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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Heckküche gewesen. Und drei Passagiere waren tot. Es war entsetzlich.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich habe die Erste-Hilfe-Koffer geholt, um die Passagiere zu versorgen. Dann bin ich ins Cockpit gegangen.« Sie habe nachsehen wollen, ob mit der Besatzung alles in Ordnung sei. »Außerdem wollte ich ihnen sagen, daß der Erste Offizier in der Heckküche verletzt wurde.«
    »Der Erste Offizier war in der Heckküche, als es passierte?«
    Kay Liang blinzelte. »Der von der Ersatzcrew, ja.«
    »Nicht der diensthabende?«
    »Nein. Der Erste Offizier der Ersatzcrew.«
    »Sie hatten zwei Crews an Bord?«
    »Ja.«
    »Wann haben die Crews gewechselt?«
    »Ungefähr drei Stunden zuvor. Während der Nacht.«
    »Wie ist der Name des verletzten Ersten Offiziers?« fragte Ca-sey.
    Wieder zögerte sie. »Ich… ich bin mir nicht sicher. Das war mein erster Flug mit dieser Ersatzcrew.«
    »Verstehe. Und als Sie ins Cockpit kamen?«
    »Captain Chang hatte die Maschine wieder unter Kontrolle. Die Crew war durcheinander, aber nicht verletzt. Captain Chang sagte mir, er habe eine Notlandung in Los Angeles angemeldet.«
    »Sind Sie schon öfters mit Captain Chang geflogen?«
    »Ja. Er ist ein sehr guter Kapitän. Ein ausgezeichneter Kapitän. Ich mag ihn sehr gern.«
    Zu enthusiastisch, dachte Casey. War die Stewardeß zuvor noch ruhig gewesen, wirkte sie jetzt nervös. Liang sah Casey kurz an und wandte dann den Blick ab.
    »War irgendein Schaden im Cockpit zu bemerken?« fragte Casey.
    Die Stewardeß dachte nach. »Nein. Das Cockpit sah in jeder Hinsicht normal aus.«
    »Hat der Captain sonst noch etwas gesagt?«
    »Ja. Er sagte, es habe ein uncommanded slats deployment gegeben. Er sagte, das habe die Störung ausgelöst, aber jetzt sei die Situation wieder unter Kontrolle.«
    Oh-oh, dachte Casey. Das würde die Ingenieure nicht gerade glücklich machen. Was Casey jedoch beunruhigte, war die technische Formulierung, die die Stewardeß benutzt hatte. In ihren Augen war es unwahrscheinlich, daß eine Flugbegleiterin sich mit uncommanded slats deployment auskannte. Aber vielleicht wiederholte sie nur einfach, was der Kapitän gesagt hatte.
    »Hat Captain Chang gesagt, warum es dazu kam?«
    »Er sagte nur: uncommanded slats deployment.« »Verstehe«, sagte Casey »Wissen Sie, wo sich die Steuereinheit für die Slats befindet?«
    Kay Liang nickte. »Es ist ein Hebel auf der Mittelkonsole, zwischen den Sitzen.«
    Stimmt, dachte Casey.
    »Haben Sie den Hebel zu diesem Zeitpunkt gesehen? Als Sie im Cockpit waren.«
    »Ja. Er war in der Up and locked-Position.«
    Wieder fiel Casey die Wortwahl auf. Ein Pilot würde up and locked sagen. Eine Stewardeß würde wohl eher sagen, daß der Hebel auf »Eingefahren« stand.
    »Hat er sonst noch etwas gesagt?«
    »Daß ihm der Autopilot Sorgen mache. Er sagte, der Autopilot versuche immer, sich einzumischen und das Flugzeug zu übernehmen. Er sagte: ›Ich mußte mit dem Autopiloten um die Kontrolle kämpfen.‹«
    »Aha. Und wie war Captain Chang zu diesem Zeitpunkt?«
    »Er war ruhig, wie immer. Er ist ein sehr guter Kapitän.« Die Augen des Mädchens gingen unruhig hin und her. Sie knetete nervös die Hände. Casey beschloß, einen Augenblick zu warten. Das war ein alter Verhörtrick: Laß den Befragten das Schweigen brechen. »Captain Chang kommt aus einer berühmten Pilotenfamilie«, sagte die Stewardeß und schluckte. »Sein Vater war Pilot während des Kriegs. Und sein Sohn ist auch Pilot.«
    »Verstehe… «
    Die Stewardeß verstummte wieder. Eine Pause entstand. Sie sah auf ihre Hände hinunter, hob dann wieder den Kopf. »Nun ja. Gibt es sonst noch etwas, das Sie wissen wollen?«
    Vor der Kabine sagte Richman: »Uncommanded slats deployment? Das ist doch das, von dem Sie gesagt haben, daß es nicht passieren kann, nicht? Dieses Ausfahren der Slats ohne Befehl.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß es nicht passieren kann. Ich habe nur gesagt, daß ich es bei diesem Flugzeug für nicht möglich halte. Und falls es doch passiert ist, wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet.«
    »Und was ist mit dem Autopilot… «
    »Das kann man jetzt noch nicht sagen«, antwortete Casey und betrat die nächste Kabine.
    »Es muß so gegen sechs gewesen sein«, sagte Emily Jansen mit einem Kopfschütteln. Sie war etwa dreißig, schlank und hatte eine Prellung auf der Wange. Auf ihrem Schoß lag ein schlafendes Baby. Ihr Ehemann lag im Bett hinter ihr, eine Metallschiene verlief von seinen Schultern zum

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