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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wie er herumnörgelt, könnte man meinen,
jemand habe sein winziges Ding erwischt und einen Knoten hineingemacht.«
    »Vielleicht wäre eine
Kastration die einfachere Lösung gewesen.«
    Sie kicherte krampfhaft.
»Meiner Ansicht nach ist er wegen irgendwas schrecklich nervös. Vor ungefähr einer
Viertelstunde bot ich ihm einen neuartigen Aperitif vor dem Abendessen an — gleich
dort auf der Couch — , und er war noch nicht mal interessiert.«
    »Er muß krank sein«, sagte ich
nüchtern.
    »Er wird sein Verhalten schon
bald ändern«, sagte sie. »Ich bin ein sehr aktiver Typ.«
    Ich ließ ihr ein vage
mitfühlendes Lächeln zukommen und ging dann ins Wohnzimmer. Russell saß in
einem Sessel, ein riesiges Glas Whisky fest in der einen Hand. Er starrte mich
mit unverhohlener Feindseligkeit an, als ich eintrat.
    »Was wollen Sie denn,
verdammt?« knurrte er.
    »Ein Drink wäre nicht
schlecht«, sagte ich.
    »Bedienen Sie sich.«
    Ich ging zur Bar und goß mir
einen Drink ein. Lulubelle hatte recht, was Russell
betraf, fand ich. So wie er im Augenblick aussah, mußten sogar seine Probleme Probleme haben.
    »Hardesty«, sagte ich.
    »Was?« In seinen schiefergrauen
Augen lag ein trüber Ausdruck.
    »Was zum Teufel wollen Sie
diesmal? Sie wissen doch wohl, daß Sie bereits gewaltige Scherereien mit der
Polizei haben«, zitierte ich. »Das haben Sie doch gesagt, oder nicht?«
    »Waren Sie das am Telefon,
verdammt noch mal?«
    »Ein Sergeant, genaugenommen«,
erwiderte ich. »Anita Farley hat mir heute nachmittag alles über Hardesty erzählt. Eine Stimme am Telefon,
behauptet sie — eine Stimme, die Leute erpreßt, gewisse Dinge zu tun. Hardesty erpreßte Madden , sich
auf Geschäfte mit Ihnen und Nesbitt einzulassen, bei denen er das ganze Risiko
auf sich nehmen mußte und nur ein Drittel des Gewinns zugeteilt bekam — wenn
überhaupt was.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon
Sie reden, zum Teufel«, brummte er.
    »Sie sind nur Bestandteil einer
Gruppe, Russell, gar nichts Besonderes«, sagte ich. »Hardesty hat nicht nur
Madden, Anita Farley und ihre Schwester erpreßt, sondern auch Nesbitt , Bullen und Wolfe. Was springt für Sie dabei
heraus, wenn Sie nicht reden, nachdem alle anderen bereits Zeter und Mordio
schreien?«
    »Scheiße«, sagte er mit
belegter Stimme.
    »Wenn ich Hardesty jetzt nicht
aufstöbere, werden Sie ihn für alle Zeiten auf dem Hals haben«, sagte ich.
»Denken Sie mal darüber nach!«
    Er trank sein Glas mit einem
einzigen schnellen Schluck leer, trug es dann zur Bar hinüber und begann sich
erneut einzuschenken.
    »Da nur wir beide hier sind,
sollten wir uns ausschließlich auf eine freundschaftliche Unterhaltung konzentrieren,
klar?« sagte er schließlich,
    »Klar«, pflichtete ich bei.
    »Wenn Sie versuchen, mich in
einen Gerichtssaal zu zitieren, dann schwöre ich, nie im Leben diese
Unterhaltung mit Ihnen geführt zu haben.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Die Farley hat recht«, fuhr er
langsam fort. »Eine Stimme am Telefon. Beim erstenmal stellte sich der Kerl als
>Hardesty< vor. Ich kannte ihn nicht, aber er wußte eine Menge über mich.
Er behauptete, mir in Zukunft hilfreich sein zu können. Ich hielt ihn für so
was wie einen Irren und ließ ihn das auch wissen. Daraufhin wies er mich an,
Madden anzurufen, denn dieser sei bereit, sich mit mir und Tom Nesbitt als
Partner in ein Grundstücksgeschäft einzulassen, das er allein finanzieren und
bei dem er sich mit einem Drittel des Gewinns zufriedengeben würde. Ich sagte,
nun wüßte ich mit Sicherheit, daß er verrückt sei. Warum sollte sich Madden mit
mir oder Nesbitt auch nur abgeben? Verglichen mit ihm waren wir nur lumpige
kleine Unternehmer. Rufen Sie ihn an, sagte Hardesty und legte auf. Was hatte
ich schon zu verlieren? Ich rief also Madden an, und er bestätigte alles, was
Hardesty zuvor gesagt hatte.«
    »Was hat er Ihnen erzählt, als
Sie ihn dann trafen?« fragte ich.
    »Er hat nie über Hardesty
gesprochen, wenn Sie das meinen.« Russell trank einen Schluck aus seinem frisch
eingeschenkten Glas. »Ich unterhielt mich mit Tom Nesbitt darüber. Er fand, es
sei ganz egal, wer Hardesty war, wir hätten jedenfalls Glück, ihn auf unserer
Seite zu haben. Oder vielleicht, so überlegte Tom, war er weniger auf unserer
Seite als eben gegen Madden.«
    » Hardesty soll Madden erpreßt haben, weil er ihn haßte?« fragte
ich. »An einem Profit war er gar nicht interessiert?«
    Russell zuckte die Schultern.
»Das war damals Toms

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