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African Angel - Mit 50 Cents die Welt veraendern

African Angel - Mit 50 Cents die Welt veraendern

Titel: African Angel - Mit 50 Cents die Welt veraendern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Bruce-Annan
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Arbeitsaufwand nicht abschrecken ließ, der zwischen dem damaligen Zustand des Objekts und meiner Vision lag.
    Wir sollten daher schon jetzt an die Vision einer Universität glauben, die den Kindern von African Angel zugutekommen wird, die momentan auf der Warteliste stehen.
    Darüber hinaus gibt es noch ein anderes Projekt, das mir am Herzen liegt und für das ich alle Einnahmen aus dem Verkauf dieses Buches verwenden werde. Im Vorstand ist einstimmig beschlossen worden, dass der Verkaufserlös für mich persönlich bestimmt ist. Doch was soll ich mit diesem Geld? Ich selbst benötige nichts. Aber ich werde mir einen Traum erfüllen, den ich habe, seit die größeren Mädchen von African Angel zu Teenagern herangewachsen sind.
    Ich werde ein Haus bauen – genauer gesagt, eine elegante Villa. Und in dieser sollen »meine« Kinder einmal ihre Hochzeiten feiern können. Vor allem für die Mädchen ist das von großer Bedeutung, denn in Ghana können Standesunterschiede noch immer ein persönliches Glück zerstören. Es ist Sitte, dass die Brauteltern anlässlich einer Verlobung die Familie des Bräutigams in ihr Haus einladen. Bei dieser Gelegenheit wird sehr genau geschaut, aus welchem Haus das Mädchen kommt. Die Villa soll das Hochzeitshaus von African Angel sein, das ich den Eltern meiner Schützlinge für solche Anlässe zur Verfügung stelle.
    Denn was nützt es unseren Mädchen, wenn sie eine fundierte Schulausbildung sowie ein tolles Studium vorweisen können, eine gute Arbeitsstelle bekommen, aber beim persönlichen Liebesglück doch wieder von ihrer Herkunft eingeholt werden? Was nützt ihnen all das, wenn eine Ehe mit einem jungen Mann aus der besseren Gesellschaft trotzdem unmöglich ist? So groß die Liebe zwischen zwei jungen Menschen auch sein mag, erfahren die Eltern, dass die Braut aus Bukom stammt, dann zerstören sie eine solche Beziehung. Darum möchte ich ein repräsentatives Haus bauen, das alle Kinder von African Angel als das Ihrige betrachten können.
    Deutschen Lesern mag dieser Brauch altmodisch erscheinen, doch in Ghana kommt man an Gepflogenheiten wie diesen nicht vorbei. Mir ist am Glück »meiner« Kinder sehr viel gelegen, darum muss ich an alle Aspekte denken. Die Ausbildung ist mit Sicherheit der wichtigste Stützpfeiler, aber sie ist nicht alles. Auch das persönliche Glück muss auf einer guten Basis wachsen können.
    Außerdem wird die Enge und Betriebsamkeit des »African-Angel-Cottage« für die Größeren, sobald sie sich dem Erwachsenenalter nähern, unerträglich werden. Auch dann wird die Villa für sie ein Rückzugsort sein, wo sie in Ruhe lernen und ihre Freunde einladen können, ohne sich schämen zu müssen. Zum Glück verfüge ich noch über ein kleines Familiengrundstück, auf dem ich diesen Traum verwirklichen kann.
    Und schließlich gibt es noch etwas, das mich sehr bewegt und umtreibt: das Schicksal vieler afrikanischer Frauen in Deutschland. Denn ich habe feststellen müssen, dass mein Schicksal bei Weitem kein Einzelfall ist. Es gibt so viele Frauen, die voller Hoffnungen und Illusionen mit ihren Männern nach Europa kommen und ihnen dann, herausgerissen aus ihrem schützenden Familienverbund, völlig ausgeliefert sind. Selbst ich, die ich ziemlich selbstbewusst, resolut und durchaus in der Lage bin, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen, brauchte damals so lange, um mich aus meiner albtraumhaften Ehe zu befreien.
    Darum plane ich, möglichst bald einen zweiten Verein namens African Diva zu gründen. Er soll afrikanischen Frauen in Deutschland helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich gegen Misshandlungen und Unterdrückung durch ihre Ehemänner zu wehren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Frauen in solchen Situationen das nötige Selbstwertgefühl fehlt. Die »Diva« im Vereinsnamen soll die Frauen daher an ihre Würde erinnern. »Diva« heißt übersetzt »Göttin«, und wenn wir unsdarüber bewusst werden, dass jede von uns etwas Göttliches in sich trägt, lassen wir uns nicht so schlecht behandeln.
    Zudem ist es wichtig, die Frauen über ihre Rechte zu informieren. Für meinen Verein möchte ich daher Anwältinnen gewinnen, die bereit sind, sich für dieses Projekt zu engagieren. Wenn Frauen richtig beraten und notfalls vor Gericht vertreten werden, dann haben sie einen ganz anderen Stand. Auf viele Männer wird das abschreckend wirken, sodass sie sich erst gar nicht mehr so viel herausnehmen werden.
    Es gibt so viel zu tun. Ich hoffe, Gott

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