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Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Sterne neues Leben bringen, so, wie es vor Milliarden Jahren unsere Sonne mit dem winzigen Punkt im Weltall, der Erde, tat! Ich kann dem Menschen die Ausdehnung bringen, die er sucht … die Besiedlung der anderen Sterne.«
    »Fantastisch!« stammelte McKinney ergriffen. Er sank auf seinen Stuhl zurück. Dr. Paerson winkte ab.
    »Sie nennen es fantastisch. Es ist eine der Vokabeln, die Sie als Soldat außerhalb Ihres Dienstplanes noch beherrschen. Aber Sie wollen ja diese Fantastik gar nicht – Sie wollen eine Bombe aus meiner Erfindung machen und nicht der Menschheit Raum geben, sondern Sie wollen sie vernichten, auslöschen, in einer Sekunde! Das ist Ihr Plan. Zugegeben – er ist ebenso fantastisch wie meiner, er ist größer, viel größer … ich will nur Neuland suchen, öde Wüsten innerhalb der Sphäre … Sie wollen eine vieltausendjährige Kultur vernichten, Sie wollen zweieinhalb Milliarden Menschen auslöschen … Das ist ein Werk, wie es einmalig sein wird. Nur schade, daß es dann keinen Chronisten mehr gibt, der diese Tat besingen kann!«
    McKinney stützte sich auf die Tischkante. Er beugte sich zu Paerson vor.
    »Sie verkennen die ganze Lage, Paerson. Wir wollen Ihre Erfindung auf Eis legen. Wir wollen der Welt nur sagen: So, nun seid wirklich alle Brüder, reicht euch die Hand – Osten und Westen, Norden und Süden, setzt euch alle an einen Tisch, er kann für alle üppig gedeckt werden. Seht endlich, daß wir alle Geschöpfe Gottes sind und das verlorene Paradies in euren Händen liegt … in der Einigkeit aller Menschen!«
    »Und wenn einer kommt, der sagt nein – dann werfen Sie meine Bombe!«
    »Allerdings, Paerson! Wer die Gemeinschaft stört, der muß fallen … im Interesse der Völker, die den Frieden wollen!«
    »Wie schön! Das gleiche hat einmal Hitler gesagt. Und auch heute sagen alle: Wir wollen den Frieden! Man sagt es in Korea, wenn man zu Verhandlungen zusammenkommt, und man geht auseinander, weil jeder eine andere Ansicht vom Frieden hat! Und dann ist einer da, der ist stark, der hat die Paerson-Bombe, und seine Meinung ist die richtige, weil er die Gegenmeinung auslöscht!«
    »Der Mensch wird nur friedlich, wenn er Angst empfindet!« schrie McKinney hart.
    »Und da sprechen Sie noch von Brüdern?« Professor Paerson lachte laut und schrill. »Wir werden eine einzigartige Versammlung von gezeichneten Kains sein! Man wird sich bespitzeln, man wird versuchen, dem anderen sein Geheimnis, seine Übermacht zu stehlen … man wird weiter die Töchter von Atomphysikern entführen, Assistenten überfallen und verschleppen und mit Mord und Drohung versuchen, selbst an der Sonne zu stehen … an der Sonne und am Hebel, der nach einem Druck Millionen auslöschen kann. – Nein! Mein letztes Wort, McKinney – Sie bekommen meine Erfindung nicht!«
    »Man wird Sie zwingen, Professor Paerson«, schrie McKinney. Unbeherrscht trommelte er mit beiden Fäusten auf den Tisch.
    »Wen wollen Sie zwingen? Es gibt kein Papier, auf dem die Formeln und die technischen Daten stehen. Sie werden keine Unterlagen finden! Es gibt nur einen Ort, wo sich die Formeln befinden, und das ist mein Kopf. Hier, McKinney, dieser Kopf! Und den wollen Sie zwingen? Sie können ihn abschlagen lassen … das ist das höchste, was Sie können, und dann ist er erst recht stumm!«
    Der General schluckte. Sein Gesicht war rot, unter seinen Augen hingen die Tränensäcke.
    »Wir haben Los Alamos ausgebaut«, sagte er etwas ruhiger. »Wir haben in das Atomprojekt über zwei Milliarden Dollar gesteckt. Wir haben mit 1.000 Omnibussen in einem Jahr fast 30.000.000 Menschen befördert, wir haben allein für die Clinton Engineer Works, die Ihre Uranbrenner herstellen und das Metall filtrieren, 70. 000.000 Quadratmeter Bretter gebraucht – die ganze Jahresproduktion des Staates Minnesota! Wir haben für die Fundamente der Brenner und Werke 70. 000 Kubikmeter Beton in die Erde gegossen, 22.500.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt und ausgeschachtet, 40.000 Waggons beförderten des Baumaterial, das war ein Zug von 485 Kilometern Länge. 40.000 Tonnen Stahl wurden in den Bauten verarbeitet, 1.500.000 Betonblöcke und 750.000 Zementziegel bilden den Grundstock der Gebäude, an 11. 000 Masten wird das elektrische Licht zugeführt, 560 Kilometer neue Straßen wurden angelegt. An den Bauten waren Juni 1944 mehr als 45.000 Mann beschäftigt … Soll das alles umsonst, für nichts gewesen sein?«
    Prof. Dr. Paerson sah General McKinney lange an.

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