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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hübsch.« Sie hielt die von Susan zerknautschte Bluse hoch.
    »Eine Arbeit? Ich verstehe nicht recht.«
    »Meine Großmutter lebt außerhalb der Stadt. Da mein Bruder und ich nicht mehr bei ihr wohnen, fühlt sie sich einsam.« Die Lüge kam ihr so selbstverständlich über die Lippen, dass man sie gar nicht in Zweifel ziehen konnte.
    »Aber ich kann doch nicht einfach dort bleiben.«
    »Sie werden dafür bezahlen.« Laurel lächelte, als sie sich umdrehte. »Grandma droht schon seit Langem, ihre Memoiren zu schreiben, und mir fällt mittlerweile keine Ausrede mehr ein, um sie nicht für sie tippen zu müssen. Sie, Susan, würde es nicht langweilen. Grandma ist zweiundachtzig und hatte Männer, die … Nein …. Wenn ich nicht so beschäftigt wäre, würde ich selbst es gern machen. Aber, so wie die Dinge liegen, würden Sie mir einen Gefallen tun.«
    »Warum tun Sie das für mich?« fragte Susan. »Sie kennen mich nicht einmal.«
    »Sie sind in Schwierigkeiten«, sagte Laurel schlicht. »Und ich kann helfen.«
    »So einfach ist das?«
    »Muss Hilfe denn kompliziert sein? Holen Sie Ihren Koffer«, befahl Laurel, ehe Susan sich eine Antwort hatte einfallen lassen können. »Sie können packen, während ich nachsehe, was Matthew herausgefunden hat.«
    Sie trat in den Korridor und stieß mit Matthew zusammen. Sie zog die Tür hinter sich zu. »Nun?«
    »Der Portier hat niemanden gesehen.« Matthew lehnte sich gegen die Wand und zündete eine Zigarette an. »Aber er interessiert sich auch mehr für seine Betrügereien beim Kartenspiel im Hinterzimmer als dafür, was am Empfang passiert.« Er blies den Rauch aus, der zur Decke stieg und dort hängen blieb. »Ich habe mich mit dem Zimmermädchen unterhalten. Sie hat die Jalousien nicht heruntergelassen.«
    »Dann war jemand anderer da drinnen.«
    »Vielleicht.«
    Laurel ignorierte die Bemerkung und starrte die Wand gegenüber an. »Susan hält es für einen einfachen Diebstahl. In ihrer Verfassung ist das wohl auch das Beste.«
    »Du spielst Mama, Laurel.«
    »Das tue ich nicht.« Ärgerlich sah sie ihn wieder an. »Es wird aber bestimmt um vieles leichter sein, diese Geschichte aufzuklären, wenn sie nicht glauben muss, dass jemand sie absichtlich aufhalten will.«
    »Zum jetzigen Zeitpunkt hat sie dafür keinen Grund«, sagte Matthew gedämpft. »Was macht sie gerade?«
    »Sie packt«, flüsterte Laurel.
    Er nickte. Es war nicht gut für Susan, hier zu bleiben. »Wohin will sie?«
    Laurel reckte das Kinn vor. »Zu meiner Großmutter.«
    Ohne sein Lächeln zu unterdrücken, betrachtete Matthew eingehend die Spitze seiner Zigarette. »Ich verstehe.«
    »Du verstehst gar nichts. Und fang ja nicht an, mir Vorhaltungen zu machen, ich würde mich in dieser Sache zu unprofessionell verhalten oder …«
    »Schon gut.« Er trat die Zigarette auf dem schmutzigen, zerkratzten Fußboden aus. »Ich werde mir auch die Bemerkung verbeißen, dass du eine sehr reizende Person bist, ganz große Klasse. Ich werde ein Taxi rufen«, setzte er hinzu, als Laurel ihn nur anstarren konnte.
    Gerade, wenn ich denke, ich begreife ihn, ging es ihr durch den Kopf, dann schlägt er einen Haken. Wenn ich nicht aufpasse, fügte Laurel in Gedanken hinzu, wenn ich nicht sehr, sehr aufpasse, dann fange ich noch an, ihn zu mögen. Mit diesem Gedanken ging sie wieder zu Susan hinein, um sie zur Eile anzutreiben.
    Nach noch nicht einmal zehn Minuten saß Laurel mit Matthew in einem Taxi und sah durch das Rückfenster auf das zweite Taxi, das Susan zu ihrer Großmutter bringen sollte.
    »Hör auf, dich um sie zu sorgen«, mahnte Matthew. »Olivia wird sie von ihrer Schwester ablenken und von allem anderen auch.«
    Mit einem Schulterzucken sah Laurel wieder nach vorn. »Daran zweifele ich nicht. Aber ich fange an zu bezweifeln, dass Anne Trulane allein in den Sumpf gegangen ist.«
    »Bleiben wir bei den Tatsachen. Beim Motiv.« Geistesabwesend drehte er eine Locke von Laurels Haar um seinen Finger – eine Angewohnheit, die er neuerdings entwickelt hatte und sie zu genießen schien. »Es scheint keines zu geben. Aber Frauen lassen sich nicht grundlos in einen Sumpf locken.«
    »Es muss eins gegeben haben.«
    »Kein sexueller Überfall«, fuhr Matthew mehr zu sich selbst fort. »Sie hatte kein eigenes Geld – und ihre einzige Erbin wäre Susan gewesen … oder ihr Mann. Er hat eine Schwester, aber auch da sehe ich keinen Gewinn.«
    »Die Leute, die ich am wenigsten eines Mordes verdächtigen würde, sind Louis

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