verängstigt aus. Seine Hände waren mit Blut überzogen. »Rainbow ist gestürzt. Sie blutet. Komm, bitte! «

20    IRREN IST UNMENSCHLICH
    Serena drückte das zitternde Mädchen an sich; es war Rainbows kleine Schwester. Kitt saß dicht neben ihr, während Joshua den alten Wagen ihrer Mutter lenkte, und Jericho auf dem Beifahrersitz hockte. Er hatte die Finger in das Armaturenbrett gekrallt, und sein üblicherweise versteinerter Gesichtsausdruck glich nun reinem Granit. Das Mädchen hatte seine Schwester besuchen wollen und diese in einer Blutlache am Fuß der Treppe vorgefunden. Rainbow hatte sie losgeschickt, um die Primara zu holen.
    Joshua brachte den schlitternden Wagen vor der Haustür zum Stehen. Kitt war bereits ausgestiegen, als der Motor noch lief, und Jericho folgte ihr dicht auf den Fersen. Sie fanden Rainbow gegen die untersten Stufen gelehnt vor. Überall um sie herum war Blut. Sie hatte das Gesicht vor Schmerzen verzerrt und hielt sich den Bauch, während Leon nirgendwo zu sehen war.
    »Also gut, Rainbow. Ich werde mir das ansehen«, sagte Kitt und trat an ihre Seite. »Hast du bereits Wehen?«
    Die Frau nickte und

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