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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Geht die Straße entlang und ihr werdet einen Stall finden, wo eure Pferde ruhen können. Geht ein paar Schritte weiter und ihr werdet das Gasthaus Blassgold vorfinden, von dem ich sprach.“
    „ Habt Dank“, sprach Tarion, der sein Ross jetzt am Zügel nahm und anschließend die Straße entlang schritt, während ihm sein Trupp zu Fuß und mit Pferd folgte.
     

    Die Ritter des Königreiches Kandor teilten sich in diesem Moment, nachdem sie die Hauptstadt Mideltan in Eleran erreicht und dem König von ihrem Vorhaben erzählt hatten, in vier Truppen auf. Jeder Trupp sollte im östlichen Teil von Eleran, dort wo die Angriffe stattgefunden hatten, in eine andere Himmelsrichtung ausreiten, um die gesuchten Mörder zu finden. Sie hatten zwei Tage gebraucht, um durch die Wälder Kandors hindurch bis nach Mideltan zu reiten; über die Nacht hatten sie ein Lager etwas nordöstlich von Senkan aufgeschlagen. Die letzte Nacht hatten die Ritter in der riesigen Hauptstadt verbracht, um am nächsten Morgen bis in den Osten des Landes hindurch zu reiten. Nachdem sie ihr Ziel erreicht hatten und es bereits dämmerte, gab Oran, der Anführer der Ritter, den Befehl, die Truppe zu vierteilen. Er übernahm die Führung des Trupps, der nach Osten reiten sollte und führte die Reiterschar an, die indes so gut aufgelegt war wie Minenarbeiter zur selben Zeit in einer Silbermine. Dennoch ritt der Anführer des Osttrupps mit windgleichem Galopp zu den östlichen Dörfern Elerans hin, dort wo die schlimmsten Morde begangen worden sein sollen.
    Als die Mittagssonne die grünen Ebenen und goldenen Wiesen aufwärmte, die in der Tat durch den blühenden Löwenzahn, der zu Tausenden auf ihnen wuchs, golden schimmerten, trafen die Reiter des Osttrupps im Dorf Raken ein. Das Dorf war fast leer, denn die meisten Dorfbewohner hielten sich versteckt, spähten aus den Fenstern ihrer Häuser und starrten den fremden Reitern entgegen, als diese das Dorf betraten. Der Trupp, der aus sechs Rittern bestand, machte in der Dorfmitte halt, wo der Anführer der Ritter einen alten Dorfbewohner befragte, der gerade Wasser aus einem Brunnen schöpfte.
    „ Seid gegrüßt. Habt ihr in letzter Zeit Morde oder andere Gräueltaten vernommen?“ Der Dorfbewohner, der in einem schlichten Bauerngewand zu den Rittern aufsah, antwortete zögerlich und mit gebrechlicher Stimme: „Nein, hier nicht. Aber man munkelt, es wären in den anderen Dörfern schreckliche Dinge geschehen. Etwas ferner im Osten haben ein paar unserer Jäger geschlachtete Kälber und Schafe gefunden, die höchstwahrscheinlich aus Wenden waren. Zwei Knaben fanden wir im Grauen des Morgens, schlafend neben diesem Brunnen hier vor. Sie waren verängstigt und ein Schrecken lag auf ihren Gesichtern. Der ältere der beiden erzählte, dass schwarz gekleidete Reiter in sein Dorf geritten kamen und grausam mordeten. Der junge Bruder des älteren Knaben sprach überhaupt kein Wort mehr, als hätte man ihm die Zunge genommen. Deshalb sind die Bewohner hier so verängstigt und verstecken sich in ihren Häusern, doch ich sage, was bringt das? Türen aus Holz sollen stählerne Schneiden und Klingen aufhalten? Ha! Dass ich nicht lache.“ Nach den letzten Worten hob der alte Mann seinen Stock, den er in der rechten Hand hielt und als Gehhilfe benutzte, drohend in Richtung Osten.
    „ Habt Dank. Wir werden unser Bestes geben und versuchen, Licht in diese Sache zu bringen“, gab der Anführer rasch zurück, ehe er anschließend mit seinem Trupp im schnellen Galopp aus dem Dorf hinaus ritt, um noch weiter östlich in das Dorf Wenden zu reiten.
    Der Weg verlief einigermaßen angenehm für die Pferde, nur gelegentlich waren kleinere Hügel zu bezwingen, die aber nicht so hoch verliefen und sich zudem in die Länge zogen. Nachdem sie die goldenen Wiesen hinter sich gelassen hatten, fanden sich vor sich weite, grüne Wiesen, die in der untergehenden Sonne schwach rötlich schimmerten. Selbst der Tau, der vom Reif übrig geblieben worden war, war nun gänzlich verschwunden und die grünen Wiesen Elerans dufteten frisch und kühl für die eilenden Reiter, die wie Wind an ihnen vorbei zogen. Obwohl laut Orans Informationen das Dorf Wenden am schlimmsten betroffen war, glaubte er, wie viele der anderen Ritter auch, dass zumindest ein paar der Bewohner überlebt hatten.
    Sie ritten noch einige Stunden und die Sonne war schon fast untergegangen, als die Ritter sichtlich erschöpft in Wenden angekommen waren. Oran ritt voraus in

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