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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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Gesicht etwas finster und verbittert wirkte. Aber in seinen Augen glänzte etwas Starkes und Liebenswertes.
    »Bist du…«, sie versuchte die richtigen Worte zu finden, »gehörst du zu… bist du ein…?«
    »Ein Vampir?«, fragte er schmunzelnd über ihr Gestammel. »Nein. Vampire sind dieselben körperlosen Wesen, die dich angegriffen haben. Nur mit dem Unterschied, dass sie sich einen menschlichen Körper genommen haben, um ihn zu besitzen. Du erkennst sie an ihren schwarzen Augen. Sie zeigen die Dunkelheit ihrer Seelen. Ich bin kein Vampir«, sagte er noch einmal und richtete sich voller Stolz auf. »Ich bin das für Rece, was deine Mutter für seinen Bruder ist.«
    Aina erschrak und sah ihn mit großen Augen an. Bedeutete das, dass ihre Mutter kein Mensch mehr war?
    »Er hat mich verwandelt und mich zu seiner persönlichenSchöpfung gemacht. So, wie Angor es mit deiner Mutter getan hat. Und so wie Rece es mit dir tun wird.«

24
Die Wahrheit
     
    Der Innenraum der Maschine war hochmodern und luxuriös ausgestattet. Aina fühlte sich, als betrete sie die Air Force One. Anstelle von Passagiersitzen gab es hier Ledersessel und Couches, Computer und Tische mit wunderschönen Lampen. An der Wand, die wohl das Cockpit vom Passagierraum trennte, war ein riesiger Flachbildschirm befestigt.
    »Bitte setz dich.«
    Reces Stimme drang von hinten an ihr Ohr. Sie fuhr erschrocken herum und blickte ihm direkt in die Augen.
    »Wir fliegen gleich los«, fügte er noch hinzu.
    Er stand so nah vor ihr, dass ihr Herz einen Satz machte und wie ein Presslufthammer los polterte. Doch plötzlich drehte er sich zu Ramon um.
    »Achte bitte auf ihren Vater«, sagte er zu ihm, woraufhin Ramon sofort wieder das Flugzeug verließ.
    Rece deutete mit einer Handbewegung auf einen der Sessel. Aina setzte sich widerwillig und nur wenige Momente später starteten die Turbinen des Flugzeugs. Er setzte sich ihr gegenüber und lehnte sich vorsichtig zu ihr vor. Er spürte, dass sie Angst hatte.
    »Du hast nichts zu befürchten, Aina«, sagte er mit beruhigender Stimme.
    Sie glaubte ihm kein Wort. Er war der Teufel! Das Böse! Und er hatte sie nur aus einem einzigen Grund beschützt: Er wollte sie zu seiner Schöpfung machen. Ihr Verstand wehrte sich immer noch gegen die Vorstellung, dass all dies wirklich geschah. Es konnte unmöglich wahr sein, dass sie hier vor einem Mann saß, der das Böse verkörperte. Dass sie so verrückt gewesen war in sein Flugzeug zu steigen und dass sie… mit ihm geschlafen hatte. Sie war wahnsinnig. Sie hätte sich einsperren lassen sollen. In eine geschlossene Anstalt, wo sie sie mit Medikamenten vollgepumpt hätten, die all ihre verrückten Gedanken und Gefühle löschten. Ja, das wäre das Beste gewesen. Und doch… hätte sie diese verrückte Geschichte so gern geglaubt. Dass der Teufel sie aus ihrem langweiligen, festgefahrenen Leben gerissen hatte und sie beschützte. Weil er… aus irgendeinem unersichtlichen Grund etwas für sie empfand. Es war ein Märchen. Kleine Mädchen glaubten an solche Geschichten. Aber nicht Aina. Sie war erwachsen. Und sie kannte diese verrückte, kranke Welt viel zu gut, um sich von einem irren Psychopathen täuschen zu lassen.
    Er hatte sie bei all ihren Gedanken fasziniert beobachtet. Ganz so, als sei alles, was er an ihr entdeckte, neu für ihn. »Du bist wirklich unglaublich, Aina«, sagte er irgendwann. »Du hast einen Vampir angegriffen, kurz darauf hast du mir ein Messer in den Bauch gerammt, danach hätte ich dich fast mit meiner Energie getötet, wir haben miteinander geschlafen und dann bist du von einem Schattenwesen attackiert worden. Und doch glaubst du immer noch, du bildest dir das alles nur ein. Deine Überzeugung verrückt zu sein«, sagte er und lehnte sich ungläubig zurück, »muss sehr stark sein.«
    Aina ließ all die Momente, die er aufgezählt hatte, nocheinmal Revue passieren und bekam eine Gänsehaut nach der anderen. »Ich habe auch mein Leben lang Träume gehabt, die ebenso real waren«, erklärte sie sich.
    Jetzt lehnte er sich wieder vor. »Und dir ist noch nie in den Sinn gekommen, dass dies vielleicht keine Träume waren?«
    Sie sah ihn erschrocken an. »Es waren Träume«, bekräftigte sie.
    »Sicher?« Er grinste wissend. »Du warst seit deiner Kindheit von dunklen Wesen umgeben, die dich vor allen Gefahren beschützten und dir dann deine Erinnerungen gelöscht haben, um nicht erkannt zu werden. In der Nacht, in der du in die Vase gestürzt bist,

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