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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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einer Verbrennung und Anyún vermutete, dass sie
solche Verletzungen auch am Rest des Körpers finden würde.
Als sie seine Wange berührte, glühte seine Haut. Er hatte
hohes Fieber.
    „Ich
kann Euch helfen. Stimmt Ihr zu?“
    „Zu
was?“
    „Magie
an Euch anzuwenden. Ich möchte das ungern gegen Euren Willen
tun.“
    „Habe
ich eine Wahl?“ krächzte er.
    Sie
konzentrierte sich auf ihre Magie. Als sie seine Schläfe
berührte, stöhnte er vor Schmerz auf.
    „Gleich
wird es nicht mehr wehtun“, versprach sie. So flüsterte
sie das Wort der Heilung und unter ihren Fingern verschwand mit
sanftem Leuchten das verbrannte Gewebe. Erst erschien rohes Fleisch,
doch schon bildete sich neue Haut. Anyún zog ihre Hand
zufrieden zurück.
    Verwundert
betastete ihr Patient seine Schläfe. „Wer bist du, dass
dir eine solche Magie innewohnt?“
    „Nur
ein Mädchen von der Insel der Magier“, sagte sie artig
ihren Spruch auf. „Ich kam mit Prinz Arthes hierher...“
    „Xeros
ist hier?!“ Er richtete sich etwas auf, verzog jedoch sogleich
das Gesicht vor Schmerzen.
    „Vorsichtig,
Ihr habt noch immer Fieber. Ja, er ist hier, hier unten irgendwo in
diesem Verlies.“
    „Und
du bist eine Heilmagierin!“ Er konnte seine Gefühle kaum
beherrschen, um leise genug zu sprechen. „Dann hat Zarom meine
Gebete doch erhört! So lange habe ich dafür gebetet, dass
er jemanden schicken würde.... Und er hat Euch geschickt! Jetzt
wird alles gut.“
    „Ihr
sprecht im Fieber... Darf ich auch Eure anderen Verletzungen heilen?“
    Er
nickte, den Blick fest auf sie gerichtet. Als sie die anderen
Verbrennungen an den Armen, seiner Brust und an den Fußknöcheln
geheilt hatte, ließ sie sich erschöpft gegen die Wand
sinken.
    „Wann
immer du deine Heilmagie einsetzt, benutzt du deine eigene
Lebenskraft“, stellte er fest.
    „Ja,
ich weiß. Doch ich habe meine Kräfte erst vor kurzem
entdeckt und kann sie noch nicht so recht einschätzen.“
Sie streckte die Hand nach seiner Stirn aus. „Lasst mich auch
Euer Fieber lindern.“
    Er
schob ihre Hand sachte fort. „Nein, spare deine Kräfte. Du
wirst sie gegen Arthano brauchen.“
    „Gegen
Arthano? Wie meint Ihr das?“
    Er
lächelte im Licht ihrer Flamme. „Du hast ja keine Ahnung,
wozu du fähig bist.“ Doch statt seine Worte zu erklären,
wechselte er das Thema. „Welcher Tag ist heute?“
    „Ich
... keine Ahnung. Ich glaube, bald ist Neumond.“
    „Dann
bleibt uns nicht viel Zeit. Ruhe dich aus, damit wir uns auf die
Suche nach Xeros begeben können.“
    „Ihr
kennt ihn schon lange?“ stellte sie fest. Denn er benutzte
Arthes’ Namen aus den Tagen seines Dienstes in Zaroms Tempel.
    „Ja.“
Er pustete ihr Licht aus, sodass sie sich wirklich ausruhte. „Wir
traten am selben Tag dem Orden Zaroms bei. Lange teilten wir uns ein
Zimmer, bevor er seine Ausbildung zum Krieger und ich die meine als
Novize begann.“
    „Ihr
seid gefoltert worden. Was wollten die Feuerpriester von Euch?“
    „Ich
verrichtete meinen Dienst in der Bibliothek unseres Ordens. Arthano
hat die meisten Priester getötet oder verjagt. Uns Novizen
betrachtet er als keine große Gefahr. Viele von uns sind hier
unten. Sicher für den Fall, dass wir ihm noch nutzen könnten.“
Seine Stimme klang finster.
    „So
warst du ihm von Nutzen?“
    „Ja,
sie quälten mich mit ihrem dämonischen Feuer, bis ich ihnen
verriet, was sie wissen wollten: Den Aufbewahrungsort unserer
geheimen Bücher, jener Bücher, die sich mit dem Dämon
und seinem Feuer beschäftigen. Arthano strebt nach immer
größerer Macht. Und in diesen Büchern finden seine
Priester den Weg dazu. Niemand kann ihn jetzt noch aufhalten, niemand
außer Xeros und dir.“
    Anyúns
Haut kribbelte. Seine Worte waren schleierhaft. War das Fieber die
Ursache dafür?
    „Lass
uns Xeros suchen und die anderen Novizen befreien, bevor Arthano
seine Pläne umsetzen kann.“
    „Warte“,
hielt Anyún ihn zurück. Sie ließ eine neue
Lichtflamme auf ihrer Handfläche entstehen und sah ihn forschend
an. Seine dunklen Augen glänzten noch immer. Doch er sah bereits
etwas weniger blass aus. „Wie lautet dein Name?“
    „Ich
bin Rynion, der letzte lebende Wächter der geheimen Bibliothek.“

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