Alan - Eine andere Liebe (German Edition)
richtigen Bus in Richtung Linconpark. Hier war ein anderes Straßenbild. Die Häuser hatten ihren farbigen Anstrich schon vor langer Zeit verloren und waren meist nur noch Grau. Am Park angekommen ging er weiter in die Richtung, die ihm Luisa am Telefon beschrieben hatte. Alan sah sich aufmerksam um. Hier hatte Dick gewohnt? Er musste nach dem Haus nicht lange suchen und fand es gleich. Langsam ging er die Treppe hinauf. Was sollte er sagen? Zaghaft drückte er den Klingelknopf. Er hörte Schritte hinter der Tür, die ihm etwas zurief, was er aber nicht verstehen konnte. Die Tür öffnete sich und eine kleine Frau stand vor ihm und sah ihn fragend an.
››Luisa? Sind Sie es? Ich bin Alan. ... Wir hatten immer telefoniert.‹‹ Ihr ernstes Gesicht verschwand und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. ››Komm rein mein Junge. Du musst doch bestimmt Hunger und Durst haben. Komm schon.‹‹ Dabei zog sie ihn am Ärmel hinter sich her ins kleine Wohnzimmer. Am Fenster stand ein älterer Mann, der auf ihn zukam. ››Ich bin Bob.‹‹ Stellte er sich vor und wies auf einen Stuhl, dass er sich setzten solle. Luisa war in der Küche dabei etwas zu essen fertig zumachen. ››Du bist mit Dick geflohen?‹‹ ››Ja, aber seit dem Tag, habe ich nichts mehr von ihm gehört. Hat er sich jetzt mal gemeldet.‹‹ Bob schüttelte leicht den Kopf. ››Ihm wird es schon gut gehen, bestimmt. Also mach dir keine Sorgen weiter um ihn. Dick kann gut auf sich selbst aufpassen. Hoffe ich jeden Tag, seit dem er angerufen hatte und auch von dir gesprochen hatte.‹‹ Bob wollte Alan noch etwas fragen, aber dass ließ Luisa nicht zu. Der Junge sollte erstmal was essen und sich ausruhen. Bob gab nach und half mit Alan der Tisch zudecken. Nach dem Essen und dem Wein wurde Alan müde. Luisa sah es mit einem freundlichen Lächeln und zeigte ihm, wo er schlafen konnte.
Dick erholte sich von den Strapazen seiner Flucht. Endlich nach so langer Zeit konnte er wieder in einem Bett liegen. Aber das erlebte und die Bilder in seinen Kopf, von dem, was er miterleben musste, raubten ihm öfters den Schlaf, das er schweißnass aufwachte und sich erst überzeugen musste, wo er war. Ron und Ruth kümmerten sich um ihn. Beide versuchten, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Ron zeigte ihm Miami. An den Abenden saßen sie zusammen und redeten über Mike. Ron erfuhr vieles von Mike und konnte jetzt erst einiges verstehen, wenn Mike sich zurückzog und nicht reden wollte. Auch für Dick kam endlich die Zeit, seinen weiten Heimweg anzutreten. Ruth bot ihn an den Flug zu bezahlen, aber Ron gab ihm das Auto von Mike und mit dem wollte er zurückfahren. Ruth schummelt noch einen Scheck in seine Tasche, damit er für den Anfang etwas Geld hatte. Der Abschied fiel allen schwer, aber jeder von ihnen wusste, dass dieser Zeitpunkt einmal kommen würde.
Alan fühlte sich bei Luisa und Bob wohl, aber er wollte den beiden nicht auf der Tasche liegen und suchte sich einen Job. Als er Bob fragte, wo er einen Job finden konnte, hatte Bob bedenken, ob er nicht auch auf die Straße ging, wie Mike und Dick es taten bis zu jener Nacht. Alan konnte ihn aber vertrösten und ihm alles erklären. Tag für Tag ging er seiner Arbeit nach und hoffte immer am Abend, wenn er zu Luisa kam, dass sie was von Dick gehört hatten. Alans Sorgen wurden Tag für Tag größer. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Dick was passiert war, dazu war er zu stark, stärker als er selbst. Alan machte sich am Morgen für seinen Job fertig und frühstückte mit Luisa. Sie konnte nie lange schlafen und setzte sich gern zu Alan. Ihr gefiel sein Lachen, wenn sie sich unterhielten und ihre Späße machten. Oft waren sie dann mal so laut, dass Bob davon wach wurde und ärgerlich in die Küche kam. Luisa stellte wieder alles beiseite und ging, nach dem Alan fort war ins Wohnzimmer und setzte sich in ihren Lieblingssessel, um noch etwas zu lesen. Luisa hatte gerade alles zum Essen bereitgestellt, als es klingelte. Alan konnte es nicht sein, denn er hatte einen Schlüssel. Auch wurde es Zeit, dass er kam, es war immer seine Zeit, wenn er von seinem Job kam. Bob hatte sich noch etwas hingelegt. Luisa ging langsam auf die Tür zu, als es wieder klingelte. Wütend schimpfte sie vor sich her, als sie die Tür öffnete.
Erschrocken sah sie die Person an, die vor ihrer Tür stand. Sie konnte es nicht glauben und hielt die Hand auf ihr Herz. Ohne etwas zu sagen fiel sie Dick um den Hals. Laut rief
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