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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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Zeichen Zaroms. Er ist kein Soldat Arthanos.“
    Der
junge Mann sah mich stirnrunzelnd an. „Nein, das bin ich ganz
bestimmt nicht. Ein Diener Zaroms ja, aber kein Diener Arthanos.“
Anyún stellte sich nahe neben mich, als würde sie sich in
meiner Nähe sicherer fühlen. „Warum bist du mir
nachgelaufen?“ wollte sie mit dünner Stimme wissen. Die
Sache war ihr nicht geheuer. Mir auch nicht und Malja erst recht
nicht.
    „Das
weißt du doch“, antwortete er geheimnisvoll.
    Malja
verdrehte die Augen und ich musste grinsen. Welch willkommene
Ablenkung von meiner eigenen Misere. Sie hatten dem Kerl die Waffen
abgenommen. Von ihm ging keine Gefahr aus. Ich setzte mich hinüber
zu Lir, der auf dem umgefallenen Baumstamm Platz genommen hatte. „Wer
ist das?“ fragte mein Neffe.
    „Vermutlich
nicht der, der er vorgibt zu sein. Komm, reich mal den Wasserschlauch
und die gesammelten Beeren herüber. Das wird jetzt sicher
spannend.“
    „Anyún?“
Malja wartete noch immer auf eine Erklärung.
    „Er
dient auf der Insel der Magier“, erklärte die Kleine. „Wir
haben uns ein paar Mal unterhalten. Aber ich habe keine Ahnung, warum
er hier ist.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Bitte, darf
ich mit ihm unter vier Augen reden? Wir können das bestimmt
klären.“
    Malja
sah den Eindringling finster an. „Keine falsche Bewegung, ist
das klar? Falls du versuchst zu fliehen, werden wir dir einen Fuß
abschneiden.“
    Was
hatte Malja nur ständig mit Füßen?
    Er
nickte ernst, jedoch ohne erkennbare Furcht. Malja und Phiol kamen zu
uns, während sich Anyún zu dem Gefangenen setzte und
leise mit ihm sprach.
    Malja
ließ die beiden nicht aus den Augen.
    „Was
hältst du von ihm“, fragte mich Phiol.
    „Warum
fragst du mich das? Malja hat sich bestimmt schon eine Meinung über
ihn gebildet.“
    „Kwarren,
bitte. Du hattest schon immer einen siebten Sinn für Gefahr...“
    „Das
ist nur der Instinkt der Bärin“, erklärte ich. Ich
sagte ihr trotzdem, was ich dachte: „Der Kerl ist nicht der,
der er vorgibt zu sein. Wieso sollte er ihr folgen? Selbst für
einen verliebten Romantiker wäre das übertrieben.“
    „Aus
Verliebtheit sind schon viel schlimmere Dinge geschehen: Morde,
Kriege...“ Phiol seufzte. „Aber Du hast Recht. Er hat
etwas an sich... Hört sich verrückt an, aber ich glaube,
ich kenne ihn. Ich weiß nur nicht genau, woher.“
    „Dann
lass es uns herausfinden“, schlug Malja vor.
    Gemeinsam
gingen sie zurück zu den beiden jungen Leuten. Malja
verschränkte mit all ihrer Autorität die Arme vor der
Brust. „Anyún, weißt du nun, was er hier will?“
    „Es
ist, wie er gesagt hat. Wir waren eigentlich verabredet, bevor ihr
mich abgeholt habt. Wir wollten uns in der großen Bibliothek
auf der Insel treffen. Wir mussten wichtige Dinge besprechen...“
    „Wichtige
Dinge?“
    Ich
bewunderte Maljas Geduld. Ich selbst wäre an ihrer Stelle längst
ausgeflippt.
    „Es
... es ging um einen Traum“, erklärte die Kleine.
    „Oder
vielmehr um eine Vision“, ergänzte Xeros.
    „Das
reicht. Wir haben keine Zeit für Träume und dergleichen.“
Malja hielt dem jungen Mann die Spitze ihres Schwertes vor die Nase.
„Du wirst sofort umkehren. Geh dorthin zurück, wo du
hergekommen bist. Ihr könnt euer Gespräch über Träume
und Visionen gerne nachholen, wenn Anyún auf die Insel der
Magier zurückkehrt. Im Moment hat sie Wichtigeres zu tun.“
    Phiol
legte ihrer Freundin beschwichtigend die Hand auf den Schwertarm.
„Malja, lass sie berichten, um welch eine Art Traum es sich
handelte. Er scheint wichtig gewesen zu sein, wenn der Junge solch
einen weiten Weg auf sich nimmt, um mit Anyún zu reden.“
    Nach
einigem Zögern ließ die Kriegerin das Schwert sinken.
„Also gut, dann erzählt.“
    So
berichtete Anyún von dem Traum, den beide auf sonderbare Weise
gleichzeitig gehabt hatten. Und von dem nächsten Traum, den sie
ebenfalls teilten. Der erste handelte von einer Frau, die von einem
Mann in glühende Lava gestürzt wurde. Der zweite handelte
von jenem Mann und wie er des Nachts herumschlich.
    Ich
sah, wie Malja die Stirn runzelte und Phiol blass wurde. Nachdem
Anyún mit ihrer Erklärung geendet hatte, herrschte
Stille. Ich konnte nicht glauben, dass Malja und Phiol sich diese
Geschichte einfach so anhörten. Sie war einfach lächerlich.
Vermutlich war der Junge in Anyún verliebt und lief ihr
deshalb nach. Die Geschichte mit den Träumen war eine nette
Masche, um ein Mädchen

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