Alarm auf Wolke sieben
Löwen gehen.“
Auf dem Weg zur Mastersuite betrachtete er den Teenager. Er war in letzter Zeit so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass ihm erst jetzt auffiel, dass sich auch Jareds Laune kontinuierlich verschlechtert hatte. „Alles in Ordnung?“, fragte John.
„Alles bestens.“
Offensichtlich war genau das Gegenteil der Fall. „Machen deine Freunde dir Schwierigkeiten?“
„Einige von ihnen“, gab Jared zu. Es klang jedoch nicht so, als wäre es das eigentliche Problem. „Die meisten sind in Ordnung.“ Er verzog den Mund. „Na ja, die meisten ist wohl übertrieben. Viele stellen mir blöde Fragen, wie man sich fühlt, wenn man des Mordes angeklagt ist und so. Aber diejenigen, die mir wichtig sind, sind bisher ziemlich cool.“
„Wie die kleine Priscilla Jane.“ John lächelte bei dem Gedanken an sie. „Wie läuft’s denn bei ihr zu Hause?“
Jared versteifte sich. „Woher soll ich das wissen? Die Nummer, die sie mir gegeben hat, stimmt nicht.“
Aha. Da lag der Hase im Pfeffer. „Gert war von P J.s Mutter nicht sonderlich begeistert“, sagte er zu dem Jungen. „Soll ich mich mal nach ihr erkundigen?“
Einen Augenblick lang sah Jared aus, als wäre das sein größter Wunsch, aber dann setzte er wieder seine Ist-mir-doch-egal-Maske auf. „Nö. Wenn sie mit mir reden wollte, hätte sie mir gleich die richtige Nummer gegeben.“
„Sie könnten umgezogen sein.“
„Aber ich bin nicht umgezogen. Sie hätte mich von der neuen Nummer aus anrufen können. Von mir aus kann sie zum Teufel gehen.“
John sah das zwar anders, aber er nickte nur. „Du bist der Boss“, sagte er sanft. „Sag mir Bescheid, falls du es dir anders überlegst.“
An der Mastersuite angekommen, klopfte er an die Tür. Es herrschte vollkommene Stille. John wartete einen Moment und klopfte dann erneut. Als er daraufhin wieder nichts hörte, hämmerte er mit der Faust an die Tür. „Dee Dee!“
„Hm?“ Ihre Stimme klang schlaftrunken.
„Mach auf. Wir müssen mit dir reden.“
„Kommt später wieder.“
„Nein, jetzt!“
„Oh, zum Teu…“ Der Fluch brach ab. Durch die geschlossene Tür hörten sie das Geräusch nackter Füße auf Parkett. Eine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen, und Dee Dee funkelte sie böse an.
Sie war praktisch nackt.
26. KAPITEL
J ohn sah zu Jared hinüber, der entgeistert Dee Dees voluminösen Busen anstarrte, der unter dem durchsichtigen Babydoll gut zu erkennen war. Offensichtlieh schwor sie auf glamourös-verruchte Dessous,die die Vorzüge der weiblichen Figur eher zur Schau stellten, als sie zu bedecken. Dem armen Jungen fielen fast die Augen aus dem Kopf.
Unfreiwilligerweise musste John lächeln. „Vielleicht solltest du deine Zunge wieder einrollen, bevor du noch drauftrittst“, schlug er trocken vor. „Und Sie“, sagte er zu Fords Witwe, „ziehen sich gefälligst einen Morgenmantel an. Jared hat für einen Morgen genug gelernt.“
„Gar nicht“, sagte Jared, jedes Stück nackte Haut begierig musternd. „Ich könnte noch viel mehr lernen.“
Dee Dee warf einen kurzen Blick auf Johns Hosenschlitz, zuckte mit den Schultern, drehte sich um und tappte zurück ins Zimmer.
„Mist“, sagte Jared wehmütig. „Sie sieht rattenscharf aus.“ Er sah zu, wie die Witwe seines Vaters in ihrem praktisch durchsichtigen Oberteil und dem Stringtanga durch eine Seitentür verschwand. Dann drehte er sich zu John um und stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Haben Sie das gesehen? Sie hat geguckt, ob sie Sie scharf gemacht hat.“ Er steckte die Hände in die Taschen, um seine eigene Erektion unauffällig zu tarnen. „Aber es war ihr völlig egal, was sie mit mir gemacht hat.“
„Du bist siebzehn.“ John stieß ihn kumpelhaft mit der Schulter an. „Wenn du bei ihrem Anblick keinen Ständer bekämst, wäre irgendwas nicht in Ordnung.“
„Schon, aber Sie sind auch ein Mann und noch nicht sooo alt.“
„Ja.“ Er lächelte den Jungen an. „Immerhin brauche ich noch keine Gehhilfe.“
„Warum hat es dann bei Ihnen nicht funktioniert?“
„Keine Ahnung. Es ist nicht so, als hätte mir der Anblick nicht gefallen. Ich schätze, die Zeiten, bei denen mich der bloße Anblick irgendeiner nackten Frau verrückt gemacht hat, sind vorbei.“
„Also, bei mir nicht“, sagte Jared grinsend. Erwirkte plötzlich viel sorgloser, als John ihn jemals zuvor gesehen hatte.
Kurz darauf kehrte Dee Dee zurück. Diesmal trug sie einen roten Seidenkimono. John sah,
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