Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Boss‹.«
    »Zado?«, rief Klößchen. »Wir haben zwar über 500 Schüler auf der Penne. Aber keiner heißt Zado. Das weiß ich genau.«
    »Logo! Zado ist nur der Deckname. Wer sich dahinter verbirgt? Wir wissen nicht, ob es jemand aus dem Internat ist oder von draußen. Vor allem stellt sich die Frage: Zeigt sich dieser Zado seinen Opfern? Prügel setzt ja Handarbeit voraus. Ferngesteuert oder fabrikmäßig läuft das nicht. Vielleicht tritt Zado maskiert auf, wenn er den Kleinen eine reindrischt. Die machen sich in die Hosen, liefern ihre Wertsachen bei ihm ab und er plündert weiter.«
    »Unerhört!«
    »Der Erpresserbrief hat außerdem ein PS.«
    »Was? Eine Pferdestärke?«
    »Nein. Ein Postskriptum (Nachschrift). Und zwar heißt es dort: ›Uhr, Kugelschreiber und Geld sind der Jahresbeitrag für deine Schutzmacht.‹«
    »Schutzmacht?«, fragte Klößchen. »Ich denke, Amerika ist unsere Schutzmacht. Militärisch gesehen. Wozu brauchen unsere westlichen Verbündeten den Kugelschreiber und...«
    »Spinn nicht. Dieser Zado fühlt sich offenbar als Boss einer Schutzgeld-Mafia. Wie die verfährt, kennt man aus Gangsterfilmen. Das Opfer muss dafür blechen, dass ihm nichts passiert. Wenn es nicht bezahlt, geht es ihm an den Kragen. Das ist ganz schlicht Erpressung. Die andern Mitschüler, die sich die blauen Flecke eingehandelt haben, wollten offenbar anfangs nicht. Dann gab’s Senge und sie haben bezahlt. Deshalb, Willi, können wir davon ausgehen, dass die Genannten nicht die Einzigen sind, an denen Zado sich bereichert. Nein! Das sind nur die augenfälligen Beispiele. Abschreckende Beispiele. Etliche andere unter den Duckmäusertypen aus der Unterstufe lassen es gar nicht so weit kommen. Die sehen die Blessuren (Verletzungen) der anderen und machen gleich das Portemonnaie auf.«
    »Ich bin empört. Solche Zustände an unserer Penne? Da erwacht mein Internatsstolz, von dem ich sonst gar nichts spüre. Du, warum werden wir nicht erpresst?«
    »Erstens sind wir Mittelstufe, also schon meilenweit von den Kleinen entfernt. Zweitens weiß Zado sicherlich, dass er mit uns das nicht machen kann. Er brauchte dann selbst eine Schutzmacht – etwa von der Größe der USA.«
    Klößchen nickte und quetschte nachdenkliche Falten auf sein Mondgesicht.
    »Hast du mit Lurch gesprochen?«
    Tim schüttelte den Kopf. »Das wäre falsch. Er ist doch der Schisser vom Dienst. Lurch hat Angst vor Tieren, Kellerräumen, Dunkelheit, Freistunden, Paukern, Weltkriegen, Mädchen, Marsmenschen, Gespenstern – einfach vor allem. Nie würde der mir was sagen. Muss er auch gar nicht. Ich weiß ja Bescheid. 16 Uhr im MAUSELOCH. Zado tanzt an, um seine Beute zu grapschen. Wundern wird er sich. Und wenn Zado nicht ein Einzeltäter ist, sondern eine ganze Bande dahinter steckt – dann erwischen wir den ersten.«
    »Sehr gut. Das MAUSELOCH liegt günstig.«
    »Na ja, so günstig nicht. Im zweiten Stock wäre es mir lieber.«
    In der großen Internats-Schule vor den Toren der Großstadt tragen bekanntlich alle Schülerbuden Eigennamen. Sinnfällig sind besonders die der jüngeren Schüler.
    Tim und Klößchen – die Einzigen, die eine Zweierbude bewohnen; denn alle anderen sind vielbettig – haben ihr zweites Zuhause ADLERNEST getauft. Das ADLERNEST befindet sich im zweiten Stock des sogenannten Haupthauses, das im Parterre über Klassenräume und den Speisesaal verfügt. Das dreibettige MAUSELOCH, in dem Hans-Peter Mühlsen schlief, lag im ersten Stock, also eine Treppe tiefer als das ADLERNEST.
    »16 Uhr«, meinte Klößchen, »ist eine gute Zeit für Zado, den Boss. Da sind alle Unterstufler in der Arbeitsstunde.«
    »Die Mittelstufler auch. Mit Ausnahme von Peter Carsten. Der lauert im MAUSELOCH hinter dem Schrank.«
    »Stark. Aber du musst darauf achten, dass Zado dich nicht reingehen sieht. Du! Ob vielleicht ein Pauker dahintersteckt?«
    »Halte ich für unwahrscheinlich. Allerdings – manchen Steißtrommlern ist alles zuzutrauen.«
    Klößchen zog seine Uhr zu Rate. »In spätestens einer Stunde wissen wir’s.«

3. Tim wird zum Direx befohlen
    15.30 Uhr.
    Cool bleiben!, dachte Tim.
    Aber das Jagdfieber heizte sein Blut auf. Er hatte Mühe, stillzusitzen.
    Es war kühl im ADLERNEST. Seit Anfang Mai wurde nicht mehr geheizt. Das war eine internatseigene Regelung. Sie wurde stur durchgeführt – auch wenn Mitte Mai Schnee fiel.
    Klößchen saß auf dem Bett, den dicken Bademantel um die Schultern gehängt. Eine Tafel Schoko bestand

Weitere Kostenlose Bücher