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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Vögeln. Aber nachdem ich mit ihr die Wolkenpanther entdeckt hatte, konnte ich nicht mehr von irgendwelchen einfachen Annahmen ausgehen. Mit Kate war es noch immer am besten, über alles zu diskutieren, die Dinge einfach zu besprechen. Sie schätzte eine gute Debatte, und ich wollte, dass sie mich für klug hielt.
    »Weiter oben wird es ziemlich kalt«, erinnerte ich sie. »Und außerdem gibt es kaum Sauerstoff und Wasser. Jedes Lebewesen braucht Wasser. Man spricht nicht ohne Grund von Skyberia.«
    »Stimmt«, sagte Kate. »Aber denk mal an die Tiefsee. Natürlich, da unten gefriert es nie, aber wenn du darüber nachdenkst, dann ist die Tiefsee weit ungastlicher als der Himmel. Erinnerst du dich an die Entdeckungen, die Girard kürzlich in seiner Tauchkugel gemacht hat?«
    Ich rief mir die Berichte und Fotos aus den Zeitungen ins Gedächtnis: der furchtlose französische Entdecker im gestreiften Badeanzug neben dem seltsamen, kugelförmigen Unterseeboot.
    Der metallene Schiffskörper war mehrere Fuß dick, und er war mit Bullaugen, Lampen und Motoren ausgestattet, die ihn befähigten, in die Finsternis der tiefsten See abgelassen zu werden.
    »Girard hat Dinge entdeckt, die uns bis dahin nicht vorstellbar erschienen«, machte Kate weiter. »Einen Giftzahnfisch, der in der Tiefe von sechzehntausend Fuß lebt. Der Druck da unten beträgt mehr als dreitausend Kilogramm pro Quadratzentimeter. Stell dir das mal vor. Du würdest zusammengequetscht wie eine Zitrone. Girard hat vier Meilen unter der Meeresoberfläche Seespinnen gefunden. Da unten gibt es kein Licht mehr und auch nicht viel Sauerstoff. Ich wüsste kein Argument, warum Luftwesen nicht in großer Höhe leben sollten. Natürlich hätten sie sich in einer Weise anpassen müssen, die wir uns nicht vorstellen können.«
    »Das ist ein faszinierender Gedanke«, sagte ich zu Kate.
    »Hm«, machte Nadira und blickte in ihre Zeitung.
    »Ich hoffe, Grunel hat ein paar interessante Exemplare an Bord der Hyperion «, fuhr Kate fort. »Das würde meiner Forschung unendlich helfen. Und stell dir mal vor, er hätte einen Wolkenpanther! Das wäre noch ein weiterer Beweis. Diese langweiligen, alten Männer der Zoologischen Gesellschaft würden es sich zweimal überlegen, bevor sie mich beschuldigten, irgendwelche Knochen von Panthern und Albatrossen zu vermengen.«
    Nadira blickte auf.
    »Es ist schon eine seltsame Art von Beute, für die du deinen Hals riskierst.«
    »Also von der Beute, hinter der ihr her seid, hab ich sowieso schon genug«, meinte Kate. Und entschuldigend fügte sie hinzu: »Nicht dass ich es mir verdient hätte. Ich hab einfach das bessere Los gezogen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, überhaupt ein Los gezogen zu haben«, sagte Nadira ironisch.
    Ich lachte. »Das haben wir irgendwie verpasst. Was willst du denn mit deinen neuen Reichtümern machen?«
    Einen Augenblick lang sagte Nadira nichts, und ich hatte Angst, ich wäre zu weit gegangen.
    »Ich möchte ganz allein ein neues Leben anfangen.«
    »Du meinst, ohne deine Familie?«
    »Aber ist eure Gemeinschaft nicht furchtbar eng miteinander verbunden?«, fragte Kate.
    »Da gibt es keine Gemeinschaft«, sagte Nadira. »Es gibt so viele verschiedene Romavölker wie etwa die Kalderasch, die Manusch oder die Lovara, und alle sind anders.«
    »Ich verstehe«, sagte Kate unbeholfen.
    »Ist ja auch egal«, fuhr Nadira fort. »Tatsache ist jedenfalls, dass selbst meine eigenen Leute mich nicht als eine Roma ansehen.«
    »Warum denn nicht?«
    »Meine Mutter hat einen Gadsche geheiratet. Einen, der nicht dazugehört. Und wenn dein Vater kein Roma ist, können es die Kinder auch nicht sein. Meine Mutter wurde für unrein gehalten.«
    »War es sehr schlimm, so aufzuwachsen?«, fragte Kate.
    »Es hätte schlimmer sein können, wenn mein Vater wegen seiner Arbeit nicht immer wieder lange Zeit weg gewesen wäre. Er hat als Luftkaufmann angefangen, sich dann irgendwann mit John Rath eingelassen, und von da an wurden seine Jobs immer zwielichtiger. Nachdem er uns verlassen hatte, hat meine Mutter wieder geheiratet, einen Roma, aber wir waren immer schlechter angesehen als die anderen. Deshalb will meine Mutter mich auch so schnell wie möglich unter die Haube bringen. Weil ihr klar ist, dass es wegen meiner Abstammung nicht viele Bewerber geben wird.«
    Nadira war so hübsch, dass man dies kaum glauben konnte.
    »Hast du dabei auch etwas zu sagen?«, fragte Kate.
    »Überhaupt nichts.«
    »Sehr vernünftig.« Miss

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