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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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riskieren.«
    »Was geschieht, wenn ich ihm mehr gebe?«
    »Erinnerst du dich an mein Schwert?«
     
    Elena rief sich das Bild des Schwerts vor Augen, von Eis überkrustet, so kalt, dass es das Eisen brüchig machte. Sie betrachtete ihren Onkel, der auf dem felsigen Boden lag. Auf keinen Fall ließe sie das mit ihm geschehen.
    Sie blieb auf den Knien, wie festgenagelt, aus Angst, sich zu bewegen, voller Sorge, sie könnte einem weiteren Mitglied ihrer Familie Schaden zufügen. Aus dem Augenwinkel sah sie den Wolf, der im tintenschwarzen Schatten eines nahen Felsens verharrte. Seine bernsteinfarbenen Augen leuchteten aus dem Versteck und reflektierten das Mondlicht des Falken, der auf ihrer Schulter saß. Der Schwertkämpfer hielt ihr den blutigen Daumen ihres Onkels entgegen und sah sie eindringlich an. Alles hing nun von ihr ab!
    Sie schloss die Augen und holte tief Luft, um sich mit Willenskraft zur Ruhe zu zwingen. Dann öffnete sie die Augen wieder und schaute das Gesicht ihres Onkels an. Er - der Mann, der sie mit unzähligen Geschichten im Schein des Kaminfeuers erfreut hatte - brauchte sie. Und jetzt lebte sie in einer seiner fantasievollen Geschichten.
    Während sie ihn so betrachtete, fiel ihr plötzlich auf, wie sehr ihr Onkel ihrer Mutter ähnelte - die gleichen Wangenknochen und der gleiche Schnitt der Augen. Und seine Nase, breiter als die ihre, glich der ihres Bruders Joach. Ihre ganze Familie fand sie in den Zügen seines Gesichts wieder. Und in ihrem Herzen keimte ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Wenn sie ihn rettete, erhielte sich vielleicht in gewisser Weise ein kleiner Teil von jedem Familienmitglied am Leben.
    Sie blickte zum Gesicht des Schwertkämpfers auf.
    Er wischte ihr eine Träne von der Wange.
    Sie schob seine Hand weg. »Ich bin bereit.«
    Während er ihr die Hand ihres Onkels entgegenhielt, erinnerte er sie: »Nur ein einziger Tropfen.«
    Mit einem letzten tiefen Atemzug, der sich mehr wie ein Stöhnen anhörte, drückte sie den Daumen auf die Wunde ihres Onkels.
    Zunächst geschah gar nichts, und beinahe hätte sie geweint vor Erleichterung und Enttäuschung zugleich. Dann spürte sie, wie ein Teil von ihr durch die Wunde in ihren Onkel hineingesogen wurde. Sie sah immer noch mit ihren eigenen Augen, sah, wie ihre Berührung den Körper ihres Onkels zu straffen schien, spürte, wie der Falke mit einem entsetzten Schrei von ihrer Schulter flog und sich auf einem Felsen niederließ. Doch gleichzeitig spürte sie das Kitzeln eines Bartes am Hals und wie ihre Gelenke im Widerstreit mit den angespannten Muskeln protestierten. Sie spürte auch den kalten Stein unter dem Rücken, da sie auf dem Fels hingebreitet lag.
    Vor allem aber spürte sie, wie sich ihr Herz zu schlagen bemühte, kämpfend und bebend; und sie vermochte nicht zu sagen, ob es ihr eigenes Herz war oder das Herz ihres Onkels. Sie war irgendwo zwischen beiden verloren. Die Linie zwischen Elenas Bewusstsein und den Empfindungen ihres Onkels verwischte sich.
    Angst und die Warnung des Schwertkämpfers veranlassten sie, den Daumen wegzuziehen. Sobald die Verbindung abgebrochen war, kehrte sie wieder vollständig zurück in ihren eigenen Körper. Sie schüttelte den Kopf wie von Spinnweben frei, ließ sich auf die Fersen zurückfallen und kam sich sehr klein und - aus irgendeinem Grund - schrecklich allein vor.
    Ein Stöhnen lenkte ihre Aufmerksamkeit von ihr selbst weg zu der Stelle, wo ihr Onkel sich aufzurichten bemühte. Er hob eine zitternde Hand zur Stirn. »Was ist geschehen? Bin ich eingeschlafen?«
    Anscheinend ging es ihm viel besser. Seine Gesichtsfarbe war rosiger geworden, und sein Atem klang regelmäßig. Doch Elena ließ sich nicht täuschen. Sie hatte sein Herz gespürt: Onkel Bol war immer noch krank.
    Sie umarmte ihn, fand aber keine Worte. Er’ril jedoch berichtete dem Onkel alles, was geschehen war.
    Nachdem der Schwertkämpfer mit seiner Schilderung fertig war, nahm Onkel Bol Elena bei der Schulter und hielt sie auf Armeslänge von sich entfernt, um sie genau anzusehen. »Du hast mich mit deiner Magik gerettet. Ich fühle mich zehn Jahre jünger und kräftig genug, um es mit einem ganzen Heer von Kobolden aufzunehmen.«
    Seine Zuversicht war ansteckend, und ein verlegenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
    »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass Filas Kraft in dir steckt.« Er zog sie wieder an sich und umarmte sie heftig. Während sie in seiner Umarmung lag, lauschte sie auf das Herz des alten

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