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Affären

Affären

Titel: Affären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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kümmerte. Ihr großes viktorianisches Haus übertraf Dans und meins bei weitem. Wir waren einige Male bei ihnen zum Essen eingeladen und liebten die modernistische Inneneinrichtung mit den Ledermöbeln und den aufeinander abgestimmten Ornamenten.
    Wir waren alle gut befreundet, obwohl Fiona nicht zu uns Läufern gehörte. Groß und kurvenreich und mit warmen dunklen Augen, war sie eher die Hausgöttin als die Freizeitsportlerin, und sie vergaß nie, Miles zu loben und ihm zu schmeicheln: Sie lobte seine Mühen.
    Diesmal parkten wir um die Ecke, gleich bei einer überwucherten Hecke bei der Trafostation, wo breite Äste das Auto von der Straße aus verdeckten, während wir einen direkten Blick auf die Bushaltestelle hatten. Wenn Dan seinen üblichen Bus nahm, würde er in zehn Minuten da sein.
    »Wie geht es dir?«, fragte Miles und öffnete seinen Gurt.
    Ich überlegte einen Moment. »Ich habe Angst«, gab ich zu. »Und ich bin verwirrt.«
    »Nicht wütend?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte meine Momente der Wut, aber sie waren alle nach Sekunden verglüht. Wie konnte ich ihm das erklären? Gestern Abend war ich nach Hause gekommen, und Dan hatte mit einer Decke vor dem offenen Kamin gewartet und den Raum mit vielen Kerzen beleuchtet. Ich sagte mir, ich sollte das mitmachen, denn ich wollte ihm keinen Grund liefern zu glauben, dass zwischen uns etwas nicht stimmte.
    Er hatte mich ausgezogen und mir einen Drink eingeschenkt, hatte mich mit Öl eingerieben und die Verspannungen in meinen Muskeln fast eine Stunde lang massiert, bis ich wie eine warme, schnurrende Stoffpuppe war.
    Dan kuschelte sich von hinten an mich und schob seine vom Öl glitschigen Finger zwischen meine Backen und drückte sie hoch gegen eine Stelle, die gewöhnlich nicht nachgab und keinen hereinließ. Als er mich geöffnet und gespreizt hatte, war ich zu einem bibbernden Stück Fleisch geworden, und im nächsten Moment hatte er seinen Schaft in meine rückwärtige Passage geschoben.
    Wie konnte ich das Miles schildern, oder wie konnte ich ihm sagen, was mir das bedeutete? Seit dem College hatte ich nicht mehr anal probiert - es war interessant, aber nicht erfolgreich gewesen. Gestern Abend war ich in Tränen ausgebrochen, dahingeschmolzen auf seinem Schaft, angetrieben von seinen Fingern.
    In den letzten Monaten hatte ich die Ehe wiedergewonnen, die ich mir immer gewünscht hatte - intim, überraschend, leidenschaftlich. Aber dafür zahlte ich einen Preis.
    »Noch nicht«, murmelte ich.
    Miles nickte. »Du liebst ihn.«
    »Ja.«
    »Und ich liebe Fiona.«
    Das bezweifelte ich nicht, auch wenn sie verschieden waren wie Kreide und Käse, hatten sie doch viel Liebe füreinander. Fiona war eine warmherzige Person, sie flirtete gern, egal, ob mit Männern oder Frauen. Sie gehörte zu den Menschen, bei denen man sich besser fühlte, weil man spürte, dass sie einen mochten. Aber ich hatte sie nie für eine Frau gehalten, die ihre Freundlichkeit zu weit gehen ließ. Erst recht nicht mit meinem Mann. »Wie konnten sie nur ...?«
    Miles strich sich mit den Fingerkuppen über die Lippen. »Es ist komisch, nicht wahr?«
    »Komisch?«
    »Ich dachte immer, wenn mal jemand einen Seitensprung haben würde, dann wir beide.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus, und eine heiße Röte überzog meine Haut. Aber es stimmte. Zwischen Miles und mir hatten seit unserem ersten Treffen die Funken geschlagen. Ich hatte ihn für attraktiv gehalten, wenn auch für ein wenig einschüchternd. Er hatte Augen, die sich außen leicht senkten, was ich immer schon unwiderstehlich fand. Es hatte Zeiten gegeben, da hatten diese Augen so wissend geschaut, als hätten sie meine verborgenen Wünsche lesen können. Ja, es hatte Momente zwischen uns gegeben. Wie an jenem Weihnachtstag, als wir Holzscheiter aus dem Schuppen hereinholen sollten, während Fiona mit dem Weihnachtsessen beschäftigt war und Dan auf den Knien lag, um den Kamin im Wohnzimmer auf Touren zu bringen.
    Miles hatte mich unter dem Mistelzweig auf der hinteren Veranda erwischt und einen Kuss eingefordert. Ich hatte zugestimmt, und ungeschickt und verlegen und kichernd näherten wir uns, bis Miles seinen Arm um meine Hüfte legte und zu einem richtigen Kuss ansetzte. Er öffnete meine Lippen und zog mich in eine Umarmung.
    Etwas Heißes und Weiches explodierte in meinem Schoß, und als ich mich von ihm zurückzog, war ich klatschnass und knallrot, ganz zu schweigen von meinen wackligen Knien. Den Abdruck seiner

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