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Agenten - Roman

Agenten - Roman

Titel: Agenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: btb Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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zufrieden.«
    »Ist ja furchtbar, wie ihr hier rumkeift«, meinte Corinna, »ich hör mir das nicht länger an. Sich den schönen Tag so zu versauen! Worum geht es denn überhaupt? Dumme Eifersüchteleien, das ist doch alles!«
    »Unsinn«, sagte ich nervös, »du verstehst nichts davon, es geht um viel mehr.«
    »Um viel mehr! Aber ohne mich! Entweder wir genießen das hier, oder ihr bringt mich zurück!«
    »Das Kommando hab ich«, stellte Blümchen fest. »Das wäre gelacht«, sagte Corinna, »notfalls schwimm ich an Land.«
    »Schwimmen? In dieser Brühe? Das würd ich mir doch überlegen«, sagte Blümchen.
    »Gut, Corinna«, lenkte ich ein, »du hast recht. Lautner sucht die Konfrontation, und prompt fallen wir darauf rein. Was schlägst du vor?«
    »Zum Beispiel nicht diese Gespräche, und zum Beispiel mehr Fahrt. Warum segeln wir nicht hinüber zur Insel?«
    »Und was hast du da vor?« fragte Blümchen. »Da gibt’s nur wilde Kanickel, sonst nichts.«
    »Dann jagen wir eben wilde Kanickel«, sagte ich. »Blümchen, du bist überstimmt, und du machst, was wir sagen! Corinna, wieviele Flaschen Sekt stehn zur Verfügung?«
    »Vier, alle gut gekühlt.«
    »Vier Flaschen reichen ne Weile«, sagte ich, »nach vier Flaschen sehen wir weiter.«
     
    Wir hatten an einem kleinen Steg festgemacht, am Ufer zog sich dichtes Gestrüpp entlang, und wir hatten Mühe gehabt, in freies Gelände zu kommen. Corinna hatte vorgeschlagen,
zur anderen Seite der Au zu gehen, es war ein guter Gedanke gewesen, denn auf der anderen Seite war man weit genug weg von Lautners Demonstrationen und blickte aufunschuldiges Land. Wir hatten uns an einem schattigen Platz ausgebreitet, und allmählich hatte ich mich wieder beruhigt, mit jedem Schluck etwas mehr. In meinem Hinterkopf aber lauerte ein schlimmer Verdacht, der Verdacht, Lautner habe uns alle zum Narren gehalten, niemand anderes als er sei Lindas Freund und Begleiter. Vielleicht hatte er alles auf diesen Höhepunkt hin inszeniert, nur einer wie Lautner war für solch eine Taktik gerissen genug. Noch an diesem Tag würde sich alles entwirren, da war ich mir sicher, denn diesmal würde mich niemand aufhalten können.
    Auch Blümchen schien die Spannung kaum zu ertragen. Er hatte sich nach einiger Zeit auf den Weg gemacht, um einen Blick auf die Hafengegend zu riskieren. Nur Corinna war ruhig, wir tranken die Flaschen zu zweit, denn Blümchen hatte erklärt, er könne Alkohol jetzt nicht vertragen.
    »Denkst du an diese Geschichte?« fragte Corinna.
    »Ich geb mir Mühe, es nicht zu tun«, sagte ich.
    »Und was hast du vor?«
    »Mal sehen, es wird sich ergeben.«
    »Ich finde, du solltest ganz kühl bleiben.«
    »Ich bin aber nicht kühl, erst recht nicht nach vier Flaschen Sekt.«
    »Was kannst du schon tun? Am Ende blamierst du dich noch.«
    »Ich bin schon blamiert, wenn es dich interessiert.«
    »Diese Frau, ich schau nicht durch, was die will. Ist sie eine gute Schauspielerin?«

    »Das ist sie, aber vielleicht nicht gut genug, um Lautner gewachsen zu sein.«
    »Und du, bist du gut genug?«
    »Ich?! Du zweifelst doch nicht etwa an mir?«
    »Nein«, lachte Corinna, »nach vier Flaschen sind alle Zweifel beseitigt.«
    Blümchen tauchte hinter uns auf, seine Waden waren zerkratzt, und er fluchte über die Mückenschwärme.
    »Sagt mal, wie lang soll das noch dauern mit euch?«
    »Was hat unser Späher denn so herausbekommen?« fragte Corinna.
    »Sie sind längst alle zurück im Hafen, kein Mensch ist noch draußen. Die Arche ist schon beleuchtet, wollt ihr die Nacht hier verbringen?«
    »Kein schlechter Gedanke«, sagte Corinna. »Wir schlafen hier, und du holst uns ab morgen früh.«
    »Mensch, Meynard«, wurde Blümchen laut, »ich hab es jetzt satt. Wißt ihr nicht, was mir blüht?! Ich hab meinen Auftritt verpatzt. Ich mag gar nicht daran denken, wie Lautner das findet.«
    »Jetzt stell dich nicht an«, hielt Corinna dagegen, »ihr tanzt alle um ihn wie um das goldene Kalb! Ich weiß nicht, was ihr an dem habt!«
    »Ach, weißt du nicht…«, sagte Blümchen, »ich kann es dir sagen. Ohne Lautner läuft für mich nichts, der vermittelt die besten Kunden, zuverlässig, exakt auf die Minute. Ich kann’s mir nicht leisten, mit dem auf Kriegsfuß zu stehen. Damit das endlich klar ist!«
    »Komm, Blümchen«, versuchte ich, ihn zu beruhigen, »wir trinken jetzt aus, die letzte Flasche gemeinsam, und dann geht’s mit vollen Segeln zurück, und du bist der Käpt’n und
führst ein

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