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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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Worte des Og’ers hatten seine Angst ein wenig gemildert und seine Zunge gelöst. »Was willst du von uns?« rief er hinaus, und seine Stimme war im Vergleich zu der des Og’ers ein jämmerliches Quieken.
    »Komm heraus! Dann ich sehen dich besser.«
    Mogwied straffte sich. Ferndal wandte die Augen seinem Bruder zu. Ein Falke mit einem gebrochenen Flügel kann nicht fliegen. Waldkatzen stöbern in den Büschen nach Beute. Ferndal deutete an, dass sie Hilfe brauchen würden, wenn sie die Absicht hatten, das Land der Og’er zu durchqueren.
    Ferndal hüpfte auf seinen drei Beinen näher an das grobschlächtige Geschöpf heran und ließ Platz frei, damit Mogwied hinauskriechen konnte. Dennoch zögerte Mogwied weiterhin. Er wusste, er hatte keine Wahl, doch seine Beine verweigerten ihm den Dienst.
    »Ich tun dir nichts, kleiner Mensch. Mein Wort sein mein Herz.« Das Ungeheuer schlug sich mit einer blutigen Klaue auf die Brust. Die Worte des Og’ers enthielten eine Spur von Traurigkeit und Müdigkeit. Es lag mehr an der Stimme als an den Worten, dass sich Mogwieds Beine endlich bewegten.
    Er kroch unter dem Felsvorsprung hervor und richtete sich auf, um den Og’er anzusehen. Beim Anblick des flachen, zerquetschten Gesichts mit den weiten Nüstern und dicken Lippen verzog Mogwied angeekelt den Mund. Doch die Masse der Muskeln und Knochen hielt seine Zunge im Zaum.
    Ferndal stieß seinen Bruder mit der Nase an. Mogwied schob ihn weg. Wie sprach man mit einem Og’er?
    Ferndal prustete laut und ärgerlich und hockte sich auf den nassen Stein. Der Wolf wandte den Blick dem Og’er zu. Mogwied spürte den Mückenstich einer Mitteilung. Aber Ferndals Gedanken waren nicht auf ihn gerichtet. Mogwied sah, wie der Og’er eine Klaue hob und sich die dicke Stirn kratzte. Er schüttelte den Kopf.
    »Ein Tal weit weg?« murmelte der Og’er. »Was sein das?«
    Mogwied ergriff das Wort, da ihm klar wurde, was sein Bruder versucht hatte. Seine Stimme überschlug sich fast. »So heißt der Wolf. Ferndal, fernes Tal. Er verständigt sich, indem er Bilder sendet.«
    »Wölfe tun das?«
    »Nein.« Mogwieds Vertrauen wuchs, denn es hatte den Anschein, als führe der Og’er keinen Angriff im Schilde. »Er ist kein Wolf. Er ist mein Bruder. Ich heiße Mogwied.«
    »Ich sein Tol’chuk.« Der Og’er nickte zum Gruß mit dem Kinn. »Aber wie sein dieser Wolf dein Bruder?«
    »Wir sind Si’lura - Gestaltwandler. Wir können auf geistiger Ebene miteinander sprechen.«
    Tol’chuk wich einen Schritt zurück. »Ihr sein Tu’tura. Betrüger. Räuber von kleinen Kindern.«
    Mogwied krümmte sich innerlich. Hatte sein Volk einen so schlechten Ruf? Ein Anflug von Ärger durchdrang seine Angst.
    »Das ist eine Lüge. Wir sind einfach nur ein Volk des Waldes und erfahren von den anderen Rassen viel Böses. Wir tun niemandem etwas zuleide und führen ein friedvolles Leben.«
    Mogwied sah, wie Tol’chuk die Augen nachdenklich zusammenkniff. Als er wieder sprach, klang seine Stimme sanfter. »Ich hören Wahrheit in deinen Worten. Tun mir Leid. Ich hören schlimme Geschichten.«
    »Nicht alle Geschichten sind wahr.«
    Der Og’er erschlaffte, und seine Schultern sanken herab. »Ich haben heute schon oft erfahren.«
    »Wir haben lediglich die Absicht, dieses Land zu durchqueren. Das Untier, das du getötet hast, hat uns hierher getrieben. Bitte gewähr uns die Durchreise.«
    »Ich hindere euch nicht. Aber allein ihr nicht überleben in unserem Land. Die Og’er-Stämme euch zur Strecke bringen, bevor ihr den Pass überquert haben.«
    Mogwied zuckte zusammen.
    »Selbst jetzt noch hallen das Echo der Schreie dieses Tiers bis zu meinen Brüdern.« Er deutete auf den Kadaver des Schnüfflers. »Bald wird sein Blut viele, viele Og’er anziehen. Dann sie werden euch auffressen.«
    Bei diesen Worten des Og’ers richtete sich Ferndal wieder auf die Beine auf. Er hüpfte näher zu seinem Bruder.
    Mogwied blieb der Atem in der Kehle stecken. Og’er würden überall hier herumschwärmen!
    Tol’chuk spürte anscheinend Mogwieds Angst und sprach mit sanfter Stimme weiter. »Heute Nacht ich müssen mein Land verlassen. Wenn ihr wollt, kommen ich mit euch. Um euch zu schützen und in diesem Gebiet zu verstecken.«
    Mit einem Og’er reisen? Mogwieds Mund war staubtrocken. Ferndal sah ihn an. Mogwied öffnete sich für eine Sendung seines Bruders.
    Ein Rudel wird stärker, wenn es an Größe zunimmt.
    Mogwied nickte, doch er konnte die Augen nicht von den langen

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