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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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klar. Hatte er nicht gemerkt, daß ich schon vor einer Minute gesagt hatte, daß die Schlitze sich nicht drehen lassen? Oder hatte er mich wirklich durchschaut? Mir war elend. Einen Menschen wie Achternak zu betrügen macht keinen Spaß.
    „Geh hinein!“ forderte Achternak. In dieser Sekunde meldete sich Bob, der alles genau verfolgt hatte. „Pyron, die Ringe drehen sich wieder. Beeile dich!“
    „Wieviel Zeit habe ich noch?“ fragte ich unnötigerweise zu-rück, ich hätte nur auf die Uhr zu sehen brauchen. Was hatte das zu bedeuten, daß sich diese vermaledeiten Ringe wieder bewegten? Hatten sie nur angehalten, damit ich mich ungefährdet dem Raumkreuzer nähern konnte? Das war nicht aus-zuschließen und bot sich eigentlich als Erklärung an. Aber sie hatten die Ringe vorher schon gestoppt.
    „Dreiundvierzig Minuten“, antwortete Bob. „Wenn du in fünfunddreißig Minuten nicht wiederkommst, holt dich Magister Spinks.“
    „Gut. Ihr wißt, wie der Öffnungsmechanismus funktioniert?“
    fragte ich. Bob bestätigte es. Einmal wollte ich noch blödeln.
    „Habt ihr auch einen Perlmuttknopf? Vielleicht reagiert die Automatik nur auf Perlmutt!“
    Achternak sagte barsch: „Halt die Klappe! Reiß dich jetzt zusammen und geh hinein. Wenn du durch irgendwelche Gän-ge oder Räume gehst, dann laß dort, wo du hingehst, Ausrü-
    stungsgegenstände zurück, wenn sie nicht reichen, markiere entsprechende Stellen mit dem Handwerfer. Aber behutsam, bitte! Mit der geringsten Leistung! Wir können uns kein Risiko erlauben. Schlägt der Kontaktversuch fehl, kehre sofort um, dann müssen wir… Du weißt schon!“
    Nein, Albert! sagte ich mir. Ich werde nur zurückkehren, wenn ich meine Aufgabe erfüllt habe! Wenn nicht, werde ich mit ihnen gemeinsam sterben. An Spinks, der mich im Notfall holen wollte, dachte ich nicht. Ich fühlte mich sehr wohl in der Rolle des Märtyrers, und der Gedanke an den Tod schreckte mich in diesem Augenblick kaum.
    „Was machen wir, falls die Funkverbindung abreißt, wenn ich drin bin?“ fragte ich.
    „Nichts. Du hast doch einen Kopf zum Denken. Du gehst weiter und versuchst, ohne unsere Ratschläge auszukommen, klar?“ antwortete Achternak.
    „Klar, ich habe einen Kopf, mit dem man notfalls auch denken kann. So, ich gehe jetzt hinein. Mit einem Fuß bin ich schon drin. Da ist noch ein Widerstand zwischen drinnen und draußen, als ob man den Fuß ins Wasser steckt. Gleich bin ich ganz drin. Hier ist alles rot. Und zottig. Das sieht vielleicht seltsam aus, gar nicht wie in einem Raumkreuzer. Das müßtet ihr sehen. Hallo, hört ihr mich noch? Meldet euch mal! Hallo…. hallo… Ihr hört mich also nicht? Sagt doch endlich, ob ihr mich hört! Hallo…“
    Nun war ich allein. Die Verbindung war tatsächlich abrupt abgebrochen. Damit war zu rechnen. Ich blickte mich um. Was ich sah, ließ mich einen Augenblick daran zweifeln, tatsächlich den Einstieg gefunden zu haben. Vor mir befand sich zwar ein Ding, das man wie einen Gang betreten konnte, das aber bestimmt kein Gang war. Gänge sind gerade. Und wenn sie einmal gebogen sind, dann schön gleichmäßig. Worin ich mich befand, war nicht exakt definierbar. Das Gebilde war schief und krumm und verengte sich an mehreren Stellen. Die Wände glühten rot unter einem seltsamen Behang aus daumendicken behaarten Zotten. Das Ganze sah so aus, wie ich mir einen Darm von innen vorstelle. Wirklich, ich fühlte mich wie eine von einem Vogel verschluckte Mücke.
    Mir wurde sehr unbehaglich, als ich feststellte, daß diese Zotten genauso neugierig waren wie die Antilopenhörner in dem Wabengürtel. Sie bogen sich elastisch zu mir herüber und folgten meinen Bewegungen. Die Quelle des roten Lichtes blieb unter diesen Zotten verborgen.
    Mein Blick fiel zufällig auf die Anzeige des Gasanalysators.
    „Verdammt“, murmelte ich vor mich hin, „das Ding ist ja defekt!“ Ärgerlich, daß es mir erst jetzt auffiel; das hätte böse Folgen haben können. Auf der Anzeige leuchteten die Symbole für Stickstoff und Sauerstoff, siebzig und dreißig Prozent.
    Erdatmosphäre also. Natürlich kompletter Unsinn, das war unmöglich. „Egal“, brummte ich. Was brauchte ich den Gasanalysator? Was ich brauchte, war eine Idee. Eine Idee, wie ich und wo ich die Herren dieses Raumkreuzers finden konnte.
    Ich lief den gewundenen Gang entlang und spähte nach einer vernunftbegabten Regung. Die Zotten richteten sich nach mir aus und starrten mich an. Die Bewegung fuhr wie ein

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