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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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spurlos verschwunden, nichts hatte sich erhalten! So hing ich vor Reg wie ein erlegter Hase im Dachgebälk der Försterhütte.
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    Bob kam mir zu Hilfe. Er dirigierte die Kugel mit dem Einstieg so in meine Nähe, daß ich den Rand erreichte und mich mit rotem Kopf in den Polstern des Sessels verstecken konnte.
     
    „Wie geht’s, was machen die achthunderttausend Tonnen Fremdmaterie?“ fragte ich Reg.
    „Dazu nachher. Du scheinst dich wohl zu fühlen?“
    „Ja, es ist auszuhalten. Man kann mit Spinks auskommen, natürlich auch mit Bob!“ Die letzten Worte kamen als hastige Ergänzung, und ich stellte mi t Bestürzung fest, daß ich beinahe vergessen hätte, Bob zu erwähnen. So schnell kann das gehen.
    Dabei wäre es gar nicht so gemeint gewesen. Aber Reg hatte es so verstanden.
    „Aha, mit Bob natürlich auch… Du redest schon wie dieser Spinks! Verträgst dich wohl gut mit ihm, ja? Ich hoffe, du hast ihm schon deine Meinung über diese…. diese Sache gesagt, deinem netten Magister Spinks!“ Er troff geradezu vor Ironie.
    Ich wurde langsam wütend und fuhr ihn barsch an: „Erstens: Schrei nicht so rum! Ein Raumkreuzer ist kein Wolkenkratzer, hier versteht man jedes Wort, das woanders gesprochen wird.
    Zweitens: So wie du davon sprichst, beleidigst du Bob. Drittens: Du hast dich bequem aus der Affäre gezogen, ich bin dagegen mit dem Problem konfrontiert. Und damit viertens: Ich habe ihm mehr als einmal meine Meinung gesagt. So wie du kann man das nicht machen, dazu ist das alles viel zu ko mpliziert! Und schließlich fünftens: Wie kommst du überhaupt dazu, mich so anzufahren?“
    Er brummte irgend etwas Unverständliches. Schließlich sagte er es offen heraus: „Ich verstehe nicht, daß du mit diesem Menschen mitfliegen konntest!“
    Jetzt war die Reihe an mir, vom Leder zu ziehen. „Dieser Einfall entstammt meines Wissens den Überlegungen eines gewissen Reg Reganta, der mir Magister Spinks als einen netten Kerl ans Herz gelegt hat und dessen voreilige Einschätzung im Grunde genommen so verkehrt gar nicht war. Daß meine Kenntnisse über TRANSTERRA eventuell nicht ganz ohne Bedeutung für die Rettung von dreißigtausend Menschen sein könnten, rechtfertigt allein meine Anwesenheit. Aber damit will ich nichts erklären. So wie du das machst, erreicht man nämlich höchstens das Gegenteil von dem, was man will.“
    „Das ist eine Frage der Moral!“ versuchte er zu widersprechen.
    „Du redest Unsinn. Das ist Politik. Und obwohl ich in solchen Dingen ein ungeschickter Trottel bin, diesmal war mein Wurf der bessere. Glaub es mir!“
    „Na gut. Aber versprich mir, daß du mit ihm nicht so nachsichtig verfährst, wie es deine Art ist. Das sind Verbrecher, diese Leute!“ begehrte er ein letztes Mal auf.
    „Ich versuche ihn zu überzeugen. Aber mach dir keine Illu-sionen. Man kann nicht erst den Menschen ändern und dann die Verhältnisse. Spinks ist nur ein kleines Licht auf dem Kronleuchter Korenth. Im Augenblick sind mir die sechshundert Raumkreuzer wichtiger. Was gibt es darüber Neues?“
    Regs Miene verfinsterte sich noch mehr. „Signale irgendwelcher Art konnten nicht registriert werden. Wir tappen immer noch im dunkeln, was die Herkunft des Objekts angeht. Deshalb rufe ich euch; Achternak hat die Magnetaufzeichnungen freigegeben. Seht euch das an!“
    Das Bild wechselte, und der Adler erschien auf dem Schirm.
    Ohne das Objekt. Und plötzlich begann neben Atair etwas zu glimmen. Wie ein durchlässiger Nebelschweif, der sich zusehends verdichtet. Aus dem Glimmen wurde ein dichtes Glühen.
    Und schließlich strahlte dort der verteufelte kleine Lichtpunkt.
    Das war alles.
    „Sieht wirklich so aus, als ob es hinter einer vorbeiziehenden Dunkelwolke gestanden hätte, wie Achternak sagte“, bemerkte ich.
    „Ja, aber es sieht eben nur so aus. Du weißt am besten, daß das unmöglich ist, du hast den Tunnel ja inspiziert.“
    „Also nichts.“
    „Nichts.“
    „Wir werden sehen“, sagte ich enttäuscht. Keine Signale –
     
    das war eine Enttäuschung für mich. Nicht weil ich es mir gewünscht, sondern weil ich es insgeheim erwartet hatte. Ich fragte ihn nach den Fliegenden Hunden.
    „Sie entfernen sich vom Tunnelausgang. Wir haben ihnen eine Kappaorder gesendet – die achte! – mit der Weisung, den Tunnel für die Formation HELIOS freizugeben“, antwortete Reg. „Daraufhin haben sie sich gemächlich aus dem Staub gemacht. Aber sehr eilig scheinen sie es nicht zu haben. Und das Objekt

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