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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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sie liegen.« Mein Blick war unverwandt auf den Panther gerichtet. »Du musst schnell rennen können.«
    »Ja.«
    »Geh langsam mit mir zurück. Wir werden einfach hübsch langsam im Wald verschwinden.«
    Doch nach zwei Schritten stolperte ich und landete schwer auf meinem Hintern. Das Fernglas hüpfte mir aus der Hand und verschwand im dichten Gestrüpp. Als ich wieder aufschaute, war der Wolkenpanther verschwunden. Da sah ich einen dunklen Streifen über uns zwischen den Bäumen aufblitzen. Schon sprang er kreischend auf uns zu, die Klauen bewehrten Flügel ausgestreckt, das Maul weit aufgerissen.
    Ich packte Kates Hand und wir rannten zwischen den Bäumen davon. Uns blieb keine Zeit. In weniger als einer Minute hätte er uns eingeholt, und dann würden wir uns ihm stellen, ihn irgendwie verscheuchen müssen. Wir waren größer und schwerer, aber er war stärker und schneller. Und seine Zähne …
    Ich riskierte einen Blick zurück und sah, wie er von Baum zu Baum jagte wie eine rotbraune Flamme durch einen verdorrten Wald.
    Kate schrie und ich hätte am liebsten eingestimmt. Vor uns lichtete sich der Wald und dahinter schien sich offenes Gelände aufzutun. Ich zerrte an Kates Hand und lenkte sie dorthin. Das war unsere Chance. Der Panther mochte Bäume, weil er sich dort sicher fühlte. Wenn wir aus dem Wald fliehen konnten, waren wir außer Gefahr.

16. Kapitel
Die Rettung
       

    Wir brachen zwischen den Bäumen hervor und standen auf einmal am Rand einer hohen Wiese. Ehe ich mich vergewissern konnte, ob uns der Wolkenpanther folgte, wurde die Sonne verdeckt und ein lautes Dröhnen ertönte hinter uns. Ich wirbelte herum und sah den Bauch eines Luftschiffs so dicht über uns fliegen, dass ich den starken Sog seiner Propeller spürte und die Motorabgase roch. Ein riesiger Schatten legte sich über die Wiese. In den Bäumen am Waldrand konnte ich einen Sekundenbruchteil lang den Wolkenpanther sehen, der sich auf einem Ast duckte und das Schiff und uns beobachtete.
    " Ich wandte mich zu dem Luftschiff. Es dauerte einige Sekunden, bis mein Verstand verarbeitet hatte, was ich sah, denn im ersten Augenblick hatte ich das Schiff für die Aurora gehalten. Wie konnte das sein? Aber dieses Luftschiff war viel kleiner, nicht einmal halb so groß wie die Aurora. Es senkte sich zur Landung in die Wiese, die Nase im Wind. Wir waren gerettet! Man hatte nach uns gesucht und nun hatte man uns gefunden! Das Schiff drosselte rasch die Geschwindigkeit, dann sprang die Besatzung aus den Luken, packte die Leinen und hielt das Schiff am Boden. In der Mitte der Wiese ragte ein hoher Ankermast empor, auf dem zwei Männer saßen und nach den Bugseilen griffen, während das Schiff gegen die Ankerhaken stieß.
    Da begriff ich.
    Ich zerrte an Kates Hand und versuchte, sie zurück zu den Bäumen zu ziehen. Ich hatte die nachtschwar ze Hülle des Schiffs erkannt und gesehen, dass es keinen Namen an Ruder und Bauch trug. Jetzt wusste ich, was das für ein Schiff war und wen es beförderte.
    »Was machst du da?«, wollte Kate wissen und versuchte, sich loszureißen. »Wir sind gerettet. Hallo! Hallo!«, rief sie und winkte.
    »Sei still!«, zischte ich. »Das sind die Piraten!«
    Zu spät. Einer der Bodenmannschaft schaute bereits in unsere Richtung. Wir waren entdeckt. Nun war Kate diejenige, die an mir zerrte, doch ich blieb stocksteif stehen und hielt ihre Hand fest umklammert.
    »Matt? Komm schon! Lauf!«
    »Los, winke«, befahl ich ihr, dann hob ich die Hand und winkte den Piraten ebenfalls zu. »Hallo ihr!«, rief ich. »Hallo!«
    »Was machst du denn da?«, schluchzte Kate.
    Ich winkte weiter. »Wenn wir davonrennen, begreifen sie sofort, dass wir sie erkannt haben. Dann wissen sie, dass wir Freunde haben, die wir warnen wollen. Sie werden uns verfolgen, die Insel durchsuchen und unser Schiff finden. Dann sind wir alle verloren. Begreifst du?«
    »Ja«, sagte sie leise.
    »Außerdem können wir nirgendwohin fliehen«, sagte ich. »Der Panther hockt immer noch in den Bäumen.«
    Kate schaute zum Waldrand. Ich wusste nicht genau, ob der Wolkenpanther dort tatsächlich noch lauerte. Es spielte auch keine Rolle mehr.
    Winkend liefen wir auf das Piratenschiff zu.
    »Wir erzählen ihnen Folgendes«, erklärte ich Kate. »Wir waren in einem kleinen Luftschiff von Van-Diemens-Land nach Hawaii unterwegs. Wir sind in diesen fürchterlichen Taifun geraten und versenkt worden. Ich bin der Schiffsjunge, du eine von zwei Passagieren. Wir sind die

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