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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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den Boden gerichtet waren und bei denen es irgendwie um Schlangen ging. Er’rils Lippen strafften sich besorgt. Seit der Mahlzeit am Tag zuvor hatte das Kind vermutlich nichts mehr gegessen. Er sollte unbedingt einen Platz finden, wo sie schlafen und sich ein wenig erholen konnte. Auf diese junge Frau lauerten Gefahren, die weit schlimmer sein mochten als solche körperlicher Natur.
    Am liebsten hätte er den Arm um Elena gelegt, aber er war vollauf damit beschäftigt, die blakende Fackel zu halten. Zum ersten Mal seit langem bedauerte er den Verlust seines zweiten Arms.
    Er sah, wie Bol an einer Kreuzung dreier geröllbedeckter Gänge zögerte. Die unterirdischen Ruinen der alten Schule waren ein Labyrinth steinerner Korridore, die kreuz und quer verliefen, und eingebrochener Kammern. Zunächst war Bol voller Gewissheit durch dieses Tunnelgewirr geschritten, doch je weiter sie kamen, desto häufiger blieb er stehen, kratzte sich am Kopf und blinzelte.
    Er’ril trat neben ihn. »Stimmt etwas nicht?«
    »Offenbar bin ich falsch abgebogen. Ich kann mich an diesen Quergang nicht erinnern.«
    »Was sagst du da?«
    »Ich sage, wir haben uns verlaufen. Es gibt viele Bereiche dieser Ruinen, die ich noch nicht erforscht habe. Einige Teile drohen einzubrechen. In einigen Teilen herrschen irgendwelche Monster der Unterwelt und bewachen ihr Refugium gegen Eindringlinge.«
    »Und wo sind wir jetzt?«
    Wie als Antwort ertönte ein lautes Zischen rings um sie herum. Elena, immer noch an Er’rils Seite, stieß einen erschreckten Laut aus.
    Bol senkte die Laterne tiefer. »Wie schnell kannst du rennen und dabei Elena tragen?« flüsterte er Er’ril zu.
    »Warum?«
    Bol spähte in die Dunkelheit. »Ich wusste nicht, dass sie ihr Gebiet so weit ausgedehnt haben. Die winterliche Kälte muss sie in diese tieferen Regionen getrieben haben.«
    Er’ril lauschte auf das immer lauter werdende Zischen. »Schlangen?«
    Bol schüttelte den Kopf. »Schlimmer. Viel schlimmer. Felskobolde.«
     
    Die beiden Skal’ten schlugen mit den Flügeln in der kalten Nachtluft, während Kral sich mühsam aufrichtete. Eines seiner Knie verweigerte ihm den Dienst, und er griff nach Rorschaffs Widerrist, um nicht umzufallen. Das Schlachtross kam näher zu ihm heran. Obwohl die Augen des Pferdes weit aufgerissen waren vor Angst und sein Fell vor Schweiß glänzte, blieb Rorschaff treu bei seinem Herrn stehen, bereit, ihn zu schützen.
    Das Skal’tum hinter ihm kicherte, was sich anhörte, als polterten während eines Unwetters Steine durch ein Flussbett. »Mein kleiner Vogel hat ssich den Flügel gebrochen. Komm, ich mach ihn wieder heil.«
    Kral hörte das Kratzen von knochigen Flügeln und Klauen, die sich seinem Rücken näherten. Er schaute auf seine leeren Hände - er war unbewaffnet. Bei dem Sturz vom Pferd hatte er die Axt verloren. Sie lag jetzt in der Nähe des zweiten Skal’tums am Boden. Er brauchte einen Ersatz für seine Waffe - doch woher sollte er den bekommen? Sinnlos…
    Das zweite Skal’tum kroch näher zu ihm heran. »Wir hatten eine weite Reisse biss hierher. Wir könnten eine kleine Mahlzeit vertragen, bevor wir die Kate ausseinander nehmen und unssere eigentliche Beute ssuchen.«
    Beide Skal’ten zischelten jetzt bösartig. Grüner Schleim tropfte von den Klauen des Ungeheuers vor ihm, während es ihn mit den Augen verschlang wie ein Hund, der sabbernd nach einem Knochen giert.
    Krals Hand legte sich auf eine seiner Packtaschen. Er löste den Riemen und schlug die Abdeckung zurück.
    »Nun, wass glaubt denn unsser Kleiner da zu haben?« fragte das Ungeheuer hinter ihm. »Noch eine blitzende Klinge, um auf unss einzusstechen? Du kannsst unss keinen Schaden zufügen, Weichling, ssondern nur unsseren Appetit anregen.«
    Kral griff in seine Packtasche und bekam seine ›Waffe‹ an einem langen Ohr zu fassen - er förderte den abgeschlagenen Kopf des Skal’tums zutage, das er in der Stadt erlegt hatte. Er hob ihn so hoch, dass beide Geschöpfe ihn sehen konnten. »Vertraut nicht so uneingeschränkt eurer dunklen Magik! Ich habe gelernt, euren üblen Schutz zunichte zu machen.«
    Der Anblick des Kopfs mit der langen Zunge, die schlaff zwischen den toten Lippen heraushing, hatte die gewünschte Wirkung auf die Ungeheuer. Kral vermutete, dass die beiden seit vielen Jahrhunderten keinen niedergemetzelten Artgenossen mehr gesehen hatten. Das grauenvolle Bild veranlasste beide Skal’ten, zitternd vor ihm zurückzuzucken. Er tat einen Satz

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