Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Gefühl habe, daß jemand mich anzulügen beginnt, scheint es so, als erinnere
sich der Betreffende plötzlich an Steve Albard und
würde nervös. Warum? Warum hat jeder Angst vor diesem Burschen ?«
    »Angst vor Steve?« Er lachte,
aber es klang nicht überzeugend. »Wer hat Angst vor ihm? Ich bestimmt nicht,
Lieutenant .«
    »Ich habe gehört, daß Virginia
Meredith halb tot vor Angst vor ihm war«, sagte ich kalt. »Er war hinter ihr
her, und sie wollte nichts von dem Burschen wissen. Ich weiß, daß er in den
letzten Wochen verdammt viel Zeit draußen im Paceschen Haus zubrachte, und der alte Mann täuschte prompt eine Herzattacke vor, als ich
seinen Namen erwähnte. Und dann war, als ich vor fünf Minuten hier eintraf,
sein — wie sagten Sie noch — Einkäufer, dieses aus einem Gruselfilm entlaufene
Monstrum, hier in diesem Lagerhaus .«
    »Wie ich Ihnen schon sagte,
Lieutenant, ist Steve an einigen guten Leopardenfellen interessiert und —«
    »- der Leopard ist bereits am
Aussterben, und das ist eine große Tragödie !« knurrte
ich. »Das haben Sie mir schon gesagt .«
    »Steve spielt in der hiesigen
Industrie die größte Rolle«, sagte er schnell. »Vielleicht schüchtert das
manche Leute ein. Ich weiß es nicht .«
    »Aber Sie schüchtert das nicht
ein ?«
    »Warum, zum Teufel, sollte es
das tun ?«
    »Den alten Mann mit seinem
maßgeblichen Anteil an Ihrem Geschäft schüchtert es jedenfalls ein .«
    »Den alten Bastard schüchtert
überhaupt nichts ein«, sagte er verbittert. »Ich wette, er hat sich nur aus
irgendeinem abwegigen Grund in Szene gesetzt .«
    »Aber Virginia hatte Angst ?«
    »Vielleicht, sie hat nie etwas
davon erwähnt .«
    Ich lächelte ihn betrübt an.
»Ich glaube, Sie lügen, Mr. Walters. Ich glaube, daß der Gedanke an Steve Albard Ihnen sogar noch mehr Angst einjagt als der Gedanke,
Sie könnten des Mordes angeklagt werden .«
    »Sie täuschen sich,
Lieutenant«, sagte er. »Glauben Sie mir !«
    »Ich habe aufgehört, den Leuten
zu glauben, als ich anfing, Polizeibeamter zu werden«, sagte ich. »Jetzt glaube
ich ihnen nur noch, wenn es bewiesen ist, daß sie die Wahrheit gesagt haben.
Zum Beispiel, wenn Sie vor Karen Donworth her in die
Gaskammer wandern.«
    Ich stand auf und ging in
Richtung der Tür, mich innerlich gegen die unter Null liegende Temperatur draußen stählend.
    »Lieutenant!« Seine Stimme
zitterte leicht. »Vielleicht kenne ich Albard nicht
von der Seite, wie ihn diese anderen Leute kennen. Vielleicht haben sie Grund,
sich vor Ihm zu fürchten, aber ich habe keinen .«
    »Na, und ?« sagte ich mit gelangweilter Stimme.
    »Wie wäre es, wenn Sie noch
einmal mit den Leuten reden würden ?« In seine Stimme
schlich sich ein schwacher Unterton von Hoffnung ein. »Vielleicht könnten sie
es Ihnen sagen ?«
    »Der alte Mann wird mir nichts sagen«,
antwortete ich. »Und Virginia Meredith kann mir nichts mehr sagen. An wen
denken Sie, Mr. Walters ?«
    »Nun«, er zögerte einen
Augenblick, »haben Sie gestern mit Marie Gallant gesprochen ?«
    »Klar !« Ich grinste ihn finster an. »Sie hat ein schlechtes Gedächtnis für Namen. Sie
erinnert sich an keinen der Männer aus Virginias Leben außer an Sie .«
    »Wie bitte?« Er holte tief Luft
und schloß für zwei Sekunden die Augen, während sich ein fahles Rot in seinem
Gesicht ausbreitete. »Ich überlege mir gerade, vielleicht könnte sie Ihnen über Albard und Virginia Bescheid sagen — wenn es stimmt,
meine ich .«
    »Vielleicht könnte sie das«,
sagte ich und nickte sachlich, »aber sie wird nicht wollen. Was soll ich Ihrer
Ansicht nach tun, Mr. Walters? Einen Gummiknüppel nehmen ?«
    »Sie ist nicht eben das, was
man eine willensstarke Persönlichkeit nennt«, sagte er langsam. »Ich glaube,
wenn Sie sie ein wenig unter Druck setzen, Lieutenant, würde sie bald auspacken .«
    »Ist das nicht ein Zufall, Mr.
Walters ?« Ich blickte ihn mit offener Bewunderung an.
»Ich habe eben genau dasselbe von Ihnen gedacht !«
    Als ich schließlich an der
Reihe der Stahlschränke vorbei bis zum Ausgang gekommen war, um aus
Leibeskräften mit den Fäusten dagegen zu hämmern, zitterte ich bereits heftig.
Die Tür öffnete sich sofort, und ich trat hinaus in die Wärme des
Spätnachmittags.
    »Alles okay, Lieutenant ?« fragte der Wachmann.
    »Einfach großartig«, sagte ich.
»Wie steht’s mit Ihnen ?«
    »Ich bin froh, wenn dieser Walters
Schluß macht und nach Hause geht«, sagte er inbrünstig. »Da hänge ich nun

Weitere Kostenlose Bücher